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Nebenverdienstideen
Nebenverdienste und ihre Chancen
Viele Nebenverdienstsuchende leben auch heute noch mit der Hoffnung, für ein bis
zwei Stunden Adressenschreiben im Auftrag einer x-beliebigen Firma 50 oder 100
Mark am Tag zu verdienen. Das wird in manchen Anzeigen auch tatsächlich
angeboten, doch trotz der oft versprochenen goldenen Berge: Niemand schenkt
Ihnen etwas!
Hinzu kommt, dass viele Firmen sich wegen der verschärften
Heimarbeitergesetzgebung scheuen, überhaupt Heimarbeit zu vergeben. Kaum jemand,
der sich um einen offiziellen Heim- oder Nebenverdienst bewirbt, sieht es gern,
dass diese Arbeit angemeldet wird und von den Bezügen Steuern, Abgaben für
Krankenkasse, Sozialversicherung usw. abgeführt werden.
Genau dazu ist ein Arbeitgeber aber durch Gesetz verpflichtet.
Wenn in diesem Report von "ungewöhnlichen Nebenverdienstideen" die Rede ist,
dann sollte von Anfang an die Betonung auf dem Wort Ideen liegen. Es ist also
nicht so, dass hier unselbständige Arbeiten für irgendwelche Firmen vermittelt
werden sollen, sondern diese Zusammenstellung gibt Denkanstösse, was man in
eigener Regie tun kann, um einen lukrativen Nebenerwerb zu finden.
Alle Angaben sind unverbindlich und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Daneben kann der Autor natürlich auch keine Garantie dafür übernehmen, ob und
inwieweit sich der gewünschte Erfolg einstellt. Es wird sehr auf den Einsatz und
die Mittel des Einzelnen ankommen, wieviel er aus den Ideen herausholt und in
die Tat umsetzt.
Bevor wir uns mit den Nebenverdienstideen selbst befassen, noch ein wichtiger
Hinweis: Es empfiehlt sich in jedem Fall, vor Aufnahme einer Nebenbeschäftigung
(selbständig oder unselbständig) sich mit Ihrem Finanzamt oder einem versierten
Steuerberater darüber zu unterhalten, ob Sie Abgaben für Steuern,
Sozialversicherung und dergleichen zu leisten haben oder nicht.
Der Gesetzgeber unterscheidet besonders bei der Beurteilung dieser Frage sehr
differenziert zwischen Nebenverdiensten von Arbeitnehmern, Selbständigen,
Studenten und Hausfrauen. Hinzu kommt, dass es gerade bei dieser Materie in den
letzten Jahren viele Gesetzesänderungen, speziell in Deutschland, gab und
künftig weitere Änderungen des betreffenden § 46 des Einkommensteuergesetzes zu
erwarten sind. Auskünfte über Sozial- und Rentenversicherungspflicht erteilt die
zuständige Krankenkasse.
Briefmarkenverdienste? Ja, aber richtig!
Einer der beinahe "klassischen Nebenverdienste", der immer wieder bei
sogenannten Vergabefirmen auftaucht, ist das Zusammenstellen von
Briefmarkenpaketen. Das geht dann meistens so vor sich, dass man von der
betreffenden Anbieterfirma zunächst für teures Geld ein Kilo (oder mehr)
Korrespondenzmarken kaufen soll, um dann daraus wertvolle Päckchen zu machen.
Diese Päckchen soll der fleissige Heimarbeiter dann an einschlägige Geschäfte
verkaufen, um schliesslich das Zehnfache des Einsatzes zu verdienen. Leider hat
die Sache meistens einen - oder gar gleich mehrere - Haken:
1. Die wertvolle Kiloware, die man in der Regel für
ein paar Mark bei Grosshändlern oder Missions-
anstalten bekommen kann, enthält meistens nur
billige Massenware, aus der sich höchstens einige
wenige Pakete legen lassen, da sich die Marken
hunderte Male wiederholen.
2. Die Firma verdient in erster Linie am An- und
Verkauf der Kiloware. Käufer ist der
Nebenverdienstsuchende!
3. Um die Briefmarken attraktiv anbieten zu können,
muss man zunächst erst einmal eine Anzahl
Pergaminbeutel erwerben und die zusammen-
gestellten Marken-Kollektionen mit Titeln und
Preisen versehen.
