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Wirklich lohnende Nebenverdienste
Heimverdienste in eigener Regie
Die Chancen des Geldverdienens mit Heimarbeit werden vielfach überschätzt. Die
meisten Firmen, die in Zeitungsanzeigen vorgeben, dass man mit ihrer Hilfe und
mit wenigen Stunden Arbeit pro Woche "goldene Berge" verdienen könne, wollen in
Wahrheit nur ein Adressenverzeichnis von Firmen verkaufen, die angeblich
Verdienstmöglichkeiten bieten.
Oft wollen diese Unternehmen aber dann ihrerseits wieder Firmenlisten von
Betrieben anbieten, die Unternehmen kennen, die Nebenverdienste und Heimarbeit
vergeben usw. usw. Am Ende geht die Sache aus wie das berühmte "Hornberger
Schiessen" - außer Spesen, nichts gewesen.
Hat man dann tatsächlich eine Firma gefunden, die Heimverdienste vergibt, sind
die Verdienstmöglichkeiten so minimal und eventuelle "Schutzbeträge für
Arbeitsmaterialien" so horrend, dass schon damit die Unseriosität dieser
Unternehmen offenbar wird.
Selbstverständlich gibt es hier und da einige Perlen im Angebot, aber die findet
man in der Regel höchstens durch Vermittlung anderer oder in der Lokalpresse.
Am besten stehen Sie sich, wenn Sie nicht auf irgendwelche Angebote anderer
Leute warten oder schreiben, sondern Ihr Geschick in beide Hände nehmen und
daheim angefertigte Produkte auf eigene Rechnung erstellen und anbieten oder
bestimmte Dienstleistungen offerieren.
Vielleicht sagen Sie sich jetzt, dass Sie kein Talent haben oder sich für solche
selbständige Tätigkeit nicht eignen. Das wäre schade, denn jeder Mensch ist
einem anderen in irgend einer Weise überlegen und kann Dinge, die der andere
eben nicht kann. Warum also sollte man sein Licht unter den Scheffel stellen,
wenn man es (profitabel) leuchten lassen könnte.
Man muss nur überlegen, auf welche Weise sich Fähigkeiten einsetzen,
Möglichkeiten aufspüren und in bare Münze umwandeln lassen können.
In den USA verdienen sich wer weiss wie viele Hausfrauen gutes Geld durch ihre
Strickkünste. Dabei verkaufen Sie nicht etwa nur handgestrickte Pullover oder
Jacken, sondern fertigen spezielle Artikel für Sportfans, Firmen und Betriebe
an.
Andere verkaufen ihre Muster, die sie selbst entwerfen oder verdienen an Kursen,
die sie von daheim für lernwillige junge Damen (und Herren) anbieten. Wiederum
andere Frauen machen Tiffany-Arbeiten, verdienen mit Kachelmalereien oder mit
Plexiglaseinbettungen nebenbei oder gar hauptberuflich Geld.
Verschiedene Rentner betreiben einen Telefon-Antwort- und Informationsdienst von
daheim, machen Übersetzungen oder korrigieren Textfahnen für Verlage. Man kann
aber auch eine Baby-Sitting-Zentrale einrichten, Musikunterricht erteilen und
sich als Haushüter betätigen. Bei letzterer Tätigkeit muss man zwar aus seinen
eigenen vier Wänden heraus, kommt dafür aber in die behaglichen Wohnungen und
Häuser anderer Leute, der Auftraggeber.
Wirkliche Heimverdienste gibt es Tausende. Bei manchen kommen die Kunden zu
Ihnen, bei anderen - wenn Sie es wünschen - werden alle Geschäfte per Versand
abgewickelt. Das liegt ganz bei Ihnen. In jedem Fall verdienen Sie mit einem
solchen Job in eigener Regie doppelt, ja vielleicht gar zehnmal soviel, als wenn
Sie die gleiche Tätigkeit für andere unternähmen.
Was Sie brauchen sind ein paar Ideen, etwas Übung, die man sich nach und nach
selber aneignet und den Optimismus des Mutigen.
Bevor Sie Ihre Tätigkeit beginnen, sollten Sie jedoch wissen, dass auch einige
rechtliche Bestimmungen einzuhalten sind. Generell ist zu sagen, dass Sie bei
Einkünften von monatlich nicht mehr als 410 Mark weder Steuerkarte noch
Krankenkassentarife zu beachten brauchen.
Wenn es mehr wird - und das sollte es ja wohl - müssen Sie Ihren Job anmelden
und die entsprechenden Beiträge bzw. Abgaben leisten. Wieviel das ist, sagt in
jedem Falle das zuständige Gewerbeamt (Gemeindeverwaltung) oder gegebenenfalls
das Finanzamt.
Sehr aufschlussreich ist auch die kostenlos anzufordernde Broschüre
"Teilzeitarbeit" die angefordert werden kann bei:
Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung
Referat L6, Presse und Information,
Rochusstr. 1, 53123 Bonn, Telefon (0228) 527-2224
Nun zu einzelnen Arten von Heimverdiensten.
Korrekturlesen für Verlage
Wissen Sie was bei den Verlagssetzern Zwiebelfische, Fliegenköpfe oder Leichen
bedeuten? Sollten Sie aber. Denn dann können Sie sich bei den verschiedenen in
Ihrer Nähe liegenden Verlagen, Druckereien und Setzereien als Korrekturleser(in)
bewerben.
Tatsächlich wird in den meisten Druckerei- und Verlagsbetrieben von Zeit zu Zeit
ein Korrekturleser mehr gebraucht als sonst üblich, zumal wenn eine größere
Publikationsauflage fällig wird und man auf "freie Mitarbeiter" zurückgreifen
muss. Und das könnte Ihre Chance sein, auf die Schnelle ein paar Mark
dazuzuverdienen.
Als Korrekturleser sollten Sie sich in der deutschen Sprache schon ein wenig
auskennen, zuverlässig und einsatzfreudig sein, wenn es gilt schnell mal
auszuhelfen. Anders als der Lektor müssen Sie aber nicht unbedingt ein Ass auf
dem Gebiet der Orthographie sein. Denn es geht beim Korrekturlesen doch meistens
darum, falsch gesetzte Worte, Buchstaben oder Satzzeichen zu ergründen und
entsprechend zu kennzeichnen, damit beim zweiten Korrekturandruck die "Fahne"
fehlerfrei wird.
"Zwiebelfische" sind übrigens Buchstaben, die irrtümlich aus einer anderen
Schrift gesetzt wurden, während "Fliegenköpfe" Buchstaben sind, die auf dem Kopf
stehen. Mit "Leichen" bezeichnet man ein fehlendes Wort (oder mehrere).
Wer Manuskripte bzw. Textfahnen korrigieren will, muss die international
üblichen Korrekturvorschriften kennen und anwenden. Es genügt also nicht, wenn
man einen falschen Buchstaben unterstreicht, man muss ihn je nach Art des
Fehlers entsprechend auf dem Aussenrand kenntlich machen und die Fehlerform
angeben.
Doch das ist keine Hexerei, denn Sie finden die Korrekturvorschriften neben den
Vorschriften zum Schriftsatz in jedem guten Duden. Im Verlaufe Ihrer ersten
Arbeit - die Sie ja probeweise erst einmal bei Ihrer Morgenzeitung ausprobieren
können - schauen Sie einfach in den Rechtschreibe-Duden und lernen so nach und
nach die ca. 30 wichtigsten Korrekturzeichen auswendig.
Alsdann verfassen Sie einen netten Brief und schreiben damit fehlerfrei und mit
exakt sauberen Schreibmaschinen-typen die in Frage kommenden Betriebe an und
bitten um Probeaufträge.
Sie können die Leute auch anrufen und - indem Sie den Duden neben sich legen -
auch mal ein bisschen über die Korrekturzeichen fachsimpeln, ohne gleich
angeberisch zu wirken. Dann werden Sie bald die ersten Aufträge bekommen.
Geld mit anderen Sprachen
Gute Übersetzer sind gefragt und kosten viel Geld. Wenn Sie glauben, Schriften
oder gar ganze Bücher aus einer anderen Sprache übersetzen zu können, machen Sie
den entsprechenden Verlagen ein Angebot.
Suchen Sie sich dazu in einer Bücherei einige Titel heraus, die bereits als
Übersetzungen aus einer anderen Sprache erschienen sind. Schlagen Sie dann in
dem Verlagsverzeichnis, das in jeder grösseren Buchhandlung ausliegt nach und
ermitteln Sie die Adresse des Verlags.
Schreiben Sie diese Verlage an und offerieren Sie ihnen Ihre Dienste.
Vorteilhaft hierbei ist es, wenn Sie eine kleine Musterarbeit von einem Original
(Zeitungsausschnitt usw.) und Ihre Übersetzung beifügen.
In grösseren Städten gibt es verschiedene Buchhandlungen für fremdsprachige
Literatur. Auch hier können Sie sich einmal nach Verlagen umsehen, die
gegebenenfalls an Übersetzungen ihrer Texte in die deutsche Sprache interessiert
sind.
Wenn es Ihnen gelingt neben dem Übersetzerangebot den Ausländern gleichzeitig
deutsche Lizenznehmer zu finden, werden Sie nicht nur ein Übersetzerhonorar
beanspruchen können, sondern auch eine Vermittlungsgebühr für den deutschen
Übernehmerverlag.
Auf diese Weise knüpfen Sie nach und nach manche Verbindungen, die Ihnen unter
Umständen ein lebenslanges Einkommen sichern können. Viele Interessenten finden
sich auch auf der im Herbst in Frankfurt/Main stattfindenden Buchmesse ein, die
Sie bei einem Rundgang durch die Hallen ermitteln können.
Oft ergeben sich aber auch Übersetzerchancen für Broschüren, die von einem
Reisebüro, den Gemeindeverwaltungen oder Firmen herausgegeben werden. Nicht
umsonst sind die Witzspalten voll von lustigen Übersetzungen, mit denen
ausländische Firmen auf oft haarsträubende Weise ihre Produkte anbieten. Hier
könnten Sie - wenn Sie solche Machwerke erhalten - sofort einmal an die Quelle
herantreten und den Leuten Ihre Dienste anbieten.
Schreiben Sie auch ruhig einmal deutsche Firmen an, von denen Sie wissen, dass
sie Produkte ins fremdsprachige Ausland verkaufen. Selbst wenn das alles nicht
auf Anhieb klappen sollte, bleibt meistens doch was hängen und lässt sich im
Laufe der Zeit zu einer lukrativen Beziehung ausweiten.
Extraktlesen
Viele Manager und Geschäftsleute kommen heute gar nicht mehr dazu, alles selber
zu lesen, was es für ihren Beruf an Neuem gibt. Deshalb geben manche Bosse ihren
Sekretärinnen Schriften zur Auswertung, um daraus die wichtigsten Punkte heraus-
und zusammenfassen zu lassen.
Doch nicht jeder Chef hat eine Sekretärin oder aber möchte sie nicht für solche
Nebenarbeiten abstellen. Da kommt dann der Extraktleser ins Bild. Sie bieten
sich an, aus den verschiedenen gewünschten Schriften die wesentlichsten Punkte
zusammenzufassen und entweder in Kurzkonzepten aufzuschreiben oder - wie es in
Amerika oft gehandhabt wird - auf Audiocassette zu sprechen. Bei letzterer
Version kann der stressgeplagte Unternehmer sich auf der Fahrt ins Büro oder zu
einen Kunden die Kassette einlegen und sich anhören, was es zu dem Thema XY zu
sagen gibt.
In den USA gibt es bereits mehrere Leser, die sich erbieten, Kurzfassungen von
ganz bestimmten Zeitungen und Fachzeitschriften zu liefern - gegen Abonnement.
Andere lesefreudige Menschen bieten sogar Kurzfassungen von Büchern an, die als
Bestseller auf den Markt kamen. Dadurch haben viele Menschen die Möglichkeit, a)
sich schnell über den Inhalt des Werkes zu informieren und b) ohne die Augen
anstrengen zu müssen der Handlung zu lauschen.
Das Extraktlesen wird auch immer mehr in Buchhandlungen vorgeführt. Deshalb ist
es eine gute Idee, Verlage anzuschreiben und den Herausgebern anzubieten, die
Texte in Form von gesprochenen Versionen zu liefern.
Selbstverständlich kann man mit Extraktlesen auch Protokolle, Bestimmungen,
Vertragstexte und wissenschaftliche Abhandlungen auf das Wesentlichste verkürzen
und damit sein gutes Geld verdienen.
Schwer ist immer nur der Anfang, d.h. die ersten Kunden von der Idee zu
überzeugen. Wenn Sie sich per Inserat anbieten und verheissen, dass Sie dem
"stressgeplagten Geschäftsmann" Konzepte seiner wichtigen Literatur liefern,
wodurch er teure Arbeitszeit und auch Geld spart, werden Sie bald die ersten
Kunden in Ihre Kartei aufnehmen können.
Einmal im Geschäft, können Sie dann hoffen, daraus eine Daueraufgabe zu machen
und andere Interessenten zu finden, die von den zufriedenen Kunden an Sie
verwiesen werden.
Anschauungsbriefmarken
Mit einigen tausend Briefmarken, die er als Kiloware preiswert erworben hatte
und einer Idee begann die erstaunliche Karriere eines einfallsreichen
Philatelisten.
Er informierte sich anhand geschichtlicher Lexika und Nachschlagewerke, wer die
Personen waren, die auf den Briefmarken seines Landes (USA) abgebildet sind.
Dann verfasste er zu jeder Person einen kleinen Lebenslauf und liess so nach und
nach eine besondere Geschichtssammlung entstehen.
Diese Sammlung zeigte er einer ihm bekannten Geschichtslehrerin, die davon so
angetan war, dass sie die Unterlagen mit in den Geschichtsunterricht
einzubeziehen wünschte. Nachdem sie noch einige Zusatzinformationen gegeben
hatte, liess der Sammler seine Arbeiten in Druck gehen und das Material überall
im Lande an den Schulen anbieten.
Die ersten so vorgestellten 100 Porträtmarken fanden bei Schülern und Studenten
ein enormes Interesse. Die jungen Leute wurden zum Sammeln angeregt und fanden
nun auf allen Briefumschlägen Hinweise auf geschichtliche Abläufe.
Inzwischen beliefert der Initiator der Briefmarken-Geschichtsunterrichtsidee
viele Schulen im Land und verdient recht gut daran. Neben Bildern von berühmten
Personen, liefert er nun auch Beschreibungen über dargestellte Gebäude, Gemälde
und historische Themen. Auf jeder Beschreibung prangt eine Originalbriefmarke,
so dass sich der Verbrauch der Briefmarken stark gesteigert hat.
Kiloware finden Sie bei uns in jedem gutsortierten Briefmarkenladen oder aus den
vielen Angebotsinseraten in der DBZ - Deutsche Briefmarken-Zeitung, Postfach
1363, 56377 Nassau.
Das Ablösen der Marken könnte anderen Heimarbeitern oder Schülern übertragen
werden. Dabei ist darauf zu achten, dass nur einwandfreie Marken zur Verwendung
kommen, deren Motiv nicht etwa durch einen schlechten Stempelaufdruck zerstört
wurde.
Beginnen können Sie auch mit den Porträts deutscher Bundespräsidenten oder
Sondermarkenpersonen. Bei der Abfassung der Kurzbiographien werden Sie sicher in
den Bibliotheken und Leihbüchereien fündig.
Tiffany-Technik - ein Hauch von Noblesse
Louis Comfort Tiffany (1848-1933), Sohn des bekannten New Yorker Juweliers, gilt
als Erfinder der Methode, bei der kleine Glasstücke mit dünnen Kupferstreifen
eingefasst und anschliessend flächig zusammengelötet werden.
Um die exklusiven Gebilde schaffen zu können, brauchen Sie das richtige Glas,
wie z.B. Bauglas (Fensterglas), Antikglas, Opalescentglas und Colorescentglas
(Tiffanyglas). Die dafür benötigten Materialien bekommen Sie zum Anfang in
speziellen Geschäften und Heimwerkermärkten. Später - bei grösserer Abnahme -
können Sie die Sachen direkt - und billiger - beim Hersteller oder aber doch im
Grosshandel einkaufen.
Dann brauchen Sie noch eine Arbeitsplatte aus Holz, Pressspan oder Hartfaser,
die mindestens 50 x 50cm gross sein sollte, einen Fettstift zum Markieren, einen
Glasschneider mit Widia-Rädchen, eine Glasbrecherzange, einen Karborundstein,
selbstklebende Kupferbänder, eine Schere und einen Elektrolötkolben. Dazu
Lötzinn, eine Schutzbrille, Schutzhandschuhe, Lötwasser und einen Naturschwamm
mit Wasser.