4. Sind die Briefmarkenpakete dann endlich fertig-
gestellt, wird einem sehr schnell klar, dass die
Sachen längst nicht so begehrt sind, wie man
Ihnen vielleicht hat weismachen wollen. Die
Geschäfte werden mit preiswerten Angeboten
entweder überhäuft oder beziehen ihre Ware
ohnehin gleich beim Grosshändler. Fazit: Man hat
teure Ware eingekauft, auf der man trotz
fleissiger Bearbeitung dann sitzen bleibt.
Wer dennoch mit Briefmarkenpaketen Geld verdienen will, sollte es vielleicht
einmal anders herum versuchen. Besorgen Sie sich zunächst eine Ausgabe der
Zeitschrift "DBZ - Deutsche Briefmarken-Zeitung" oder eine entsprechende Zeitung
in Ihrem Land. Sie ist in jedem mittleren Zeitungsgeschäft erhältlich oder kann
als Musterexemplar kostenlos angefordert werden bei: DBZ-Verlag, Feldstr. 6, D
56377 Nassau.
Dort finden Sie nun eine Anzahl von Firmen, die unter anderem auch verschiedene
Kiloware anbieten. Achten Sie darauf, dass Sie sich einen oder mehrere
Grosshändler - also keine Wiederverkäufer - heraussuchen, von denen Sie sich
dann einige Musterpakete schicken lassen.
Sicherheitshalber melden Sie vor Beginn der Aktion beim Gewerbeamt einen
nebenberuflichen Briefmarkenversand an. Keine Angst! Sie bezahlen nicht eher
Steuern, bis Sie wirklich etwas an der Sache verdienen. Korrektheit von Anfang
an kann Ihrer Sache nur dienlich sein.
Sobald Sie die ersten Angebote der Briefmarken-Grosshändler bekommen haben,
sehen Sie sich nach passenden Pergamintüten um. Lieferfirmen finden Sie entweder
auch in der DBZ oder in Ihrem Branchenbuch zum Telefonbuch (Gelbe Seiten). Der
Preis für 1000 Stück liegt je nach Grösse zwischen 30 und 40 Mark.
Nach Einsatz von ca. 150 bis 200 Mark können Sie dann mit der Zusammenstellung
Ihrer Pakete in eigener Regie starten. Zunächst werden die Marken in lauwarmem
Wasser abgeweicht und zwischen Löschpapierblättern oder zwischen den Seiten
eines alten Buches sorgfältig getrocknet und gepresst.
Anschliessend wird das Material nach Motiven wie Blumen, Pflanzen, Tiere, Sport,
Weltraum usw. geordnet und mit je 50 oder 100 Stück in die Pergamintüten
eingesteckt. Dabei kommen die schönsten Marken natürlich als Blickfang nach
oben. Schreiben Sie abschliessend mit der Schreibmaschine kleine Schildchen, auf
denen der Inhalt der jeweiligen Tüten vermerkt ist und schauen Sie dann, wie
weit Sie mit den erworbenden Kiloware-Marken gekommen sind.
Wenn Sie glauben, genügend "Pakete" zusammen zu haben, packen Sie alles in einen
Karton und bieten die Sachen in den Geschäften Ihrer Umgebung an. Ist man
bereit, Ihnen für die erstellten Pakete mindestens doppelt soviel zu zahlen, wie
Sie die Kiloware gekostet hat, können Sie die Sache wiederholen.
Wollen Sie sich die Arbeit mit der Aufbereitung sparen, kaufen Sie am besten
gleich die fertigen Pakete beim Grosshändler ein und bieten diese dann Kindern,
Jugendlichen und Sammelanfängern an. Mittels einer entsprechenden Kleinanzeige
in einer Wochenzeitschrift, in Schülerzeitungen oder Jugendpublikationen können
Sie so nebenbei einen echten Briefmarkenversand aufziehen.