Das Glas wird dann auf der "Schauseite" zugeschnitten (erkennbar durch Wellen
und Rillen usw.). Nach dem Anreissen wird das Glas längs der Tischkante mit
kurzem Ruck abgebrochen. Kleine Abschnitte bricht man mit der Glasbrechzange.
Nach richtigem Zuschnitt der Glasstücke werden diese mit selbstklebender
Kupferfolie eingerahmt. Hierzu Papierschicht des Streifens lösen, das Band auf
die Schnittkante legen und die Ueberstände auf Vorder- und Rückseite umbiegen
und fest anreiben. Danach die Kanten mit Lötwasser bestreichen und dann die
Teile zusammenlöten.
Damit die Teile besser aneinander haften bleiben, werden sie vorher mit
doppelseitigem Klebeband auf der Arbeitsunterlage befestigt. Vom Lötdraht
mindestens 10 cm abrollen und das freie Ende über die Lötstelle legen. Mit dem
heissen Lötkolben in der anderen Hand ein kleines Stück Lötzinn anschmelzen und
die herunterfallenden Tropfen so aneinandersetzen, dass man sie wie eine Naht
verbinden kann.
Die endgültige Verbindung geschieht dadurch, dass man den Lötkolben
abschliessend noch einmal darüberzieht. Danach wird das erkaltete Werkstück von
der Unterlage gelöst und der Arbeitsvorgang auf der Rückseite wiederholt. Diese
Lötarbeit auf der Rückseite muss jedoch zügig durchgeführt werden, damit das
Zinn auf der Vorderseite nicht wieder schmilzt.
Zum Anfang möglichst nur einfache Formen wählen und bei Lampenschirmen diese
über eine im Handel erhältliche Styropor-Form legen.
Tiffany-Artikel verkaufen sich bestens über Geschenkartikelgeschäfte oder nach
Kundenauftrag direkt an private Abnehmer.
Hinterglasmalerei mit Pfiff
Besorgen Sie sich gute Malvorlagen, Spiritus, Dispersionsfarbe (bei einfachen
Techniken genügen zum Anfang Faserschreiber mit wasserfester Farbe und feinster
Spitze), Künstler-Oelfarbe, Goldfarbe, Pinsel, eine Malerbrücke (Hölzchen mit
untergeklebtem Klötzchen), eine Malunterlage, Kreppapier, Klebestreifen und Glas
(Abfallstücke).
Schrift und Bild müssen seitenverkehrt aufgebracht werden. Zeichnen Sie deshalb
die Vorlage auf Transparentpapier durch, drehen das Blatt um und übertragen es
auf die Scheibe. Vorher den Riss mit Klebestreifen befestigen.
Nun muss das Glas mit Spiritus gereinigt werden. Danach möglichst nicht mehr mit
den Fingern berühren. Das Malen beginnt zuerst beim Vordergrund, dann kommt der
Mittel- und zum Schluss der Hintergrund übereinander. Unebenheiten und
missratene Striche können mit einem terpentingetränkten Leinenläppchen
vorsichtig beseitigt werden.
Schattierungen müssen so kräftig angebracht werden, dass sie auf der Vorderseite
des Bildes den gewünschten Ton zeigen. Als Anfänger sollte man sich diese
Reihenfolge gut merken, da übermalte Stellen nicht mehr korrigiert werden
können.
Um die fertige Malerei möglichst lange haltbar zu machen, wird sie mit einem
farblosen Lack überzogen. Danach wird das Werk mit einem Rahmen oder Anhänger
versehen, so dass man es ins Fenster hängen kann, wo es erst richtig zur Geltung
kommt. Sehr apart wirken Fensterbilder, bei denen zwischen zwei gleich grossen
Scheiben gepresste Pflanzen und Blumen eingebracht wurden.
Wertvolle Hinweise auf die hier aufgezeigten Arbeiten finden Sie in dem Buch von
Jutta Lemmer: "Das neue Ravensburger Hobbybuch", erschienen im Otto Maier
Verlag, Ravensburg (287 Seiten, Preis: ca. 30 Mark).
Schals mit Autonummern
Das Stricken wurde früher zwar von irgendwelchen Schäfern erfunden, ist aber
heute weitgehend eine Domäne des weiblichen Geschlechts. Nicht nur ein hübsches
Hobby, sondern ein gutes Geschäft können Sie mit Ihren Strickkünsten aufziehen,
wenn Sie es einer Vertretergattin nachmachen, die ihrem Gatten einen Schal
strickte auf dem man seine Autonummer lesen konnte.
Zuerst kamen die Kollegen und Nachbarn, später Kunden, die den Mann mit dem
amtlichen Kfz-Zeichen um den Hals nach dem Woher dieses schönen Stückes fragten.
Und auf einmal gab es einige, die sich einen ähnlichen Schal wünschten.
Daraufhin kaufte sich die strickgewandte Dame eine Strickmaschine und
produzierte lustig drauflos. Resultat: Immer mehr Menschen - nun auch schon
Fremde, die die Schals auf der Strasse oder auf 'ner Party promenieren sahen -
wollten so einen Nummern-Schal. Mit anderen Worten: die Masche florierte und
inzwischen hat die kluge Frau 10 Heimstrickerinnen angestellt, die nach ihren
Vorgaben die Schals stricken.
Allerdings ist es bei dieser Idee mit der "schnellen Mark" so eine Sache, denn
die Muster müssen jeweils individuell angelegt werden (jede Kfz-Nummer ist ja
anders), doch schliesslich brachte es die Routine mit sich, dass der Verdienst
stimmte.
Natürlich können Sie statt Autonummern auch die Vornamen Ihrer Kunden und
Kundinnen einstricken oder vielleicht noch besser - vorher genau ausgetüftelte -
Firmenlogos und Firmenzeichen. So macht sich für eine Autofirma sehr gut, wenn
sie den guten Kunden als Werbegeschenk einen Schal mit eingearbeitetem
Mercedesstern oder einer BMW-Raute überreichen kann.
Büchereien und Bibliotheken in unseren Landen sind voll von guter Literatur, in
der sich Muster und Design finden lassen. Abgesehen davon ist es natürlich auch
nicht unbedingt erforderlich, dass man die Autonnummern in Schals strickt, manch
einer liebt zum Winter die Pudelmütze oder gestrickte Handschuhe, in denen sich
die personenbezogenen Ziffern einfügen lassen.
So verdiente bei einer Messe in Berlin ein cleverer Geschäftsmann soviel er
wollte mit Mützen, die das Messeemblem auswiesen. Tausende zogen mit den
Kopfbedeckungen durch die Stadt und jeder machte auf seine Weise Werbung für
diese hübsche Idee.
Strick- und Häkelauftragsdienst
Vor einigen Jahren konnte man in einer beliebten Publikumssendung im Fernsehen
eine Frau bewundern, die behauptete, innerhalb der Sendezeit einen netten
Pullover stricken zu können. Das schaffte sie tatsächlich, obwohl man natürlich
wissen muss, dass sie eine dicke Wolle, grosse Nadeln und riesige Maschen
verwendete.
Es gibt tausende junge Frauen, die mit heimgestrickten Sachen für sich selbst
und für die lieben Kinderlein glänzen möchten, wenn sie nur wüssten wie sie die
Knibbelei schaffen sollten. Da tritt dann der Auftragsdienst in Aktion und macht
die Sachen so, als wenn sie selbst sie fabriziert hätten.
Auftraggeber sind indessen nicht nur Damen die für sich und ihre Familie etwas
selbstgestricktes Warmes wünschen. Das geht so weit, dass manche
Tierbesitzer(innen) ein Leibchen für den Dackel in Auftrag geben oder eine
verunglückte, gehäkelte Tischdecke repariert haben möchten. Eine Dame in
Süddeutschland lebt nicht schlecht von der Idee Stricksachen anderer wieder
aufzunehmen und fertigzumachen.
So manche Heimstrickerin möchte auch mal ihre Kunst versuchen und dann - nachdem
zum zwanzigsten Mal die Maschen von der Nadel gerutscht sind - wirft sie das
Weihnachtsgeschenk für den Verlobten in die Ecke. Da holt die Auftragsstrickerin
es dann quasi wieder raus und macht mit geübtem Blick und flinken Händen aus dem
misslungenen Stück eine vollendete Kreation. Allerdings ist die Frau auch nicht
ganz billig und mit etwa 300 Mark muss man für so eine "Neuauflage" schon
rechnen.
Einen tollen Job fand eine Dame im fernen Amerika durch die Idee Stricksets für
Töchterlein und deren Puppe zu stricken. Dieser Partnerlook fand (und findet)
grossen Anklang und wenn so eine Garnitur ausgefahren und präsentiert wird,
staunt manch eine Betrachterin und fragt nach dem Woher dieser tollen Sachen.
Verkaufen lassen sich solche Strickartikel über einen Aushang in gut
frequentierten Strick- und Handarbeitsläden oder durch eine Kleinanzeige in der
Lokalpresse und gegebenenfalls im wöchentlichen Werbe- und Stadtanzeiger.
Glückwunsch-Taschentücher
Mit grossem Erfolg fertigt und verkauft eine ehemalige Näherin sogenannte
Glückwunsch-Taschentücher. Hierfür erwirbt sie im Grosshandel neutrale Tücher in
grösseren Stückzahlen und bemalt sie mit einer Spezial-Textilfarbe.
Die Motive (Blumen, Tiere, Landschaften, Phantasiege-stalten) werden zunächst
auf eine durchsichtige Kunststoffschablone gezeichnet oder aufgepaust. Danach
wird diese Schablone unter das zu bearbeitende Tuch gelegt und dann kommt beides
zusammen auf eine beleuchtete Glasplatte.
Die von unten erhellten, durchscheinenden Konturen können so verhältnismässig
problemlos nachgezeichnet und farblich abgestimmt werden. Alle Schriftzüge für
die jeweiligen Glückwünsche werden entweder auf die gleiche Weise aufgetragen
oder aufgestickt. Die Heimproduzentin verkauft ihre "Glückwunsch-Taschentücher"
über Handarbeitsgeschäfte, Kaufhäuser und Geschenkartikelläden.
Da die Idee bei uns noch relativ unbekannt ist, sollten Sie einmal versuchen
sich mit Glückwunsch-Taschentüchern einzuführen. Taschentücher liefert Ihnen
jeder Textil bzw. Wäscheartikelgrosshändler und Textilfarben bekommen Sie im
nächsten Hobbyladen.
Bevor Sie jedoch eine Grossproduktion starten können, werden Sie sich erst die
erforderlichen Fähigkeiten aneignen müssen. Unter dem Titel "Textilmalerei"
finden Sie einen ausführlichen Abschnitt in dem "Hobbybuch" von Jutta Lammer
(Otto Maier Verlag, Ravensburg). Sie sollten versuchen sich dieses Buch in Ihrer
Bibliothek auszuleihen oder es im Buchhandel käuflich erwerben.
Sobald die ersten brauchbaren Ergebnisse vorzuweisen sind, lassen Sie sie am
besten von Freunden und guten Bekannten testen, die manchmal auch die ersten
Käufer von und Werber für diese Handwerkserzeugnisse sind. Versuchen Sie dann
auch einmal über diese Ihre Freunde an geeignete Stellen heranzutreten, die
Ihnen eine Ausstellung von Glückwunsch-Tüchern ermöglichen. Hierfür genügt oft
eine leerstehende Schulklasse oder ein Geschäftsraum in der City.
Sobald Ihre Arbeiten bekannt werden, wird sich auch die Nachfrage und ein guter
Absatz einstellen.
Autonummern-Stickerei
Von daheim aus steuern und betreiben lässt sich ein interessanter Job für
Hausfrauen, der monatlich einige hundert Mark einbringen kann. Zu diesem Zweck
wird mittels Inserat oder durch Wurfzettelverteilung in oder vor
Strassenverkehrsämtern den vielen Autofahrern in unserem Lande die Herstellung
spezieller Zierkissen offeriert.
Doch anders als bei den sattsam bekannten Paradekissen alter Machart werden
diese Kissen nach den Wünschen der Kunden mit den Autokennzeichen der jeweiligen
Fahrzeuge verziert. Man kann die Kissenhüllen entweder nach Art der
Glückwunsch-Taschentücher mit Textilfarbe bemalen oder besticken.
Die 20 bis 50 Mark teuren Kissen sind in verschiedenen Grössen lieferbar und
können, je nachdem ob der Kunde es wünscht oder nicht, noch mit einem
Oldtimer-Bild, einem Cabriolet oder einem anderen zum Wagen (und Fahrer)
passenden Motiv versehen werden.
Spezialanfertigungen haben eine durch Reissverschluss abgesicherte Öffnung,
durch die man im Innern des Kissens den Verbandskasten oder Reiseutensilien
deponieren kann. Die Kissenhüllen werden aus strapazierfähigem, aparten
Stoffmaterial zusammengenäht oder fertig von einem Nähereibetrieb erworben und
nach der Beschriftung mit einem Schaumstoff als Füllmaterial versehen und
verschlossen.
Abnehmer der fertigen Kissen sind praktisch alle Autofahrer. Man kann in
Zusammenarbeit mit Textilwarengeschäften Annahmestellen für Aufträge einrichten,
bei denen nach den Wünschen der Kunden dann die jeweiligen Kennzeichen oder auch
Namen und lockere Sprüche aufgebracht werden.
Der Absatz lässt sich aber auch über Anzeigenwerbung organisieren. Anhand eines
bebilderten Prospektes, auf dem die schönsten Muster abgebildet wurden, sucht
sich der Interessent das ihm genehme Motiv aus, gibt seine Autonummer an und
zahlt den dafür geforderten Betrag im voraus ein. Das fertige Kissen geht ihm
dann nach einigen Tagen per Post zu.
Computer-Schreibdienst
Sie besitzen einen Computer und sind firm in Textverarbeitung? Gut. Dann bieten
Sie sich Firmen mit einem grösseren Schriftverkehr an, ihre schriftlichen
Arbeiten wie Briefe, Artikel, Buchinhalte usw. vom Papier auf Diskette zu
übertragen.
Selbstverständlich haben die meisten grösseren Unternehmen und Verlage ihre
eigenen Schreibkräfte, aber die wollen sie oft nicht für so profane Aufgaben wie
das Uebertragen auf Diskette einsetzen. Da ist es für Sie, wenn sie diese
Arbeiten ausser Haus geben. Wenn Sie dazu noch einen annehmbaren Drucker haben
(Laserdrucker wäre gut, aber ein Nadeldrucker mit hoher Auflösung tuts zum
Anfang auch), können Sie die Schriftsätze sofort fertig ausdrucken und auf diese
Weise liefern.
Seitenpreise von 10 bis 12 Mark sind Durchschnitt für solche Arbeiten, je nach
Art der Texte können Sie aber auch mehr verlangen. Wichtige Voraussetzung für
diese Tätigkeit ist absolute Seriosität, Verschwiegenheit und die Gewähr, dass
durch Sie nicht etwa Informationen eines Auftraggebers an die Öffentlichkeit
kommen.
Das gilt auch für Adressen, die Sie gegebenenfalls schreiben sollen. Gerade beim
Adressenschreiben hat sich ja die Arbeitsweise grundlegend geändert. Tippten
früher fleissige Stenotypistinnen die diktierten Texte auf der Schreibmaschine,
werden sie heute überwiegend in den Computer eingegeben und teilweise dann per
Serienbrief ausgespuckt.
Stellen Sie sich deshalb auf diese Entwicklung ein und kaufen Sie bereits Ihren
ersten Personal-Computer unter dem Gesichtspunkt, damit für andere Leute
arbeiten zu können.
Am besten ist eine Anlage die von vielen Firmen genutzt wird, oder doch mit
vielen Geräten "kompatibel" ist (z.B. IBM). Lassen Sie sich diesbezüglich von
den Fachleuten beraten.
Kunden sind in erster Linie kleinere Betriebe, aber auch Rechtsanwälte,
Werbeunternehmen, Freiberufler aller Art, Schriftsteller, Politiker und zum Teil
sogar Studenten. Sie erreichen die Leute durch ein persönliches Anschreiben,
durch Wurfzettel oder durch eine gezielte Kleinanzeige in einschlägigen
Publikationen. Weisen Sie auf die Vorteile einer Speicherung der Arbeiten hin
und auf Ihre zuverlässige Schnelligkeit.
Büro-Vermietung
Haben Sie eine grosse Wohnung, die Sie nicht voll nutzen? Dann können Sie ein
Zimmer daraus oder mehrere als Büro vermieten. Das kann tage- oder wochenweise
geschehen. Die Räume sollten mit einem Schreibtisch ausgerüstet sein, eine
Schreibmaschine und vielleicht einen Computer besitzen, sowie Telefonanschluss
über eine separate Leitung. Für Schreibarbeiten und leichte Bürotätigkeiten
können Sie sich selbst ebenfalls zur Verfügung stellen.
Nicht selten suchen Geschäftsleute, die auf der Durchreise sind oder in Ihrer
Stadt einen Messebesuch absolvieren dringend nach solchen Büromöglichkeiten.
Zwar bieten Hotels auch manchmal entsprechende Räume an, aber nicht alle
Geschäftsleute wünschen diese nicht sehr anonyme Atmosphäre.
Bei längerfristigen Mietwünschen müssen Sie darauf achten, dass Sie die
örtlichen Bestimmungen einhalten, sofern Sie nicht selbst Eigentümer der Wohnung
oder des von Ihnen bewohnten Hauses sind. In letzterem Falle müssen Sie eine
Genehmigung des Vermieters bzw. Eigentümers einholen.
Kunden finden Sie, wenn Sie sich an die zuständige Industrie- und Handelskammer
wenden und dort Ihren Büro-Vermietungsdienst anbieten. Eine solche Offerte kann
zudem in dem von der IHK herausgebrachten Mitteilungsblatt erfolgen.
Ansprechpartner finden Sie auch auf Messen und Ausstellungen, kulturellen
Veranstaltungen und in Hotels. Inserate in überregionalen Zeitungen erwecken
dann besonders Interesse, wenn sie im Wirtschaftsteil erscheinen.
Abgesehen von der eigentlichen Vermietung können Sie in und für Ihr Büro
zusätzlich Büromaterialien zum Verkauf anbieten. Das reicht vom simplen
Schreibpapier über Schreibgeräte, Ordner, Klarsichthüllen und Farbbandkassetten
für Schreibmaschine bis zum kurzfristig beschaffbaren Stempel-Outfit.
Daneben macht es sich gut, wenn Sie einen guten Kopierer aufstellen
(Anschaffungspreis schon ab ca. 1.000 DM) und die gemachten Kopien entsprechend
in Rechnung stellen. Für eilige Schnelldruckaufträge können Sie ebenfalls eine
Vermittlung übernehmen und in Zusammenarbeit mit einem seriösen Betrieb die
Drucksachen beschaffen.
Pfefferminzgeschäfte
Wenn es für Naturmittel Aktien gäbe, wären die Papiere für Pfefferminze und
Hibiskus in den letzten Jahren um 400% gestiegen. Immer häufiger verlangen
Kunden und Patienten nach Medikamenten, die aus natürlichen Stoffen hergestellt
werden.
Die Folge: Das Preisgefüge für Arznei- und Aromapflanzen ist stark in Bewegung
geraten. Den rasantesten Anstieg erlebten Pfefferminze und Hibiskus, für die man
heute viermal so viel bezahlen muss wie noch vor ein paar Jahren.
Naturfreunde mit wachen Augen können sich durch den Anbau solcher begehrten
Kräuter und Pflanzen beste Verdienstchancen sichern. In Amerika hat sich eine
Hausfrau ein richtiges Pfefferminzunternehmen aufgebaut. Sie mixte nach einem
alten Geheimrezept Pfefferminze, Zucker und einige andere Zutaten zusammen,
machte daraus einen Extrakt und fertigte schliesslich ein Spezial-Pfefferminzöl,
das sich für die Herstellung besonderer Backwaren eignet.
Das gleiche Präparat bringt aber auch Linderung bei Atembeschwerden,
Schleimhautentzündungen und Bronchialerkrankungen. Heute vertreibt sie ihre
Produkte per Versand über das ganze Land hinweg mit bestem Erfolg.
Einen tollen Pfefferminzlikör kann man sich selbst bereiten wenn folgendes
Rezept angewendet wird: Himbeergeist, Wermut, Rosenwasser und das im
Drogenhandel erhältliche Pfefferminzöl werden als Zutaten beschafft und je nach
Geschmack mit oder ohne Zuckerzusatz zusammengemischt. Danach 10 bis 14 Tage
stehenlassen, bevor die erste Probe genommen wird.
Wem die Anschaffung des Pfefferminzöls zu teuer ist, der mag sich den Extrakt
selbst herstellen. In einen Liter Speiseöl gibt man einige Hände voll
Pfefferminzblätter und lässt das Gemisch etwa 14 Tage an der Sonne stehen.
Danach nochmal Pfefferminze hineingeben und abermals 10 Tage stehenlassen. Dann
alles durch ein sauberes Leinentuch giessen und setzen lassen. Fertig.
Wer den Pfefferminzlikör besonders "prozentreich" mag, kann die Mischung auch in
60%igem Weingeist ansetzen und anschliessend je nach Bedarf und Geschmack
entsprechend verdünnen. Hier muss man selbst etwas experimentieren, um den
gewünschten Effekt zu erzielen. Verkaufen lässt sich das Produkt über jeden
Lebensmittelladen.
Die Marmeladenidee
Eine ebenfalls süsse Idee ist es, für andere Leute Marmelade zu kochen oder aber
mit eigener "Hausmarke" aufzutreten. Schauen Sie sich in Ihrer Wohngegend um und
stecken Sie Leuten mit einem grossen Obstgarten Zettel in den Briefkasten, auf
denen Sie sich erbieten, die im Sommer anfallenden Früchte für Auftraggeber in
Marmelade zu verarbeiten.
Das wird besonders auf dem Land beliebt sein, da eine Menge sogenannter
Öko-Freunde lieber die natürliche Marmelade essen, als die von (möglicherweise)
gespritzten und chemisch verarbeiteten Früchten. Ihre Zettel können Sie auch
dort anbringen (lassen), wo der Gelierzucker verkauft wird und gegebenenfalls
selbstgekochte Marmelade offerieren.
Machen Sie sich in der Stadt auf und suchen Sie nach Bio-Läden, die auf der "Zurück-zur-Natur"-Welle
reiten. In den USA hat eine Hausfrau mit ihrer selbstgemachten natürlich
zubereiteten und besonders wohlschmeckenden Marmelade "nach Omas Hausrezept"
einen florierenden eigenen Versandbetrieb eröffnet, durch den sie alle
US-Staaten beliefert.
Sie können sich aber auch kinderreichen Familien und Haushalten ohne Frauen zur
Verfügung stellen, um die dort anfallenden Einkochaufgaben zu übernehmen.
Hersteller von Gläsern finden Sie entweder in den "Gelben Seiten" des
Telefonbuches oder durch einen Anruf bei der zuständigen Industrie- und
Handelskammer. Am besten machen sich immer noch fertig abgepackte Portionen in
Gläsern, die Sie gegebenenfalls auch auf Ihrem nächsten Wochenmarkt verkaufen
können.
Doch auch Restaurants, Cafes, Speiselokale und Imbissstuben können Abnehmer für
Marmelade sein, die im Gegensatz zu den fertig verpackten Kleinportionen als
Töpfchen auf den Tisch kommen. Wenn Sie sich dazu noch erbieten, die
Frühstücks-marmeladengläser selbst zu bringen und aufzufüllen, wird man Ihnen
sicher bald eine Chance einräumen und eventuell sogar eine Dauerstellung
ermöglichen.
Vergessen Sie bei Ihren Bemühungen die Hotels nicht, da auch dort mit der Zeit
gegangen wird und sich viele Gäste über die selbstgemachte Früchtemarmelade
erfreut zeigen werden, was ein Plus für das Haus ist.
Remailing - Nachsendedienst
Sofern Sie in einer bekannten Grossstadt wohnen, kann es für Sie lohnend sein,
einen Nachsendedienst zu übernehmen. Das sieht dann so aus, dass Firmen
verschiedener Art auf ihrem Absender Ihre Adresse angeben und Sie gegen eine
entsprechende Monatspauschale + Kosten die daraufhin bei Ihnen eingehenden
Briefe an den Auftraggeber nachschicken.
Damit sind Sie eine Art "Briefkastenfirma" und müssen natürlich darauf achten,
dass Sie keine unseriösen Kunden aufnehmen und alle Zustellungen in einer
angemessenen Frist weiterbefördern.
Je nach Ort und Leistung schwanken die Monatseinnahmen für Ihren Service von
durchschnittlich 100 Mark bis 250 Mark.
Vor Aufnahme einer solchen Tätigkeit müssen Sie sicherstellen, dass die Post
auch mitspielt und die mit Ihrer Anschrift + Zusatz versehenen Zuschriften nicht
etwa als "unbekannt" zurückgehen lässt. Deshalb ist zunächst die Anmietung eines
Postfachs erforderlich.
Ausserdem muss sichergestellt sein, dass alle Adressaten neben Ihrer richtigen
Adresse auch einen Hinweis angeben, der auf Ihre Auftragsfirma deutet. In
Ausnahmefällen kann die Post einen Antrag fordern, mit dem Sie die jeweiligen
Benutzer Ihrer Adresse angeben müssen.
Sobald nun Briefe und sonstige Sendungen für einen Auftraggeber eingehen, werden
Sie diese in der Regel einige Tage sammeln und dann entweder einmal die Woche
oder in anderen Zeitabständen - je nach Vereinbarung - weiterleiten.
Bei der Kostenfestsetzung spielen solche Dinge eine wichtige Rolle, denn fordert
ein Auftraggeber beispielsweise tägliche Weiterleitung, müssen ihm diese Kosten
auch in Rechnung gestellt werden. Legen Sie sich dafür ein Postbuch an und
lassen Sie alle Ausgaben eintragen und von der Post abstempeln (Einzelbelege
genügen nur dann, wenn es sich um Einschreibsendungen handelt).
Im übrigen sollten Sie alle Weiterleitungen per Einschreiben vornehmen, damit -
sollte mal was verlorengehen - die Sendung ersetzt wird. Das grosse Geld machen
Sie dann, wenn Sie zwischen 10 und 20 Auftraggeber haben, denen Sie
beispielsweise für je 100 Mark im Monat die Post weiterleiten. Kunden finden Sie
durch eine Anzeige in überregionalen Handelszeitschriften.
Rücksendedienst
Auf den ersten Blick ist der "Rücksendedienst" mit dem "Nachsendedienst"
verwandt. Man kann beide Dienstleistungen auch durchaus miteinander verbinden,
doch grundsätzlich ist unter dem Rücksendedienst noch etwas anderes zu
verstehen.
Nehmen wir an, Sie wohnen in einer grösseren Stadt, die auch als
Touristenzentrum bekannt ist (Berlin, München, Hamburg, Köln usw.). Dann können
Sie Personen, die ihre Freunde und Bekannten ein wenig foppen wollen (oder aus
welchen Gründen auch immer) anbieten von ihnen geschriebene Ansichtskarten in
Ihrer Stadt in den Briefkasten zu stecken.
So bietet beispielsweise eine in Grönland ansässige Firma Ansichtskarten aus dem
kalten Lande an, die der Kunde zunächst einmal käuflich erwirbt, dann beschreibt
und an seine Arbeitskollegen schickt.
Da er die Kärtchen an die Grönlandadresse zurücksendet, von wo aus sie dann
schliesslich frankiert und postalisch weiterbefördert werden, sieht es für die
Empfänger so aus, als hätte der Kollege tatsächlich irgendwo in Grönland
gesessen und dort mit Eskimos gemeinsam Urlaub gemacht.
Auf die gleiche Weise lassen sich Karten aus Hawaii, Disneyland oder eben aus
Berlin, Hamburg oder München verschicken.
In Deutschland wird man wohl höchstens dann von dieser Gelegenheit Gebrauch
machen, wenn eine Art "Alibi" benötigt wird (man behauptet auf Geschäftsreise
nach Köln zu sein, während man sich in Hamburg auf der Reeperbahn herumtreibt).
Deshalb gilt es in erster Linie Ausländer für Ihren Rücksendedienst zu gewinnen.
Zu diesem Zweck empfiehlt es sich in den verschiedenen internationalen
Korrespondenzpublikationen zu inserieren, weil jene Menschen am ehesten
Interesse an diesem Service haben. Alsdann vereinbaren Sie einen Kaufpreis für
die Ansichtskarten Ihrer Stadt + Porto- und Service-Pauschale für die später in
den Briefkasten geworfenen, vorher frankierten Karten.
Da besonders in den USA solche Dienste hoch begehrt sind, könnte beispielsweise
eine Kontaktaufnahme mit dem Searchlight Magazine, G.P.O.Box 2775, New York, NY
10001, USA schon Erfolg haben. Deutsch-internationale Kontakte und Anschriften
weiterer Korrespondenzklubs finden Sie in den Publikationen der Firma Heinz
Rakow, Heinr.-Schlusnus-Str. 8/I, 12057 Berlin.
Schnittmuster-Schreiner
Voraussetzung für diesen interessanten Job ist ein wenig Begabung in Hobby-Holz
und Schreinerarbeiten. Nach Art der Heimschneiderinnen, die ihre Textilien, das
neue Kleid oder den schicken Rock nach Schnittmuster anfertigen, können Sie sich
ein Kleinmöbel oder beispielsweise eine Puppenwiege als Grundriss auf Papier
vorzeichnen, auf das passende Holz anlegen und dann ausschneiden.
Sofern alles in der gewünschten Weise geschehen ist, sollte dann auch der
Zusammenbau klappen, so dass Sie dieses Möbelstück als Modell vorliegen haben.
Nachdem Sie von allen Teilen die richtigen Masse genommen haben, können Sie die
einzelnen Stücke entweder wieder auseinandernehmen oder neu anreissen und auf
einen grossen Bogen Papier legen.
Dann zeichnen Sie zunächst mit Bleistift längs der Kanten die Formen aufs Papier
und ziehen diese Linien mit entsprechenden Symbolen versehen, als
Schraffierungen oder gestrichelte Linie usw. nach.
Die so fertiggestellten Musterbogen übergeben Sie einem Drucker in Auftrag, der
die Grundrisszeichnungen mit den eventuell darauf noch angebrachten Erklärungen
und Gebrauchsanweisungen in gewünschter Auflage druckt. Sind die Bogen fertig,
werden sie einige Male gefaltet und auf das Mass DIN A4 gebracht. Das ist im
Prinzip dann schon alles.
Wenn Sie jetzt einem Hobbyschreiner den Plan für eine Puppenwiege oder ein
Schuhschränkchen verkaufen, muss dieser den Plan nur entfalten, ihn auf das
dafür vorgesehene Holzbrett legen und mittels Pauspapier durchzeichnen oder nach
alter Hausfrauen Sitte mit einem "Radler" die Linien nachziehen.
Auf diese Weise wird Stück für Stück angerissen und danach ausgesägt. Die
fertigen Teile werden anhand der von Ihnen beigegebenen Gebrauchsanleitung
zusammengeleimt und angestrichen.
Verkaufen können Sie Ihre Schnittmuster für Heimartikel über Bastler- und
Do-it-your-self-Geschäfte, Zeitschriften- und Spielzeuggeschäfte. Hierbei macht
es sich immer gut, wenn Sie von einem gelungenen Modell ein Foto machen und
dieses den Unterlagen als Anreiz beifügen.
Vertreiben können Sie die Holzschnittmuster auch per Direktversand. Den
Artikelangeboten sind keine Grenzen gesetzt.
Geld mit Vogelkäfigen
"Der Vogel kostet nur 5 DM", meinte der Zoologienverkäufer, aber der "passende
Käfig dazu dreihundert!" Tatsächlich sind Vogelkäfige nicht ganz billig, deshalb
scheuen manche Tierfreunde auch die teils teure Anschaffung. Dabei lassen sich
solche Käfige, Bauer oder Volieren auch aus Bastelmaterial (z.B. Peddigrohr)
selbst herstellen.
Dazu brauchen Sie nicht viel mehr als eine Bastelausrüstung, wie Sie sie in
nahezu jedem Hobby- oder Bastelladen bekommen (Werkzeuge, Peddigrohr, Klebstoff,
Malfarben, Pinsel, Basteltisch) und ein wenig Talent für diese Vorgänge.
Wegweisende Lektüre finden Sie in Ihrer Stadt- oder Gemeindebibliothek, wie z.B.
das von H. Hornung verfasste Buch: "Nützliche Geschenke aus Bast und
Peddigrohr".
Grosshändler für die Materialien wie z.B. für das in grösseren Mengen benötigte
Peddigrohr spüren Sie entweder in den Gelben Seiten (Branchenbuch zum
Telefonbuch) oder durch eine Anfrage bei Ihrer zuständigen Industrie- und
Handelskammer auf.
Kunden finden Sie am besten dadurch, dass Sie einige Käfige fertigstellen und
davon Fotos anfertigen. Danach machen Sie sich auf und besuchen die
Zoohandlungen in der Umgebung, Züchtervereine und wenden sich mit einer
Angebotsanzeige in der Lokalzeitung an die Vogelliebhaber Ihrer Gegend.
Sofern sich die Ladeninhaber damit einverstanden erklären, können Sie auch
einmal versuchen, Käfige in den Schaufenstern geeigneter Geschäfte aufzustellen.
Für eine solche Zurschaustellung eignen sich indes nicht nur die üblichen
Geschäfte, manchmal könnte auch das Fenster einer Bausparkasse, Versicherung
oder eines Maklers etwas "Leben" gebrauchen.
Wenn dann in dem von Ihnen gefertigten Käfig ein munteres Vögelchen herumhüpft,
wird manch ein Passant auch an diesen sonst nichtssagenden Fenstern
stehenbleiben und Ihre dort vermerkte Werbung lesen, dass er einen ebenso
schönen Käfig bei Ihnen erwerben oder bestellen kann.
Als besonderes Plus gegenüber den herkömmlichen und serienmässig gefertigten
Gehegen sollten Sie Käfige nach Mass und Bestellerwunsch anfertigen. Das zieht
am ehesten und bringt manchen Kunden zu Ihnen, sofern die Information auch
gleich Ihre Anschrift und Telefonnummer enthält.
Korbflechter
Keine Angst, hier soll nicht den Korbflechtern aus alter Zeit zugesprochen
werden, die mit ihrer eher "brotlosen Kunst" über Land zogen (und zum Teil noch
ziehen), um ihre Produkte anzubieten. Aber dennoch gibt es in der
Korbflechterzunft einige Chancen, die sich auch im modernen Zeitgetriebe in
gutes Geld umsetzen lassen.
Gedacht sei da zunächst einmal an die sogenannten "Souvenir- und
Spielzeugkörbe". Vielleicht kennen auch Sie die kleinen aus Italien kommenden
Spielzeugäffchen mit den niedlichen Augen, die vorzugsweise in Körbchen hockend
verkauft werden. Diese hübsche Korbverpackung ist es gerade, die die
Spielzeugtiere so attraktiv macht.
Die Flechtwerke werden zu tausenden mit der Hand angefertigt und machen einen
wesentlichen Bestandteil der Produktion aus.
Abgesehen von solchen Körbchen, die passend für Spielzeuge angefertigt werden,
können Sie gleich ein fertiges Produkt erstellen, wenn Sie spezielle
Handarbeitskörbe für Damen flechten, mit hübschen Dekors versehen und hölzernen
Einsätzen in ihrem Innern. Flechten Sie Körbe, in die man kleine oder grössere
Flaschen stellen kann und bemalen Sie sie mit einem Stadtmotiv, einer Landschaft
oder einer Comicfigur.
Und wenn es erst einmal richtig läuft, machen Sie neben dem Handarbeitskorb für
die Mutter auch gleich einen passenden für die Tochter. Solche Sets lassen sich
in der Regel bestens verkaufen, fördern sie doch die "Mutter-Kind-Beziehung".
Hundekörbchen für den Stoff-Bello, Aufbewahrungskörbe für Spielsachen und noch
so manche andere mögliche Kreation fallen einem beim Nachdenken ein.
In Hongkong und Taiwan fertigen fleissige Chinesen sogenannte Souvenirkörbe mit
dekorativem Inhalt. Die kleinen Behälter werden mit Samt ausgepolstert und
eignen sich danach als Schmuckkästchen oder Dekorationsartikel.
Man kann Körbchen sogar als Spardose anlegen, die mit einem sorgfältig
gearbeiteten Schlitz versehen wurde und am unteren Boden einen abnehmbaren
Deckel hat. Körbchen für Schokoladen-Weihnachtsmänner und -Osterhasen, für
Konfekt und andere Leckereien und und... lassen sich auch heute noch verkaufen.
Wenn Sie dabei erst einmal eine Firma als Kunde haben, die auf den Geschmack
gekommen ist, werden Sie möglicherweise allein mit der Arbeit gar nicht mehr
nachkommen und noch einige Hilfskräfte annehmen müssen. Werden Sie mit
Musterkörbchen (und Fotos davon) bei einschlägigen Firmen vorstellig und Sie
erhalten bald erste Musterbestellungen.
Das Hackklötze-Geschäft
Aus billigen Holzstämmen - eventuell von Sturmschadenholz oder aus Beständen,
die minderwertig sind - mit einem Durchmesser von ca. 15 bis 20 cm Durchmesser
können Sie es einem amerikanischen Tüftler nachmachen und einen lukrativen Job
aufbauen.
Er zersägte die Stämme zu etwa 50 bis 60 cm hohen Stücken, glättete die scharfen
Kanten und arbeitete diese Holzstücke zu Küchenhackklötzen um. Nach der ersten
Glättung werden die Stücke einzeln bemalt und nach dem Trocknen den Hausfrauen
angeboten.
Ueberraschenderweise war der Zuspruch enorm, obwohl der Preis mit ca. 15 Mark
nicht gerade billig war für ein Stück Holz. Doch wie bei uns gibt es ja in den
USA immer mehr Tiefkühlkost, die man nicht so ohne weiteres zerteilen kann, ohne
Tisch oder Fussboden zu beschädigen.
Hinzu kommen die Koteletts, die geklopft werden sollen und manchmal braucht man
auch für andere Dinge eine feste, robuste Unterlage. Zudem sind die Hackklötze,
wenn sie nicht gebraucht werden, durch ihre bunte Bemalung noch eine hübsche
Dekoration für die Küche.
Zuerst belieferte der Mann nur seine nähere Nachbarschaft, bis sich eine
Ladenkette für seine Angebote interessierte und ins Programm aufnahm. Seitdem
konnte er nahezu Tag und Nacht arbeiten, um die geforderten Mengen herzustellen.
Heute besitzt er einen gutgehenden Betrieb mit mehreren Angestellten.
Sofern Sie sich einmal bei einem Bauern umsehen, der für den Winter Brennholz
schneidet, können Sie manchmal sogar kostenlose Holzstücke erhalten, wenn Sie
dem Mann helfen, seine Hölzer zu zerkleinern. Andererseits haben Sägewerke
manches Stück Abfallholz.
Wald- und Forstbetriebe wollen zwar meistens gutes Geld für ihr Holz, aber bei
Bruchholz drückt man oft auch ein Auge zu, wenn es vom Verwerter selbst abgeholt
wird.
Schliesslich sind da auch noch die Bauunternehmen, die nicht selten ihr noch
verwertbares Schalholz einfach auf die Schutthalde fahren. Hier können Sie
ebenfalls sehr oft fündig werden und Holz umsonst oder billig abholen.
Flaschenspezialist
Leere Flaschen und Dosen nehmen als Umweltproblem einen immer grösseren Platz
ein. Da können Sie sich aus den ohnehin lästigen Glasgebilden einen hübschen
Heimverdienst schaffen.
Hierzu reinigen Sie die Flaschen mit einer heissen Sodalösung und beginnen, sie
nach dem Trocknen so zu bearbeiten, dass aus ihnen begehrte Souvenirs werden.
Das ist leichter als man glaubt, denn jede Flasche stellt praktisch den Kern
eines Körpers dar, den man nur mit etwas Phantasie und Modelliermasse
entsprechend ergänzen muss.
In Österreich und Süddeutschland leben bereits viele Heimwerker davon, dass sie
den verschieden grossen Flaschen aus Modelliermasse geformte "Schwellköpfe"
aufsetzen, dem Flaschenkörper einen Mantel und zwei Hände ankleben und das Ganze
dann als Geschenkartikel zum Verkauf anbieten.
Das können Sie auch. Wenn Ihnen die Modelliermasse etwas zu teuer ist, versuchen
Sie es mit selbsthergestellter Pappmache. Hierzu wird ein Brei aus zerrissenem
Papier und Tapetenkleister angerührt, der nach und nach zu einer sämigen Masse
wird. Welche Produktionswege Sie dabei im einzelnen gehen müssen, hängt vom Ziel
Ihrer Arbeit ab und kann in jedem guten Hobbybuch nachgelesen werden.
Formen Sie jetzt aus der Masse entweder direkt auf dem Flaschenhals den
gewünschten Kopf oder stecken Sie das zu bildende Objekt zuerst auf einen Stock
mit etwa gleichgrossem Umfang wie der Flaschenhals, den das Stück später zieren
soll. Nach Fertigstellung wird der Kopf dann an den Flaschenhals geklebt.
Wer keine richtige Hand für solche Modellköpfe hat, kann sich in einem
Modellierkurs der Volkshochschule zunächst mal die Grundkenntnisse aneignen oder
einen begabten Kunststudenten/Kunststudentin mit dieser Aufgabe betrauen.
Grundsätzlich ist jedoch zu sagen, dass die Figuren ja keine lebensechten
Nachbildungen sein müssen und es eher auf die Originalität ankommt. So wurden zu
Lebzeiten des wackeren Franz-Josef Strauss und seines Zeichens Ministerpräsident
von Bayern tausende Flaschen geformt, die seinen markanten Kopf als Abbild
trugen.
Am lohnendsten ist es natürlich auch für Sie, wenn Sie Ihre Köpfe entweder echt
lebenden Personen nachbilden (z.B. dem Bundeskanzler, dem Sozialminister,
Fernsehstars oder anderen politischen und kulturellen Grössen) oder
Symbolfiguren (Onkel Sam - für den Amerikaner, einen Holländer mit Holzschuhen,
einen Prinz Karneval oder auch einer Phantasiefigur, der Sie einen interessanten
Namen geben).
Verkauft werden die Artikel über Geschenkartikelläden oder auf Jahrmärkten
direkt an den Kunden.
Lukrative leere Dosen
Wie die leeren Flaschen, so lassen sich auch leere Dosen meistens noch zu
nützlichen Objekten verarbeiten, wenn auch mit etwas mehr Mühe. Ob es sich bei
den Objekten um Getränke- oder Oeldosen handelt ist zweitrangig, nur unbedingt
sauber und ohne Beschädigungen müssen sie sein, bevor Sie etwas damit anfangen
können.
Nach dem Reinigen haben Sie verschiedene Möglichkeiten der Verwertung. Wohl am
beliebtesten ist es, daraus "abstrakte" oder auch echten Motiven nachempfundene
"Skulpturen" zu fertigen. So steht in Dortmund irgendwo die von zwei Schülern
des dortigen Max-Planck-Gymnasiums hergestellte Dosenplastik "Der Bierläufer",
die die Jungens aus einem Stahldrahtgestell und leeren Bierdosen
aneinandergelötet haben.
Solche eigenwilligen Plastiken sind jedem einigermassen vorausschauenden
Kneipenbesitzer angenehm, weil er damit seinen Gästen etwas Besonderes bietet,
was sie wiederum in seine Gaststätte lockt.
Da Dosen ja nicht beliebig gebogen werden können, braucht man eine
Grundkonstruktion aus Eisendraht oder Moniereisen, auf die man dann Teil für
Teil aufreiht und befestigt. Dabei sollten die Werbebeschriftungen und
Firmenlogos usw. alle nach oben zeigen.
Bogen werden dadurch gebildet, dass man die Dosen nicht in der Mitte, sondern in
den Randzonen oder gar quer durchbohrt und aneinanderfügt. Je nach Art der Figur
muss darauf geachtet werden, dass auch ein fester Halt gewährleistet ist.
Notfalls muss man das Ganze in einen Betonsockel einfügen.
Besonders attraktiv wirkt es, wenn die Dosenplastik an der einen oder anderen
Stelle mit einer eingelassenen Lampe versehen wird, die alles auf
Schalterbetätigung hin illuminiert. Mit etwas Geschick können Sie auch Lampen
aus einzelnen Stücken fertigen, indem Sie einen Fassungssatz und Schalter
einbauen. Solche Kreationen sind sehr beliebt.
Sägespäne-Künstler
Wie kann man aus Sägespänen noch etwas Nützliches schaffen? Ist das nicht nur
Abfall? Nicht ganz. Abgesehen davon, dass die Möbelindustrie längst schon die
nur mit dünnen Furnieren beklebten Holzspanplatten mit Sägespänen füllt, kann
auch der findige Modellbauer mit Sägespänen Lukratives schaffen.
Der Trick dabei ist, dass man die feinen, von allen groben Splittern oder
Holzstücken befreiten Sägemehl-Anteile in Wasser einweicht, mit Leim oder Fluor
versetzt und solange vermischt und vermengt, bis daraus eine hartwerdende Masse
entsteht. Diese kann man entweder rechtzeitig in entsprechende Formen füllen
oder nach dem völligen Erstarren wie festes Holz verarbeiten, schnitzen und
drechseln.
Grob gegossene Werkstücke werden mit Sandpapier geglättet und anschliessend
farbig bemalt. Auf diese Weise lassen sich hübsche Figuren, Buchstützen,
Lampenständer und Spielzeuge produzieren. Grosse Stücke benötigen danach einige
Tage, um vollkommen durchzuhärten, kleinere entsprechend weniger.
Sägespäne besorgen Sie sich am besten in einem nahegelegenen Sägewerk oder in
einer Schreinerei. Vor Gebrauch wird alles durch ein grobes Bausieb geworfen, so
dass Sie nur die reine Sägespan- oder besser Sägemehlsubstanz haben.
Für erste Versuche können Sie das erforderliche Fluor in Bastelläden kaufen.
Wenn Sie jedoch grössere Mengen benötigen ist es angebracht, sich mit einem
Grosshändler oder Hersteller in Verbindung zu setzen. Wenn Sie in Ihrer Nähe
keinen geeigneten Lieferanten finden, lassen Sie sich von der Industrie Adressen
nachweisen.
Grosshersteller von Fluor sind unter anderem:
Bayer AG
Wiesdorferplatz 2, 51373 Leverkusen
Hoechst AG
Brüningstr. 64, 65929 Frankfurt
Wählen Sie als Nichtfachmann zunächst eine Art der Verarbeitung, die ohne
künstlerisches Spezialkönnen auskommt. Im Handel gibt es jedoch auch schon
Schnitz- und Schleifgeräte, die die Arbeit mechanisch übernehmen können.
Preisen Sie die fertigen Produkte als "Recycling-Kunst" an und sie werden die
Aufmerksamkeit der Leute sehr schnell auf Ihre Arbeiten lenken.
Arche Noah im Bausatz
Weihnachtskrippen mit Nachbildung der Heiligen Familie, Ochs, Esel, Hirten und
Engel kennt jeder, aber die Arche Noah als Modell? Das ist neu! Das dachte sich
auch ein Mann aus Ohio/USA und baute nach dem biblischen Bericht die dort
vorgestellte Arche Noah mit allen drei Stockwerken massstabgerecht nach. Dazu
kamen die Tiere und die Familie des Sintflut-Patriarchen in kleinen Modellen.
Alles wurde fachgerecht gefertigt, das heisst mit Holz gebaut, mit Pech
versiegelt usw.. Der Bastler brauchte für sein Werk ca. 3 Jahre, was aber
gegenüber dem tatsächlichen Bauwerk, das erst nach ca. 100 Jahren fertig war,
nahezu einem "Fertighaus" glich.
Die Mühe aber lohnte sich, denn seine besondere Arbeit stellt er
zwischenzeitlich in den verschiedenen Kirchen des Landes, in Kaufhäusern, auf
Veranstaltungen und bei gesellschaftlichen Anlässen als Besonderheit gegen eine
stattliche Mietgebühr aus.
Anschliessend interessierte sich eine Modellbaufirma für die Nachbaurechte, um
die Arche für Heimbastler herauszubringen. Der Bastler verdient nun einmal am
Verleih seines viele Monate im voraus ausgebuchten Biblischen Modells und an den
Lizenzen, die ihm inzwischen einige Firmen für den Nachbau zahlen.
Zur Zeit dieser Niederschrift hat sich der Konstrukteur auf ein anderes
biblisches Bauwerk verlegt: den Turm zu Babel. Diesen, bereits von Herodot
beschriebenen Stufenturm mit schneckenförmigem Aussenaufgang, will der Mann
ebenfalls nach den alten Angaben rekonstruieren und sowohl zum Verkauf als auch
zum Verleih anbieten.
Solche Modelle können geübte Hobbybastler überall nachvollziehen und in eigener
Regie und nach eigenen Vorstellungen, bauen und zur Betrachtung anbieten. Neben
den oben genannten Bauwerken gibt es da noch den Tempel in Jerusalem und andere
biblische Modelle, die es nachzubilden lohnt.
Manche Biblische Nachschlagewerke haben sogar bildliche Darstellungen, so dass
man gegebenenfalls danach seine Arbeit vornehmen kann. Religiöse Abnehmer gibt
es überall auf der Welt.
Eigenheim-Modellbauer
Als "Planungshilfe" schlagen manche Architekten ihren Auftraggebern vor, das von
ihnen gewünschte Haus zunächst einmal im Modell zu erstellen. Es gibt deshalb
schon ganze Modellbau-Teams, die nichts anderes tun, als für Architekten und
deren Kunden Miniaturhäuser zu erstellen.
Mit etwas Geschick kann das aber auch jeder Hobbybastler tun. Man braucht dazu
entweder das mit dem Messer zu schneidende Balsaholz oder Stücke der finnischen
Holzpappe.
Metall-Lineale, eine kleine Handsäge zum Schneiden von Leisten und
Sperrholzteilen, ein Spezialmesser mit auswechselbarer Klinge, weiche
Bleistifte, einige Bogen mittelfeines Schleifpapier, Pinzette für kleine Teile
und einen Modellbau-Spezialkleber dienen als Werkzeug bzw. Grundmaterial.
Wichtig ist natürlich, dass man eine Bauzeichnung richtig lesen kann und sie
versteht in die Massstäbe 1:100 oder 1:50 auf Modellbasis umzusetzen. Hinweise
und Anleitungen für den akuraten Modellbau gibt es in verschiedenen
Hobbybüchern, die Sie in einigen Bibliotheken und Büchereien ausleihen können.
Wenn Sie erst einmal sehen wollen, wie andere Leute das machen, können Sie sich
einen Modellplan bekannter Architekten bestellen und nachbauen. Eine solche
Bastelanleitung erhalten Sie von der
Oesterreichischen Gesellschaft für Architektur Schönlaterngasse 7, A-1010 Wien,
Österreich.
Die reinen Materialkosten für ein durchschnittliches Selbstbaumodellhaus liegen
bei etwa 50 Mark. Rechnet man Arbeit und darauf verwandte Zeit hinzu, sollte man
zwischen 200 und 300 Mark für ein in Auftrag gegebenes Modellhaus fordern
können.
Verkaufen lassen sich die Modellhäuser auch gut an Eigentümer fertiger Gebäude.
Fotografieren Sie die Örtlichkeiten und zeigen Sie dann ein gelungenes
"Musterhaus" vor, so werden Sie auch bald Aufträge von Eigentümern erhalten,
zumal wenn die Hausbesitzer feststellen, dass beispielsweise der Nachbar auch
schon sein Modellhaus bestellt hat.
Machen Sie von jedem Modell eine Kopie und stellen Sie es neben ein Bild vom
Original, damit die Wirkung besonders hervortritt. Kunden erhalten Sie durch ein
Anschreiben der Hauseigentümer mit Musterbild und dem Angebot einer
individuellen Beratung. Denken Sie immer daran, dass das Eigenheim ein Objekt
ist, auf das die meisten Besitzer stolz sind und berücksichtigen Sie diesen
Punkt bei der Werbung.
Glückwunschanzeiger
Viele Tageszeitungen sind voll von Glückwunschanzeigen aller Art. Da das Blatt
aber meistens eine stattliche Auflagenhöhe hat, sind die Anzeigenpreise auch
dementsprechend hoch, obwohl nur einer oder einige Leser die Anzeige finden
sollen.
Beim Glückwunschanzeiger ist das anders. Er wird ausschliesslich nur den
Personen zugestellt, für die der Glückwunsch gedacht ist und jenen, die ihn
bestellten.
Das hat den Vorteil, dass man im ganzen Land Glückwünsche verschicken kann, die
erstens gezielt nur die Betroffenen erreichen und zweitens erheblich preiswerter
sein können als Zeitungsanzeigen.
Die Herstellung des Blattes wird für den Anfang als Offset- Vervielfältigung
genügen. Bei einem Anzeigenpreis von 30 Mark für die 1/4 Seite (DIN A5-Format)
oder 1/8-Seite (DIN A4-Format) fallen für den Herausgeber nach Abrechnung der
Druck-, Porto- und Arbeitskosten Renditen von ca. 40-50% ab. Werden daneben noch
Seiten für Geschäftsanzeigen angeboten, steckt in der Sache ein dicker Gewinn.
Da jeder Mensch ein bisschen eitel ist, liest er seinen Namen in dem Blatt mit
besonderer Freude und wird die betreffende Ausgabe des Glückwunschanzeigers auch
sorgfältig aufbewahren.
Gleichzeitig lässt sich der Kurier an Stelle von Glückwunschkarten verschicken,
was für viele Firmen interessant sein kann. Sie können auf diese Weise verdiente
Firmenangehörige ehren, Jubilare hervorheben und Leistungen besonderer Art
öffentlich belobigen.
Kunden finden Sie entweder durch eine gezielte Anzeigenwerbung in Ihrer
Lokalzeitung, im Werbeanzeiger des Bezirks oder einer Fachzeitschrift oder durch
Direktwerbung, bei der eventuelle Interessenten mit persönlichem Brief
angeschrieben werden.
Wenn es Ihnen gelingt, von Adressenverlagen Anschriften von Personen mit
Geburtsdatum zu erhalten, können Sie die so eingekauften Adressinhaber sofort
mit ihren eigenen Glückwünschen bedenken. Namen und Geburtsdaten + Adressen
Prominenter finden Sie im deutschen "Who's who" (Breidenstein Verlag,
Frankfurt).
Spielzeugreparatur-Service
Was gestern nur alter Plunder war, steigt heute wieder im Wert. Das gilt
besonders auch für Spielzeug. Deshalb kommt der Restaurateur für alte
Spielsachen mehr und mehr in Mode.
Eine Dame im Ruhrgebiet hat sich darauf spezialisiert alte Teddybären wieder
"aufzumöbeln", ihnen neue Augen einzunähen, beschädigte Fellteile zu ersetzen
und Füllungen zu ergänzen. So etwas lohnt sich natürlich nicht bei einem
billigen Hongkong-Produkt, aber bei einem Uralt-Relikt aus dem Anfang des
Jahrhunderts schon.
Immerhin haben alte Teddybären auf Auktionen Erlöse von mehreren tausend Mark
erbracht. Bei echten Schildkrötpuppen, Käthe Kruse-Puppen und Schuco-Spielzeugen
ist es ähnlich.
Manche Leute bringen ein Spielzeug aber auch nur deshalb zur Reparatur, weil an
ihm alte Erinnerungen eines vielleicht verstorbenen oder aus dem Haus gegangenen
Kindes hängen usw.. Andere Spielzeuge werden von Geschäften gewünscht, die ihre
"Oldtimer" gern als Lockvögel ins Schaufenster setzen wollen.
Ebenso sind Geschäftsinhaber von Läden, die Kinderkleidung und andere
Kinderartikel verkaufen immer an guten alten Spielsachen interessiert, die als
Blickfang dienen können.
Lernen Sie das Reparieren von Porzellankopfpuppen, Stofftieren und
Blechspielzeugen. Manche Hinweise finden Sie in Hobby- und Bastelbüchern, die
kostenlos in der Bücherei auszuleihen sind, andere werden in Taschenbüchern
gegeben.
Geben Sie eine Kleinanzeige in Ihrer Lokalzeitung auf, dass Sie Spielzeug
reparieren und nur Honorar verlangen, wenn Sie eine Sache wirklich durchführen
können. Das wirkt seriös und lässt manche Leute wagen, einen Versuch zu
unternehmen.
Bitten Sie gleichzeitig darum, Ihnen altes Spielzeug kostenlos zum Ausschlachten
zu überlassen. Tatsächlich sind oft manche Ersatzteile der alten Zeit nicht mehr
ohne weiteres zu beschaffen. Da können Sie dann auf Ihr "Ersatzteillager"
zurückgreifen.
Kunden gewinnen Sie auch, wenn Sie an bestimmten Tagen im Jahr oder auch an
allen 365 Tagen eine kleine Ausstellung alter Spielzeuge veranstalten. Das kann
bei Ihnen daheim sein oder irgendwo auswärts. Manchmal zeigen sich sogar
öffentliche Stellen geneigt einen Raum zur Verfügung zu stellen.
Eine gut sortierte und mit Erklärungen versehene Sammlung kann unter Umständen
auch gegen gutes Geld an Kaufhäuser und Geschäftsleute ausgeliehen werden.
Kerzenhersteller
Sie können Kerzen auf verschiedene Weise herstellen. Da gibt es einmal die aus
einer Wachstafel um einen Docht gedrehten Kerzen, die gezogenen oder die
gegossenen. Um die verschiedenen Varianten der Fertigung aufzuzeigen, müsste man
ein eigenes Buch schreiben.
Deshalb muss wieder einmal empfohlen werden, sich die verschiedenen Praktiken in
einem aus der Bibliothek geholten Werk anzusehen (siehe das bereits mehrmals
erwähnte "Hobbybuch" von Jutta Lammer, Otto Maier Verlag, Ravensburg).
Die eigene Kerzenherstellung ist natürlich nur dann lukrativ, wenn Sie im
Gegensatz zu den vielen auf dem Markt befindlichen Industrieprodukten
individuelle oder eben besondere Werke schaffen können. Das wären beispielsweise
Geburtstagskerzen auf denen der Name des Geburtstagskindes aufgebracht wurde,
Kerzen mit Firmenzeichen und Logos, die sich als Werbegeschenke eignen, Kerzen
für bestimmte Gruppen, zu bestimmten Gelegenheiten und Anlässen usw..
Durch die neuen Silikon-Materialien kann man sich praktisch von jedem Objekt
eine Form erstellen, nach der sich Kerzen giessen lassen. Das reicht von der
einfachen Ostereier-Kerze, über Osterhasen und Weihnachtsmännern bis hin zum
komplizierten Produkt.
Die erforderlichen Materialien bekommen Sie nahezu ausschliesslich im Hobby- und
Heimwerkerhandel.
Als erstes müssen Sie das richtige Gespür für die Arbeit erhalten. Danach können
Sie dann mit besonderen Kreationen an die Öffentlichkeit herantreten.
Ein Münchner Konditor beauftragte einmal einen Modellkünstler damit, ihm eine
spezielle Form für bestimmte "Sex-Objekte" (weibliche und männliche Torsos usw.)
zu bauen. Nach diesen Formen produziert er nun seine erotischen Leckereien.
Aehnliches können Sie - sofern das Ihren Geschmack trifft - auch mit
individuellen Kerzen machen. Engagieren Sie sich einen entsprechenden Künstler
(eventuell einen Kunststudenten) und lassen Sie sich gegen Honorar die Formen
herstellen, die Sie wünschen. So angebotene Leuchtartikel finden immer ihre
Abnehmer.
Kunden werden durch Zeitungsanzeigen auf Sie aufmerksam gemacht und erhalten
Angebotsprospekte.
Foto-Teller-Fabrikant
Bei der Herstellung von Foto-Tellern klebt man ein Foto oder irgend ein anderes
Bild auf das Porzellan, streut Glasur darüber und brennt das Ganze dann fest in
einem Spezialofen ein. Dadurch wird das Bild mit der Untergrundfläche fest
verbunden und spülmaschinenfest.
Man kann mit dieser Methode auch Vasen, Ascher und anderes Gebrauchsporzellan
verzieren und verkaufen. Wichtigster Bestandteil für dieses Geschäft ist
zunächst der Brennofen, die entsprechende Glasur, eine Rundschneidemaschine für
die aufzutragenden Fotos und natürlich Teller bzw. die entsprechenden
Porzellanträger.
Um ins Geschäft zu kommen ist eine Investition von ca. 5000 bis 7000 Mark
erforderlich, ein Raum, in dem Sie arbeiten und die fertige Ware lagern können
und eine möglichst zugkräftige Werbung.
Wo und wie Sie starten und Ihre Ausrüstung erhalten, verrät Ihnen die Firma
Foto-Felder GmbH, Wollinstr. 8, 50765 Köln, Telefon (0221) 70 70 29. Von dort
erhalten Sie auf Wunsch entsprechendes Prospektmaterial mit den nötigen
Preisangaben.
Daneben erhalten Sie ein umfangreiches Konzept vom Norman Rentrop Verlag,
Theodor-Heuss-Str.4, 53177 Bonn, Tel. (0228) 8 20 50; Fax (0228) 36 44 11.
Die fertigen Teller bieten Sie am besten mit einigen gelungenen Mustern in Foto
und Geschenkartikel-Geschäften an. Gegen eine Umsatzbeteiligung nehmen die
Ladeninhaber dann entweder für Sie gleich die Bestellungen entgegen oder leiten
die Aufträge an Sie weiter. Die Kunden müssen sodann Fotos hinterlassen und
evtl. Porzellangegenstände auf denen die Bilder plaziert werden sollen.
Die Fototeller eignen sich besonders gut für Festtags- und Geburtstags-,
Namenstags- und Jubiläums-Überraschungen, weshalb Sie sich also auch zwecks
Werbung an Klubs, Sammler- und religiöse Gemeinschaften, Firmen und
Gruppierungen heranmachen sollten.
Zu festlichen Gelegenheiten - wie Hochzeiten, Verlobungen usw. - eignet sich der
Service ebenfalls, da dann meistens Mehrfachbestellungen anfallen. Für Firmen
können die Fototeller willkommene Werbegeschenke an gute Kunden sein.
Buch- und Musikcassettenverleih
Wenn Sie in Ihrer Wohnung ausreichend Platz haben und ein bis zwei Räume
freimachen können, bietet sich eine Büchertausch- und
Musikcassettenverleih-Zentrale an. Grundsätzlich gibt es ja wohl in jedem
grösseren Ort eine - meist kostenlose - Bibliothek oder Bücherei, aber eine
Tauschmöglichkeit eigener Bücher, Romane und Hefte gegen andere ist sicher
ebenso wenig verbreitet, wie das Ausleihen von Musikcassetten.
Wenn wir uns zunächst den Literaturtausch ansehen, so gibt es dabei mehrere
Möglichkeiten des Verdienens. Einmal können junge Leute gegen Einbringen von
z.B. 10 eigenen Krimi-, Western- oder Abenteuer-Heften und Entrichtung einer
Tauschgebühr von 1 bis 2 Mark andere aussuchen und mitnehmen.
Das gleiche gilt für Familien- und Frauenliteratur. Bei Taschenbüchern müssen
Sie gut unterscheiden was "geht" und was als Ladenhüter in den Regalen
liegenbleiben könnte.
Schliesslich muss jemand, der Material zum Tausch mitbringt auch anderes wieder
mitnehmen. Auch hierbei werden Sie neben den eingebrachten intakten Paperpacks
darauf achten, dass man Ihnen eine Tauschgebühr - hier etwa 3 bis 5 Mark - für
10 Bücher mitbringt.
Um einen ersten Stock zu bekommen, sollten Sie in der Lokalpresse inserieren,
dass Sie Bücher, Romanhefte usw. in gut erhaltenem Zustand ankaufen. Bei diesen
Einkäufen werden Sie nicht über 10% des ursprünglichen Kaufpreises hinausgehen.
Mit den Musikcassetten ist es ähnlich. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass
einzelne Cassetten nicht ordentlich laufen und schnell zu "Bandsalat" werden.
Deshalb dürfte ein Tausch eher nur im Ausnahmefall etwas bringen. Besser ist es,
geeignete Kassetten auszuleihen (Hörspiele, Klassik, Kinderunterhaltung,
Humorbeiträge usw.).
Die meisten dieser Unterhaltungskassetten wird man dann ausleihen, wenn es eine
Party oder ein Fest geben soll. Hat man ein Band von Heinz Erhardt oder Otto
zweimal gehört, kennt man die Gags bereits in- und auswendig und tauscht sie
sicher lieber wieder zurück, als dass man sie behält.
Zur Anfangsausrüstung gehören neben genügend Platz einige Regale, eine Theke mit
Tisch und Stühlen, Kassettenrecorder zum Ueberprüfen von Kassetten, ein
Eingangs- und Ausgangsbuch, evtl. ein Personalcomputer zum Erfassen von Kunden
und Vorgängen und eine fest verschliessbare Kasse + Kleinmaterial.
Resteschmuckhersteller
Jeden Monat bezieht ein junger Mann aus einer nahen Metallstanzerei Abfälle und
Stanzrückstände aus Messing und anderem Metall. Diese preiswert erworbenen Reste
werden mit Geschick und Lötkolben sowie etwas Draht in wertvolle
Schmuckanhänger, Schlipsnadeln, Schnallen, Briefbeschwerer und kunstvolle
Kollagen umgearbeitet und über Geschenkartikelgeschäfte verkauft.
Ein anderer Zeitgenosse schneidet sich kleine Spiegelstückchen zu runden oder
ovalen Plättchen zurecht, versieht sie mit Kupferklebeband - wie es zu den
Tiffanyarbeiten verwendet wird - lötet alles aneinander und verkauft die
Gebilde, die ausserdem noch mit einem Anhänger versehen werden als aparte
Schmuckstücke.
Ähnliches können auch Sie produzieren. Besonders beliebt sind gerahmte Kollagen,
die mit irgendwelchen Namen versehen werden und durch ihre abstrakten Formen ins
Auge fallen. Es gibt Leute, die Zahnräder aus alten Weckern, Teile aus dem
Inneren von Radios, Recordern und Computern so dekorativ aneinander fügen, dass
die Betrachter begeistert sind.
Diese "moderne Kunst" fordert in der Regel keine grösseren Fähigkeiten als etwas
Phantasie. Besuchen Sie doch mal eine Modern Art-Ausstellung. Sehen Sie sich an,
was die "Künstler" dort so fabriziert haben, dann werden Ihre etwaigen Zweifel,
ob Sie auch so etwas produzieren könnnen, bald schwinden.
Sehr interessant sind die Leucht- und Blinkschmuck-Erzeugnisse. Die
Mini-Batterien, wie man sie in den "sprechenden und singenden Glückwunschkarten"
und "Blink-Badges" findet, machen es möglich, praktisch jedes eigene Kunstwerk
durch Blinken über eine Zeit hinweg attraktiv werden zu lassen. Solche Batterien
und die dazugehörenden Lämpchen liefern die Chinesen aus Hongkong und Taiwan
bereits zu günstigsten Preisen, so dass Sie sich damit wirklich eine "goldene
Nase" verdienen können.
Verkauft werden die Heimprodukte dann entweder über Geschenkartikelgeschäfte und
Mode-Boutiquen oder aber in eigener Regie auf dem Markt, einer Messe und über
einen eigenen Versand von daheim aus.
Firmen, die Abfälle liefern, die sich von Ihnen verwenden lassen, finden Sie in
den "Gelben Seiten" (Telefon-Branchenbuch).
Verkaufen Sie Heiligenscheine
Wer in Frankfurt durch die Kleine Brückenstrasse geht, kommt bestimmt auch an
dem knallgrün gestrichenen Laden mit der Aufschrift "Zahnrad und Blümchen"
vorbei. Hier verkaufen zwei Damen ihren aus Schrott veredelten Schmuck.
Grundmaterialien für ihre Kreationen sind Teile aus funktionsunfähig gewordenen
Radios, Uhren, Schreibmaschinen oder gar Computern. Die daraus geformten
Produkte sind jeweils Einzelstücke und werden mit Halbedelsteinen, Muscheln,
Perlen oder Puppenaugen verziert und mit phantasievollen Namen bedacht.
Und dieser Name ist ebenso wichtig wie das Stück selber. Da wird die sanft
gebogene Platine zum "Heiligenschein", eine Schreibmaschinentaste zur
"Panflöte", ein veredeltes Radioteil zum "Schmetterling".
Verkauft werden die Einzelstücke zu Preisen, die von 50 Mark bis 400 Mark
reichen. Alle Exemplare werden fotografiert und gegebenenfalls zur Erinnerung
und Werbung ins Schaufenster gestellt. Später wandern die Bilder ins Archiv.
Wenn auch Sie "Heiligenscheine" und "Schmetterlinge" verkaufen wollen, müssen
Sie nur ein wenig Ihre Gedanken spielen lassen, um auf neue Kreationsideen zu
kommen. Ihr "Heiligenschein" kann gegebenenfalls aus einem Stück vergoldetem
Draht bestehen, den Sie mit funkelnden Strasssteinen bekleben oder mit einer
oder mehreren Blinkdioden.
Manchmal lassen sich aber auch ganz profane Gebrauchsartikel zu Kunstwerken
umstilisieren und bestens verkaufen. So etwa, wenn Sie eine herkömmliche
Sonnenbrille mit kleinen Strasssteinchen so bekleben, dass daraus der Name der
Trägerin oder des Trägers entsteht. So weiss jeder Kavalier, dass da eine
Bikini-Schönheit namens Sabine auf ihn zuschwebt und die jungen Damen können in
einem anderen Beispiel ersehen, dass sie's in der Disco mit dem smarten Oliver
zu tun haben.
Doch Sie können auch Jux-Ohrringe fabrizieren und die käuflich zu erwerbenen
Clips und Oesen mit kleinen Seepferdchen, Snoopys und anderen Figuren
dekorieren. Diese Mini-Plastikteile bekommt man beim Grosshändler bereits für 30
DM (für bis zu 1'000 Stück).
Verkauft werden die "Modern Art"-Heiligenscheine und Schmuckstücke besonders
gern in Tanzlokalen, Discos, am Strand und auf Jahrmärkten, Flohmärkten usw..
Spieleberater
Es gibt eine Menge Spiele für Kinder und Erwachsene, die man auf Anhieb versteht
und betreiben kann. Daneben sind aber auch nicht wenige Unterhaltungsspiele auf
dem Markt, die eben nicht sofort verstanden und gespielt werden können und
jährlich kommen neue hinzu.
Als "Spieleberater" halten Sie sich in punkto Spiele stets auf dem laufenden und
bieten Ihrer Umwelt durch Kleinanzeigen, per Aushang in der Schule oder an
Spielwarengeschäften an, die Funktionen und Ziele zu erklären und zu lehren.
Das kann besonders für Spielwarenverkäufer interessant sein, da man ja erst -
wenn man für ein Spiel Interesse zeigt - dieses auch erwerben wird. Besonders
begehrenswert sind noch immer die alten Spiele Schach, Backgammon, Reversi,
Dame, Mühle, aber auch asiatische Spiele, wie etwa das weitverbreitete Go und
Majong. Hierfür müssen Sie sich natürlich erst selbst einmal schlau machen, was
Sie durch die mannigfache Literatur tun können, die es darüber gibt und die
teilweise in den Büchereien und Bibliotheken kostenlos auszuleihen gibt.
Bei Kinderspielen haben in letzter Zeit die elektronischen Spiele, sowie
Computerspiele zugenommen und wer sich als Spieleberater betätigen möchte, muss
auch hier ganz einfach immer mit dem Stand der Dinge vertraut sein. Es soll
Eltern geben, die sich gern von anderen Personen in die Funktionsabläufe der
technischen Spielsachen ihrer Kinder einweihen lassen, nur um vor ihnen nicht
als Laien dazustehen.
Daneben können Sie eine Spielervermittlungszentrale einrichten, durch die
beispielsweise Schachpartner miteinander bekannt werden oder Skatfreunde oder
eben Kinder, die in der Nähe Spielkameraden suchen, die mit ihnen daheim
spielen. Solche Dienste kosten dann eine Vermittlungsgebühr, die einmal von den
aufgelisteten Interessenten erhoben wird und zum anderen von den Nachfragenden.
Die Beratung bei Spielen sowie das Lehren der einzelnen Arten wird je nach Länge
der Lerndauer mit einer Gebühr in Rechnung gestellt. Sobald Sie erst einmal
durch Geschäfte und Mund-zu-Mund-Werbung bekannt wurden, werden Sie auch laufend
Zuspruch neuer Kunden haben.
Kinder-Service
Lieben Sie Kinder? Können Sie sich einfühlend und - bei Bedarf - doch energisch
mit den heranwachsenden jungen Leuten befassen? Dann lassen sich mit Kindern so
manche Verdienstmöglichkeiten realisieren.
So etwa, wenn Sie ein leeres Zimmer besitzen, das Sie als Spielzimmer zur
Verfügung stellen können. Ausgerüstet mit den entsprechenden Spielen und
Fernsehmöglichkeiten, evtl. auch mit einem Videorecorder zum Abspielen von
Kinderfilmen, können Sie Eltern die Sorge über ihre Kleinen für eine Weile
(gegen Bezahlung) abnehmen.
Zwar gibt es in den meisten Städten Kindergärten, aber es ist auch bekannt, dass
eben diese öffentlichen Einrichtungen meistens überbelegt sind und das Personal
mit den kleinen Gästen überfordert ist. Da liesse sich durch Ihre Initiative in
verschiedener Hinsicht ein Lücke ausfüllen.
Sie können auch regelrechte Fernsehnachmittage für Kinder anbieten, an denen mit
den kleinen Gästen gegen ein von den Eltern mitgegebenes Eintrittsgeld gemeinsam
einige Filme angesehen werden. Geeignet sind dabei besonders Sendungen und
Videos, bei denen die jungen Zuschauer irgendwie mitmachen, raten und spielen
können. Wenn anschliessend über das Gesehene auch noch gemeinsam gesprochen
werden kann, üben Sie sogar eine pädagogische Funktion aus.
Daneben können Sie ein reines Baby-Sitting organisieren, bei dem die jungen
Eltern Ihnen ihre Kinder ins Haus bringen und später wieder abholen. Hierzu
bedarf es jedoch einer Eignung auch als Versorger(in) für die natürlichen
Bedürfnisse, Sorgen und Nöte der Kinder.
Es genügt in den meisten Fällen nicht nur zu sagen, dass die Kleinen brav sein
sollten, man muss sich auch etwas mit ihnen befassen und auf sie eingehen
können. Deshalb sollten die Räumlichkeiten für Kinder eingerichtet sein und
Kindertische und Stühle, sowie entsprechendes Spielzeug vorhanden sein. Haben
Sie einen ans Haus angrenzenden Garten mit einer Spielwiese, wird die Hütearbeit
im Sommer sicher um einiges einfacher fallen.
Kunden für Ihren Service finden Sie entweder durch eine Kleinanzeige in der
Lokalzeitung, dem Werbeblatt oder durch Prospektverteilung vor Schulen und den
bereits bestehenden Kindergärten. Die meisten dort einkehrenden Kinder haben
Geschwister, für die auch gesorgt werden soll.
Vorlesedienst
Ueberall gibt es viele Menschen, die abgeschlossen von ihrer Umgebung allein in
ihrem Zimmer leben müssen, weil sie alt, krank, blind oder sonst irgendwie
behindert sind. Die einzige Verbindung zur Aussenwelt stellt oftmals nur das
Telefon dar.
Was liegt näher, als über eben diese Verbindung den Leuten ein wenig
Unterhaltung und menschliche Kontakte nahezubringen? Gegen eine monatliche
Gebühr von 50 bis 100 Mark, die gegebenenfalls Angehörige oder andere
Mitmenschen entrichten können, erhalten die betreffenden Personen einmal täglich
einen Anruf von Ihnen, bei dem Sie ihnen eine bestimmte Wahl-Lektüre, die
Zeitung, Kurzgeschichten, Witze oder humorvolle Beiträge usw. vorlesen und
erzählen.
Behinderte Personen, die den Hörer nicht so lange in der Hand behalten können,
haben heute ja die Möglichkeit über einen Telefonlautsprecher ihre Informationen
zu erhalten. Ausserdem können durch einen solchen Lautsprecher gleich mehrere
Personen an den Darbietungen teilnehmen.
Das könnte in Altersheimen, Krankenhäusern und anderen Pflegeanstalten der Fall
sein. Andererseits sind über Telefonlautsprecher auch Beiträge für eine Party,
für Familienfeste und sogar Vorträge übermittelbar.
Selbstverständlich ist ein eigentlicher Vorlesedienst, den Sie in der Wohnung
der betreffenden Kundenperson vornehmen, persönlicher. Doch muss man dabei auch
an die Fahrtkosten und an eine präzise Zeiteinteilung denken, was den Service um
einiges verteuert.
Telefongespräche sind - bei Ortstarif - meistens doch noch billiger und Sie
können bequem von daheim aus mehrere Auftraggeber auch in der kältesten
Jahreszeit bzw. im heissesten Sommer ohne Schwierigkeiten betreuen.
Sprechen Sie mit den oben erwähnten Heimen und Pflegeanstalten und setzen Sie
einmal eine Angebotsanzeige in Ihre Lokalzeitung oder das wöchentliche
Werbeblatt.
Weiter können Sie Tonkassetten besprechen und diese dann entweder leihweise oder
käuflich abgeben. Auf diese Weise lassen sich ganze Bücher mit vielen hundert
Seiten umsetzen und ermöglichen es den Zuhörern, ohne Beschwerden und eigene
Augenanstrengung den Text aufzunehmen. Kunden sind auch Personen, die sich die
Textinhalte über den Recorder im Auto anhören wollen.
Gesprächspartnervermittlung
Ebensogut wie man einen Vorlesedienst organisieren kann, klappt das auch mit
einem Gesprächspartnerunternehmen. Für die Einrichtung eines solchen
Kontaktbüros gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Entweder man meldet sich per Telefon bei Ihnen und erhält nach Einzahlung einer
bestimmten Gebühr auf Ihr Konto mehrere gleichgesinnte Gesprächspartner
"zugeteilt", oder man bekommt nach Einzahlung eine Liste zugeschickt, die andere
Interessenten für eine solche Telefonrunde enthält.
Eine dritte Variante geht davon aus, dass sich manche Menschen einfach einmal
richtig aussprechen möchten und dafür bereit sind zu zahlen. In einigen Fällen
verlangen Damen 40 Mark im Briefumschlag, damit man sich nach Buchung der Gebühr
etwa 15 bis 20 Minuten mit ihnen unterhalten kann.
Ein Gesprächsbesuch, der der vorherigen Anmeldung bedarf, kostet stolze 50 bis
100 Mark. Solche Kontaktdienste haben da eine Chance, wo weder Arzt noch
Seelsorger Zeit für die kontaktsuchende Seele haben und sich auch sonst niemand
um sie kümmert.
Allerdings gibt es auch Personen, die sich über sexuelle Probleme austauschen
wollen und keinen Ansprechpartner finden. Zwar besteht mittlerweile in einigen
Fernseh-sendungen die Möglichkeit, Kontakt- und Fragegespräche zu führen, doch
manchen genügt das eben noch nicht. Sie wollen sich bei diesem Gespräch erregen
und suchen eine wie auch immer geartete Befriedigung ihrer Wünsche.
Wer nicht über eine gewisse ethische Festigkeit und eine Portion
Menschenkenntnis verfügt, sollte solche Dienste besser nicht anbieten. Besser
ist da doch wohl die Gesprächsrunde, die sich nach Vermittlung durch Sie
heranbildet und den Hausfrauen miteinander ein Schwätzchen über die gleichen
Probleme bezüglich Kindererziehung, Haushalt, Handarbeit usw. ermöglicht oder
älteren Menschen, die nicht mehr aus dem Haus kommen, Kontakte zur Aussenwelt
gewährt. Manchmal spielen Interessenten auf diese Weise sogar Schach
miteinander.
Kunden und Interessenten finden Sie wie so oft durch eine passende Kleinanzeige
in Ihrem Lokalblatt oder durch Direktwerbung an Telefonbenutzer, Altenheime und
Pflegestationen.
Rechnungsprüfer
In jedem grösseren Unternehmen kommen Woche für Woche viele Rechnungen ins Haus,
die nach vorher vereinbarten Konditionen beglichen werden sollen. Nicht selten
kommt es jedoch vor, dass die Forderungen den tatsächlich erbrachten Leistungen
bzw. den gelieferten Waren nicht entsprechen.
Deshalb müssen sich oft teure Arbeitskräfte mit der Prüfung der Rechnungen
befassen. Die Lieferscheine werden Posten für Posten mit den Aufstellungen auf
der Rechnung verglichen und auch in Bezug auf den erteilten Auftrag überprüft.
Manche nicht bestellten Waren sind zurückgegangen, andere wieder mögen
beschädigt gewesen sein oder wurden gar falsch geliefert.
Ein guter Rechnungsprüfer spürt in oft zeitraubender und ermüdender Arbeit den
Dingen nach und sorgt in anderen Fällen wiederum dafür, dass durch rechtzeitige
Zahlung die eingeräumten Skonti nicht verlorengehen.
Einige Firmen sind gern bereit den Job eines Rechnungsprüfers an seriöse und
zuverlässige Personen abzugeben, die diese Kontrolltätigkeit gar vom Bett aus
durchführen. Durch die zukunftsorientierte Technologie dürfte es sicher sehr
bald auch möglich sein, dass man die jeweiligen Daten mittels TV-Telefon und
Computer überträgt und abruft. In einigen Betrieben ist das heute schon so.
Auf diese Weise lassen sich sogar Lagerlisten, Karteikarten und Bestellungen
überprüfen bzw. korrigieren. Ans Bett gebundene Personen sollten sich nicht
scheuen, von sich aus Firmeninhaber in ihrer näheren Wohnumgebung (telefonisch)
anzusprechen und ihre diesbezüglichen Dienste anzubieten.
Bezahlt wird in der Regel je nach Arbeitsanfall und Schwierigkeitsgrad der
Tätigkeit. Sofern Differenzbeträge gefunden werden, sind manche Geschäftsleute
auch gern bereit noch einmal zusätzlich eine angemessene Vergütung zu zahlen.
Unter Mithilfe eines ebenfalls seriösen Kuriers kann man sich sogar für mehrere
Firmen betätigen. Auch Warenkataloge können - bevor sie in Druck gehen - auf
diese Weise von daheim aus genau auf mögliche Fehler hin überprüft werden. Das
gleiche gilt für Werbe- und Anschauungsmaterial.
Terminüberwacher
Der Job eines freiberuflichen Rechnungsprüfers lässt sich sehr gut mit dem eines
Terminüberwachers verbinden. Gegen eine Jahresgebühr erhält der Auftraggeber das
Recht, Ihnen bis zu 100 Daten und Termine zu übergeben, an die er zu den
jeweiligen Zeitpunkten erinnert werden möchte.
Das können so turnusmässige Termine wie Zahlung der Büromiete, Abgabe der
monatlichen Steuererklärungen und Überweisung wiederkehrender Rechnungsbeträge,
aber auch private Daten, wie Geburtstag, Hochzeitstag, Verabredung zum Theater
usw. sein.
Die Angaben werden entweder nach Datum in einer Kartei aufgeführt und von Tag zu
Tag überprüft oder gleich in einen Heimcomputer gespeichert. Da erhält jede
Karte eine genaue Aufstellung der zu erledigenden Daten, die entsprechenden
Telefonnummern und Namen der Auftraggeber und einen Hinweis auf die Art der
Erinnerungsbotschaft.
Solche Tätigkeit kann man vom Bett aus per Telefon erledigen oder zusätzlich
noch mit einer Postkarte unterstützen. Bei Telefonerinnerungen ist allerdings
darauf zu achten, dass der überlastete Boss die Nachricht wirklich zur Kenntnis
genommen hat und später nicht behaupten kann, er wäre nicht erinnert worden.
Skeptiker, die meinen, dass Geschäftsleute solche Terminüberwachungen und
Erinnerungen nicht brauchen, wissen nichts von der Tätigkeit, die beispielsweise
eine gute Sekretärin für ihren Chef zu erledigen hat. Sie ist gewissermassen das
"lebende Notizbuch", das nicht nur erinnern, sondern manchmal auch mit sanftem
Druck den hohen Boss in die richtige Richtung weisen muss.
Da die Flut der Informationen immer grösser und unüberschaubarer wird, haben
Terminüberwacher durchaus reelle Chancen einen Dauer-Service aufzubauen, der
gleichzeitig für mehrere Firmen tätig ist.
Natürlich steht und fällt ein solcher Termindienst mit der Korrektheit. Vergisst
man nur einmal auf einen wichtigen Termin hinzuweisen, kann man nicht nur seinen
Auftrag loswerden, sondern möglicherweise noch eine Schadenersatz-forderung
erhalten. Es empfiehlt sich deshalb für die angestrebte Tätigkeit gegebenenfalls
auch noch einen Ersatzmann (bzw. eine Ersatzfrau) mit der Tätigkeit vertraut zu
machen.
Telefon-Job für Behinderte
An die 900 Anrufe täglich bekommt ein behinderter Rollstuhlfahrer, der sich von
daheim aus einen lukrativen Job aufgebaut hat. Der in Lancaster
(Pennsylvania/USA) lebende Mann leitet einen Telefonbeantwortungs-Service von
seinem Wohnzimmer aus.
Das Herzstück des Einmann-Unternehmens besteht aus einem, von der
Telefongesellschaft installierten 40-Reihen-Schaltpult. Seine Kunden sind
Handelsvertreter und kleine Geschäftsleute, die ihren Betrieb und Laden für
einige Tage verlassen müssen oder überhaupt tagsüber nicht erreichbar sind. Die
Anrufer werden dann informiert, dass der Telefonbeantwortungsdienst die Anrufe
entgegennimmt und jeden Tag weiterleitet.
Obwohl es natürlich die automatischen Anrufbeantworter gibt, machen auch in
unserem Land immer mehr Geschäftsleute die traurige Erfahrung, dass viele
Anrufer einfach nicht die richtigen Worte finden, um auf das laufende Band zu
sprechen und lieber zur Konkurrenz gehen, als sich mit einer "Maschine" zu
unterhalten. Das ist ein Vorteil und Plus für den "menschlichen"
Anrufbeantworter.
Seine Kunden bezieht der oben genannte Serviceman aus Eintragungen in
Telefonverzeichnissen, durch Visitenkarten, Vorstellungen in der Presse und
durch Mund-zu-Mund-Werbung.
Ein anderer Behinderter, ein früherer Pianist, ist für eine grössere
Musikalienfirma tätig. Das Unternehmen preist seine neuen Noten unter einer
bestimmten Rufnummer - eben der des behinderten Mitarbeiters - mit einer
Klangprobe an.
Rufen nun die Interessenten bei dem Telefon-Pianisten an, legt dieser das
Telefon neben sein Klavier und greift in die Tasten, um das gewünschte Stück an-
oder gar ganz abzuspielen. Damit erhalten die Kunden einen lebensechten Eindruck
und machen meistens von dem Angebot der Firma Gebrauch.
Einen ähnlichen Job kann man auch bei uns aufziehen. Sprechen Sie mit
Musikverlagen (sofern Sie ein entsprechendes Instrument und Musikkenntnisse
haben) oder Buchverlagen. Letztere können Ihnen dann den Auftrag erteilen,
anrufenden Interessenten eine Passage aus einem gewünschten Buch vorzulesen.
Im Gegensatz zu einem automatischen Anrufbeantworter kann die lebende
Kontaktperson auch weiterführende Tips geben. Bezahlt wird mit Bezahlt wird mit
einer Bereitschafts- oder Leistungs-pauschale + Umsatzbeteiligung.
Tele-Sekretärin
Dieser am besten selbständig durchzuführende Job geht von der Überlegung aus,
dass Chefs kleinerer Büros schnell mal eine Hilfskraft benötigen, die ein Diktat
aufnimmt, Manuskripte abschreibt oder bestimmte Briefe tippt. Da jedoch die
Zeitarbeitsvermittlung in vielen Fällen nicht sofort einspringen kann, bietet
sich die Tele-Sekretärin an.
Der Auftraggeber greift zum Telefon, bittet um entsprechenden Einsatz und
diktiert dann munter drauf los. Die angerufene Person schaltet ein Tonband ein,
damit nichts verloren geht und bestätigt den Empfang des Auftrags.
Ein Zeitpunkt der Ablieferung wird vereinbart und nachdem die Arbeit
entsprechend honoriert wurde, kommt das fertige Manuskript, kommen die getippten
Briefe zur Auslieferung (durch Abholen oder Hinbringen zur Auftraggeberfirma).
In neuerer Zeit kann man sich das aus dem Haus gehen auch noch sparen, sofern
Sie einen Homecomputer haben, der über Telefonnetz mit der Auftraggeberfirma
verbunden werden kann. Wenn nun der Anruf kommt, geht er per Modem bzw.
Akustikkoppler direkt in Ihren Computer und kann dort von Ihnen bearbeitet
werden.
Wenn der Auftrag fertig ist, wird eine Sicherheitskopie der Arbeit angelegt und
der Text oder die Daten auf dem gleichen Weg wie man sie Ihnen übermittelte,
wieder zurückgeschickt. Falls Sie mit einem Betrieb nicht ausgelastet sind,
können Sie diese Tätigkeit sogar für mehrere Unternehmen durchführen und so
einen Fulltime-Job ausfüllen, ohne Ihre Wohnung und Familie verlassen zu müssen.
Manche Firmen stellen ihren flexibel einsetzbaren Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen auch von sich aus Computer und lassen die dafür erforderlichen
Telefonzweitanschlüsse auf eigene Kosten installieren.
Meistens wird diese Gunst aber nur bereits anderweitig für das Unternehmen tätig
gewordenen Kräften zuteil. Sie können dagegen mit einer Investition von 3.000
bis 6.000 Mark ein bis zwei Computer anschaffen über die Sie interessierten
Firmen Ihren Tele-Schreibdienst anbieten.
Haben Sie zuerst auch nur zwei oder drei ständige Auftraggeber, dürfte die Sache
schon lohnend für Sie werden. Sobald das Auftragsvolumen für Sie allein zu viel
wird, müssen Sie weitere Kräfte einstellen und anlernen und können sich selbst
mehr um die Organisation kümmern.
Das Werbe-Telefon
Für diesen lukrativen Heimverdienst brauchen Sie nicht nur ein eigenes Telefon,
sondern dazu einen möglichst robusten Anrufbeantworter, der ständig im Einsatz
sein kann. Damit Sie selbst aber auch noch telefonieren können, benötigen Sie
einen Telefon-Zweitanschluss.
Das "Werbe-Telefon" ist im Grunde genommen ein "Werbe-Anrufbeantworter", auf den
mehrere Werbebotschaften ansässiger Geschäftsleute gesprochen werden. Sobald ein
Interessent anruft, erhält er gesagt wer, was, wo anzubieten hat und welche
Informationen für ihn interessant sind.
Selbstverständlich kann man auch Werbung für das eigene
Dienstleistungsunternehmen machen und zur Würzung des Ganzen ab und zu einen
Witz oder Gag einflechten, aber - dabei müssen Sie aufpassen, dass der Text
nicht zu lang ausfällt.
Die normalen Beantwortungsbänder haben nur etwa maximal eine Minute Laufzeit. Es
gibt Bänder mit längeren Laufzeiten, aber die können eben auch nur weniger
Personen vorgespielt werden.
So haben beispielsweise die Ansagedienste der Bundespost eine ganze Reihe von
Abspielgeräten im Einsatz, die, sofern eins in Betrieb ist, automatisch
untereinander umschalten. Das können Sie sich als kleiner Unternehmer natürlich
nicht leisten. Also müssen Sie eine goldene Mitte finden und Bänder mit ca. 5
Minuten Laufzeit wählen.
Die Texte werden am besten einmal wöchentlich - in Ausnahmefällen einmal
monatlich - gewechselt und immer und immer wieder den Anrufern vorgespielt.
Auftraggeber finden Sie unter den örtlichen Geschäftsleuten, die Ihren privaten
Telefon-Werbedienst gegen eine Gebühr von 50 bis 100 Mark im Monat in Anspruch
nehmen können. Das sind bei maximal 4-5 Kunden ca. 250-500 Mark, für die Sie
eigentlich gar nichts zu tun brauchen, ausser einmal einen Text aufs Band zu
sprechen.
Sobald sich die Sache lohnt, werden die Auftraggeber Anschlussbestellungen
aufgeben. Klären Sie jedoch vorab, ob nun Sie oder die Auftraggeber selbst in
der Zeitung durch Kleinanzeigen auf den Telefondienst der Firma hinweisen. Denn
auch das ist ja eine wichtige Kostenfrage.
Traumwelt-Verdienste
Eine arbeitslose Näherin kam eines Tages auf den Gedanken, für ihr Baby, das
sich in warmen Sommertagen und -nächten immer wieder freistrampelte, einen
speziellen Schlafsack zu schneidern, der dem Kind zwar die Bewegungsfreiheit
gewährt, es aber doch bedeckt hält. Das Kleine schlief in dem molligen
Bettsäckchen nicht nur gut, es hatte an den aufgearbeiteten Märchenmustern auch
noch besonderes Gefallen.
Daraufhin begann die Frau die Schlafsäcke für Kinder auch einem breiteren
Publikum anzubieten. Sie nähte etwa ein Dutzend Exemplare aus flauschigem Stoff
zusammen und schnitt nach einer Schablone die unterschiedlichsten Märchenfiguren
aus, um sie später dann auf den zusammengenähten Schlafsack aufzubringen.
Mit diesen Mustern ging sie zu den Managern von Textilwarengeschäften und
einigen Kaufhäusern und zeigte den Leuten ihre Arbeiten. Zwei von drei waren an
der Sache interessiert und nahmen die Heimprodukte versuchsweise ins Programm
auf.
Das Käuferinteresse war auf Anhieb gross und die junge Frau verdient mit ihren
Kinder-Schlafsäcken sehr gut. Für geübte Heimnäherinnen ist die Herstellung im
Prinzip einfach. Es kommt nur darauf an, dass man die Artikel für Kinder
verschiedener Grössen anbietet und einen weichen Flanellstoff wählt, der die
Kinder nicht kratzt.
Sie können die Schlafsäcke noch verfeinern, wenn Sie neben einigen
Illustrations- und Dekormotiven auch noch den Vornamen des Benutzers oder der
kleinen Benutzerin aufsticken oder mit vorgefertigten Namen nach Wunsch
aufnähen.
Aus Asien kommen sogenannte Musiksticker, die man per Fingerdruck oder durch den
Zug an einer kleinen Bedienungsschnur in Betrieb setzt, so dass eine zarte
Einschlaf-Weise erklingt. Damit versehen, werden die Schlafsäcke sicher
besonders gern genutzt. Das Gute-Nacht-Lied ist dann gleich eine willkommene
Einschlafhilfe. Die Musikmodule gibt es in guten Elektronikgeschäften. Ansonsten
fragen Sie einfach Ihre zuständige Industrie- und Handelskammer.
Abnehmer sind eigentlich alle Familien mit kleinen Kindern, Geschäfte, die
Spielzeug oder Kinderartikel verkaufen und - sofern Sie gleich mehrere Exemplare
absetzen wollen - Kinderheime, Krankenhäuser und vielleicht sogar
Säuglingsstationen.
Wanduhrenproduzent
Batteriebetriebene Wanduhren lassen sich mit etwas Übung gut in Heimarbeit
herstellen und verkaufen. Bauanleitungen hierfür gibt es in fast allen
Hobbygeschäften und den Heimwerker-Centren, ebenso die Grundmaterialien.
Als Zutaten benötigen Sie Holz- oder Spanplatten in verschiedenen Grössen,
Dekor-Klebefolie, Zahlen von 1-12 messingpoliert, sowie je einen grossen und
einen kleinen Zeiger (ebenfalls messingpoliert), dazu ein elektrisches Uhrwerk
und eine passende Batterie. Als Arbeitsgerät benötigen Sie eine Arbeitsplatte
oder Werkbank im Hobbykeller, eine Bohrmaschine mit Fräsaufsatz und Bohrer in
verschiedenen Stärken, eine Säge, Kleber und Schleifpapier.
Zunächst wird das Zifferblatt sorgfältig angerissen und entsprechend Ihren
Wünschen (quadratisch, mehreckig oder rund) zugeschnitten. Nachdem die genaue
Mitte ausgemessen wurde, wird dort exakt senkrecht ein durchgehendes Loch
gebohrt.
Auf der genau gegenüberliegenden Seite fräsen Sie jetzt ein Loch aus, das gross
genug ist, um das Uhrwerk aufzunehmen. Danach die Zeigerachse durchführen und
auf der Vorderseite die Zeiger probeweise aufsetzen. Sobald sichergestellt ist,
dass alles passt, wird das Zeigerpaar wieder abgenommen und die Frontseite mit
einer gewünschten Folie beklebt.
Holzmaserungen, Metalldekors oder Kupfermotiv sind am beliebtesten. Wird das
Zifferblatt aus poliertem oder furniertem Holz geschnitten, entfällt das
Bekleben mit der Folie natürlich. Nun werden die Zeiger wieder aufgesteckt und
präzise eingestellt.
Danach die Zahlen 1 bis 12 an die richtigen Stellen kleben (erst oben und unten,
dann links und rechts). Zum Schluss erhält das gute Stück einen kräftigen
Aufhänger.
Mit der nötigen Routine können Sie so pro Tag ca. 10 bis 15 Wanduhren
herstellen. Je nach Art und Ausstattung dürfen die fertigen Uhren im Handel und
an Private für 100 bis 300 Mark und mehr verkauft werden, während sich die
reinen Materialkosten auf ca. 30 bis 50 Mark belaufen.
Vorgefertigte Zifferblätter liefert die Firma:
Max Eller GmbH & Co.KG
Schubertstr. 43, 78054 VS-Schwenningen
Stofftierproduktion
Kinder mögen lieber weiche Schmusetiere, als die kalten Porzellan-, Zelluloid-
oder Kunststoffpuppen. Deshalb hat die Heimherstellung von weichen Puppen und
Tieren trotz des Billigangebots aus Asien gute Chancen.
Als Grundmaterial genügen für den Anfang Stoffreste aus dem eigenen Haushalt,
aus einer Näherei oder einer nahegelegenen Textilfabrik. Nachdem der Stoff
gebügelt wurde, wird man die einzelnen Modellteile mit Schneiderkreide
aufzeichnen und mit 1 bis 2 cm Überstand zuschneiden. Alsdann werden die Teile
zusammengenäht und gewendet.
Knopfaugen oder eine Zunge müssen jetzt bereits angenäht werden, bevor der
Vorgang des eigentlichen Ausstopfens beginnt. Als Ausstopfmaterial verwendete
man früher einfach Holzwolle. Heute stehen Sie sich besser, wenn Sie Schaumstoff
nehmen.
Besonders in Betrieben mit hohem Verpackungsaufkommen und solchen, die viel
Waren mit Verpackungen erhalten, kann man um Abgabe von Füllmaterial bitten.
Zulieferfirmen finden Sie auch in den "Gelben Seiten".
Das Ausstopfen geschieht immer vom entferntesten Punkt her - Stück für Stück -
bis zur noch offenen Stelle, die zuletzt vernäht wird. Alle Konturen der vorher
zusammengenähten Figur müssen prall ausgefüllt und faltenlos glatt sein. Die
letzte Offnung lassen Sie am besten an einer Stelle, die nicht ohne weiteres zu
sehen ist.
Achten Sie darauf, dass von einem flauschigen Stoff auch tatsächlich die weiche
Seite nach aussen kommt. Verwenden Sie starkes Nähgarn, das beim Ausstopfen
nicht ausreisst. Übertreiben Sie das Hineindrücken des Füllmaterials aber auch
nicht, damit der Stoff keine Beschädigungen erleidet.
Anfangs sollten Sie nur Tiere oder Puppen schaffen, die in einem Stück gebaut
werden können. Sollen Beine und Arme beweglich werden, müssen diese einzeln
genäht und ausgestopft werden. Das gilt auch für den Kopf.
In den Ansatzstücken eingelassene und mit Verbindungsösen versehene Pappscheiben
müssen so angebracht werden, dass sich das Glied später drehen lässt. Geben Sie
Ihren Kreationen Namen und besondere Merkmale (Kulleraugen, Schmollmund usw.).
Das kommt besser an als namenlose Wesen. Arbeitsanleitungen finden Sie in jeder
guten Leihbücherei oder Bibliothek.
Profitreiche Steckenpferde
Der heute nur noch in Verbindung mit "Hobby" und Freizeitvergnügen bekannte
Begriff "Steckenpferd" ist hier wörtlich gemeint. Ursprünglich ging es dabei ja
um Imitationen von Pferden mit entsprechendem Kopf und einem Stock (oder
"Stecken") daran.
In Amerika ist diese Nostalgiewelle längst wieder aufgelebt und bringt einigen
cleveren Geschäftsleuten wieder tolle Umsätze - trotz Computerspiele usw... Die
Herstellung ist relativ einfach. Man zeichnet einen Pferdekopf auf Holz vor,
sägt ihn aus und glättet die Kanten ab. Danach wird der Kopf in der Nähe des
Halses gerade durchbohrt und durch das genügend grosse Loch ein Holzpflock
gesteckt, der als Griff für den kleinen Reiter dient.
In den Hals wird mittels Bohrmaschine und Fräsaufsatz eine Einlassung gebohrt,
in die man einen Stiel (Besenstiel) einleimt. Kopf, Griff und Stiel werden
nunmehr bunt angemalt und das Pferd nach Art und Geschmack noch mit einem
Lederhalfter und einem Zügel versehen.
Zur besseren Fortbewegung kann man am unteren Ende des Stiels, der natürlich auf
die Grösse eines Kindes zugeschnitten sein muss, noch ein Rädchen anbringen,
damit der Stiel den Eltern nicht übers Parkett schleift. Damit ist das
Steckenpferd à la Jahr 2000 fertig.
Erste Exemplare lassen Sie mal von Nachbarskindern testen und bieten sie dann,
sofern der Test positiv ausfällt, Kindergärten, kinderreichen Familien, Heimen
und Kaufhäusern an. Sobald die ersten Kinder mit den Steckenpferden über die
Strasse hüpfen, wird Ihre Arbeit publik gemacht.
Werbemässig können Sie die Sache noch unterstützen, wenn Sie durch Kleinanzeigen
ein Steckenpferd-Wettrennen ankündigen oder Sie, als Hersteller, an den zum
Vertrieb bestimmten Stücken durch kleine Werbebeschriftungen ausweisen.
Wenn es Ihnen gelingt die Kultur- und Jugendämter in Ihrem Wohnbereich davon zu
überzeugen, dass diese Frischluft-Pferde für die Gesundheit der Kleinen besser
sind, als das Hocken vor dem Fernseher und Computer, haben Sie einen
Gratis-Werbeeffekt zu erwarten und wenn Sie nur auf das Befürworten der
betreffenden Ämter in Ihrer Werbeanzeige hinweisen.
Daneben lassen sich die Steckenpferde als besondere Werbegeschenke für Firmen
anbieten, sowie als Auszeichnungen für nützliche Hobbies und dergleichen.
"Goldideen"
Mit einer seit einiger Zeit gebräuchlichen Methode können Sie mit ein wenig
Übung alle leitfähigen Materialien und auch ansonsten nicht leitfähigen Artikel
vergolden. Das trifft sowohl für Blätter, Holz, Kunststoffe und sogar für Steine
zu. Man muss die Dinge nur mit einem "Leitlack" überziehen und danach im
Tauchbad und durch das bekannte Galvanisieren mit dem entsprechenden Gold
veredeln.
Solch ein "Heim-Galvano-Set" ist schon für etwa 100 Mark erhältlich. Den
Leitlack sowie alle weiteren Zubehöre für dieses gewinnbringende Hobby erhalten
Sie unter anderem von
Firma Lothar Reif
Kolpingstrasse 2, 79539 Lörrach, Telefon (07621) 80 36
Grössere, leistungsstarke, aber eben auch teurere Geräte und Galvano-Anlagen
werden von den folgenden Firmen geliefert:
Degussa AG, GB Technik Metallerzeugnisse
Leipzigerstr. 10, 63450 Hanau
Ritter GmbH Galvanotechnik
Max Planck Str. 97, 32107 Bad Salzuflen
Weitere Adressen finden Sie gegebenenfalls in Ihrem Telefonbranchenbuch "Gelbe
Seiten" oder durch eine Anfrage bei der zuständigen Industrie- und
Handelskammer. Das gleiche gilt für Zulieferfirmen für Edelmetallbäder, Salze
und Chemikalien.
Selbsthergestellte Naturschmuckanhänger, Ohrringe und Broschen sind ebenso
beliebt wie vergoldete Kleinplastiken, Blumen, Wachsfrüchte und Geschenkartikel.
Die fertigen Produkte finden guten Absatz auf Märkten und in Kaufhäusern, bei
Juwelieren und Geschenkartikelvertriebs-firmen.
In manchen Fällen werden Sie Erfolg mit vergoldeten Klubabzeichen, Emblemen,
Vereinssymbolen, Warenzeichen und dergleichen haben. Sie können die Artikel auch
individuell nach den Wünschen Ihrer Kunden herstellen und gegebenenfalls für
Firmenbosse die Vergoldung seiner Schreibtischgarnitur anbieten.
Grosse Umsätze erzielt ein Unternehmen aus der Geschenkartikelbranche, das sich
mit der Vergoldung kleiner "Barren" an seine Kunden wendet. Dabei werden bereits
vorgefertigte Metallstücke entsprechend überzogen.
Sie selbst könnten ein Geschäft aufziehen, indem Sie "Goldklumpen" anbieten, die
aus vergoldeten Kieselsteinen bestehen und als attraktive Briefbeschwerer
dienen. Eine Idee unter vielen.
Wer hilft mir, wenn..
Unter diesem Titel erschien vor einigen Jahren ein nützliches - leider längst
vergriffenes - Taschenbuch, das den Lesern Anschriften zu allen möglichen,
wertvollen Hilfsquellen für die Wechselfälle des Lebens anbot.
Greifen Sie diese Idee auf und informieren Sie regional oder auch überregional
alle Interessenten darüber, wo sie Behörden finden, die für Familie, Gesundheit,
Wohnung, Schulden, Steuern, Versicherung, Tierschutz, kirchliche Fragen und
und... helfen oder Anregungen geben. Wo kann man sich fortbilden, wo in welchen
Klubs und Vereinen tätig werden, wo gibt es dies und wo jenes?
Alles das sind Fragen, die die Leute interessieren und wofür sie bereit sind,
einen Preis zu zahlen. Voraussetzung für diese Ihre Tätigkeit ist kein grosses
schriftstellerisches Können, sondern vielmehr die Fähigkeit Wesentliches zu
erkennen und nach bestimmten Gesichtspunkten zu sammeln, zu ordnen und
aufzubereiten.
Eine grosse Rolle spielt in unserem (und jedem) Land die Frage: Wie komme ich zu
mehr Geld, zu einem guten Auskommen, wie bewahre ich mein erworbenes Geld und
Gut vor dem Finanzamt? Gesundheit, Oekologie, Urlaub sind weitere Fragen, die
die Menschen interessieren. Wer bietet was zur Unterhaltung, wo gibt es
Zusammenkünfte, wo treffen sich Einsame, persönliche oder zunächst telefonische
Partnergruppen?
Stellen Sie sich ein Programm zusammen, von dem Sie glauben, dass sich viele
Leute dafür interessieren könnten, bzw. das vielen Menschen nützt. Manchmal
können solche Schriften ergänzt werden durch Vordrucke, Musterbriefe usw. für
Anträge, Behördenschreiben, Übersetzungen (für Ausländer) und ähnliche Hinweise.
Kunden und Interessenten gibt es überall, in erster Linie aber wohl in den
Alten- und Pflegeheimen, unter den Lesern/innen von Seniorenblättern und
dergleichen. Deshalb werden Sie mit einem Informationsdienst für Hilfsadressen
auch am besten Anklang durch eine Kleinanzeige in einschlägigen Publikationen
finden.
Nachdem erste Tests erfolgreich verlaufen sind, können Sie Ihre Infoschrift
gegebenenfalls auch als Taschenbuch oder Broschüre herausbringen und über den
Zeitschriftenhandel vertreiben lassen.
Behördengänger
Diesen Job können Sie unter Umständen sogar in Verbindung mit dem
vorausgegangenen Infoservice betreiben. Zwar handelt es sich hierbei um keine
direkte Heimarbeit mehr, aber die ersten Kontakte und die schriftlichen oder
telefonischen Aufträge können sehr wohl in Ihrem Heim abgewickelt werden.
Tatsächlich ist es so, dass sich viele alte, ausländische und unbeholfene
Menschen vor einem Gang zur Behörde - wie immer die auch heissen mag - scheuen.
Nicht zuletzt verdienen beispielsweise Bestattungsunternehmen zusätzlich manchen
Hundertmarkschein dadurch, dass sie alle mit einem Sterbefall verbundenen
Formalitäten gleich mit übernehmen.
Wenn Sie selbst vielleicht gar in einer Behörde arbeiten und etwas Uebung im
Umgang mit den leider oft bürokratischen Beamten und Angestellten in
öffentlichen Dienststellen haben, können Sie sich durch ein entsprechendes
Inserat in der Lokalzeitung oder im Werbeanzeiger als Hilfsperson für solche
Fälle anbieten.
Hierbei werden Sie nicht nur die eigentlichen Gänge unternehmen, sondern auch
bei der Abfassung von Anträgen, Anforderungen und Reklamationen behilflich sein.
Je besser Sie einen Kunden bedienen und beraten, desto mehr Zulauf erhalten Sie
dann im Laufe der Zeit - denn so etwas spricht sich schnell herum.
Machen Sie sich mit allen Verordnungen, Bestimmungen und Voraussetzungen bekannt
und setzen Sie Ihr Wissen für Ihre Arbeit um. Man wird Ihnen dafür sehr dankbar
sein und gern einen geforderten Honoraranteil zahlen. Sofern Sie motorisiert
sind, können Sie auch schon mal zu den Leuten ins Haus kommen und sie dort vor
Ort beraten und bedienen, wobei Sie dann die Fahrtkosten gegebenenfalls extra
berechnen können. Wichtig ist in jedem Fall das Resultat.
Wenn jemand durch einen "richtigen" Behördenbrief, durch ein Kündigungsschreiben
an eine Versicherung oder durch einen Antrag beim Arbeitsamt einige hundert Mark
gewinnt, wird er nichts dagegen haben, dass Sie ein paar Mark davon abbekommen.
Unter Umständen können Sie bei Geldanträgen ja auch vereinbaren, dass Sie nur
dann ein Honorar beanspruchen, wenn die Sache erfolgreich war (oder zumindest
nur eine "Grundgebühr"). Wer anderen etwas bietet, dem wird auch selbst
ausreichend Verdienst geboten.
Spezial-Kachelgeschäfte
Der einfachste Weg, um aus normalen Wandkacheln oder Fliesen Geschenk- und
Dekorationsartikel zu machen, besteht darin, dass man sich passende Abriebdekors
besorgt und sie auf die entsprechenden Untergründe befestigt. Hierzu müssen die
Kacheln mit Alkohol oder Spiritus fettfrei gemacht werden und dürfen keinerlei
Verschmutzungen oder Beschädigungen aufweisen.
Besonders dekorativ machen sich Verzierungen auf Spiegelkacheln, die entweder
als Wanddekorationen oder Untersetzer und dergleichen dienen. Die Herstellung
ist in der Tat denkbar einfach. Man malt ein paar Blümchen in die vier Ecken der
Fliese und setzt in der Mitte einen Städteaufkleber auf. Ein auf der Rückseite
geklebter Anhänger macht aus dem Stück dann ein hübsches Bild.
Solche Artikel werden aber sicher nicht nur in der Geschenkartikelbranche für
gute Umsätze sorgen. Mit etwas Gespür wird es Ihnen zudem gelingen, die Kacheln
mit Firmenzeichen, Warensymbolen und Klubemblemen zu versehen, so dass sie in
grösseren Mengen als Werbegeschenke, Klubgaben usw. dienen können.
Untersetzer sind schnell gearbeitet, indem Sie die fertig dekorierte Kachel auch
noch mit vier Holzkugeln unterkleben (als Füsse). Eingearbeitet in ein Holz-
oder Metallgestell lassen sich Kacheln sogar als Blumenhocker oder Blumenbank
verwenden. Hübsche Aufkleber und Dekorbilder bekommen Sie von folgenden Firmen:
impressa bsb GmbH
Sattelmeyerweg 11, 33609 Bielefeld
Decora Buntdruck GmbH
Industriegelände Hanweiler, 66271 Kleinblittersdorf
Simons-Druck + Vertrieb GmbH
Liebigstrasse 8, 48301 Nottuln
ACALCO-Abziehbilder
Lohkamp 4, 22117 Hamburg
Kurt Bauer & Co GmbH
Kirchheimer Str. 33, 70619 Stuttgart
Die Dekor- und Abziehbilder haften natürlich viel länger, wenn sie nach dem
richtigen Aufkleben noch mit einem durchsichtigen Klarlack überzogen werden.
Sofern Sie im Besitz eines Brennofens sind, können Sie überlasierte Kacheln auch
noch einbrennen, wodurch die Haltbarkeit unbegrenzt wird. Ausserdem können Sie
Kacheln und Wände mit speziellen, im Handel erhältlichen Dekorfolien auf "neu"
trimmen.
Textilmalwerkstätte
Das Textilmalen kommt aus China. Dort, im Ursprungsland der Seide, wurde auch
das kunstvolle Bemalen von Stoffen geboren. Zur Grundausrüstung benötigen Sie
Seide (Seidentücher), Textilfarben, Pinsel und Spannrahmen.
Unter den verschiedenen Seidensorten wählen Sie am besten solche aus, die nicht
zu schwer sind und sich leicht bearbeiten lassen. Japan- oder Pongeeseide eignet
sich für den Anfänger am besten.
Das zu bemalende Stück wird auf einen eckigen verstellbaren Spannrahmen gezogen
und mit speziellen Dreizackstiften befestigt. Danach werden die Holzkeile soweit
in die Seitennuten geschlagen, bis die Textiloberfläche stramm und glatt
gespannt ist. Zum Bemalen reichen Aquarellpinsel in verschiedenen Stärken.
Fürs Fixieren der mit Wasser verdünnbaren Seidenmalfarben benötigt man
anschliessend noch ein Bügeleisen, das auf das jeweilige Gewebe einstellbar ist.
Wenn Sie nicht aus der freien Hand malen können, zeichnen Sie den Entwurf in
Originalgrösse auf ein Stück Karton und befestigen das Muster mit Klebestreifen
hinter dem Stoff.
Der Malvorgang beginnt mit dem Zeichnen von Kontur- und Trennlinien. Das spätere
Ausmalen der Flächen sollte flüssig und möglichst ohne Absätze geschehen. Nach
dem Bemalen muss die Arbeit liegend trocknen, bis die Linien fest geworden sind
und sich steif anfühlen. Alsdann kann man mit der Motivmitte beginnen und nach
und nach die äusseren Regionen mit einbeziehen.
Ist die Malerei fertig und die Seide ausreichend getrocknet, wird das Stück mit
der Schauseite auf eine mit einem sauberen Tuch bedeckte Bügelunterlage gelegt
und ca. drei Minuten lang mit einem auf Seide eingestellten Bügeleisen
gleichmässig geplättet. Abschliessend wird eine warme Lauge aus Wasser und
Feinwaschmittel bereitet und der Stoff von Konturmitteln gereinigt. Dem letzten
Spülwasser gibt man einen Schuss Essig zu.
Nach dem Trocknen und nochmaligem Bügeln ist die Arbeit dann fertig. Genaue
Anleitungen finden Sie in einschlägigen Hobby- und Handarbeitsbüchern, die
meistens in Büchereien ausgeliehen werden können.