Allerdings empfiehlt es sich wegen der Konkurrenz auf diesem Gebiet, sich auf
ganz besondere Markengruppen zu spezialisieren. Eine gute Grosshändleradresse,
die sowohl Kiloware wie auch fertige Pakete in verschiedenen Aufmachungen und
Preislagen an Wiederverkäufer liefert, ist die Firma Otto Helling, Nagelsweg 10,
20097 Hamburg. In ihren monatlichen Angebotslisten finden Briefmarkenhändler
alles, was sie benötigen
Einige Jobs als Vermittler
Zwar keine Riesengewinne, aber eben doch einen guten Nebenverdienst erzielt man
bei der Vermittlung von Lesezirkel-Abonnements. In jeder Stadt gibt es einen
oder mehrere Lesezirkel, die stets neue Kunden suchen. Darum zahlen solche
Unternehmen für die Vermittlung eines neuen Abonnenten im Durchschnitt um die
100 Mark. Das ist ein Betrag, für den es sich lohnt, einmal bei Verwandten oder
Bekannten herumzuhören und das Interesse zu testen.
Besonders für Geschäftsleute ist ein Lesezirkel geeignet, zumal wenn sie einen
Betrieb mit Laufkundschaft unterhalten (Friseure, Rechtsanwälte,
Reparaturwerkstätten, Ärzte). Achten Sie aber darauf, dass Sie vor Nennung der
entsprechenden Interessentenadressen Ihre Vermittlungskonditionen festgemacht
haben.
Versicherungen, Bausparkassen und Rechtsschutzorganisa-tionen bezahlen zum Teil
ebenfalls recht gute Provisionen für die Vermittlung neuer Kunden. Dabei werden
nebenberufliche Mitarbeiter in den meisten Fällen kostenlos ausgebildet und in
die Materie eingewiesen. Wer zunächst in seinem Bekanntenkreis mit Vermittlungen
beginnt, kann sich so die erste Routine aneignen, mit der er später auch die
Nachbarschaft und andere Kunden aufsuchen und beraten kann.
Bei der Annahme von Tätigkeiten dieser Art sollten Sie allerdings nicht nur auf
die Höhe der gewährten Provision sehen, sondern auch auf die Seriösität des
Hauses, das Sie zu vertreten gedenken. Ungute Geschäftspraktiken fallen in der
Regel auf den vermittelnden Mitarbeiter zurück, und dann kann es mitunter
erheblichen Ärger geben.
Interessante Vermittlungsprovisionen werden besonders von Firmen gezahlt, die
auf dem Büromaschinensektor tätig sind. Dort, wo Sie Kleinbetriebe als Käufer
von Kopierautomaten, Computer-Systemen, Druck- und Schreibgeräten an die
entsprechenden Händler und deren Vertreter empfehlen, lässt man sich in der
Regel nicht lumpen.
Kosmetika
Mit Kosmetika lässt sich nebenbei leicht und viel Geld verdienen. Bekannt sind
einige Herstellerfirmen, die geeigneten Damen (und auch Herren) die Möglichkeit
einräumen, sich durch Beratung und Verkauf ihrer Produkte einen Nebenverdienst
zu schaffen.
Vor Jahren begann die Firma AVON, in den USA ein weiträumiges Vertriebsnetz
aufzubauen, das überwiegend von Beraterinnen getragen wurde. Dabei nahm das
Unternehmen besonders dadurch seinen schnellen Aufschwung, dass es vor allem
dekorative Behälter und Verpackungen für die Dufterzeugnisse kreierte und anbot.
In den Staaten haben sich inzwischen regelrechte Sammel-Clubs gebildet, die sich
auf das Zusammentragen und Tauschen von AVON-Behältern spezialisiert haben. Auch
bei uns in Europa ist der Begriff der AVON-Beraterin seit langem bekannt. Die
Firma sucht fast ständig für ihre verschiedenen Gebiete nebenberufliche
Beraterinnen, die vom Verkauf der Kosmetikprodukte einen Provisionsanteil
erhalten.
Wer beruflich oder auch privat viel mit anderen Damen zusammenkommt, sollte sich
nach den gegenwärtigen Konditionen erkundigen. Falls keine Kontaktadresse in
Ihrem Bereich auffindbar ist, schreiben Sie direkt an AVON Cosmetics GmbH, 84174
Eching.
Beachten Sie jedoch, dass es auch noch andere Firmen gibt, die durch Beratung
und Wiederverkauf ihre kosmetischen Produkte an die Kundschaft herantragen
möchten. Bei dem einen oder anderen Unternehmen wird den Interessentinnen jedoch
zunächst einmal eine komplette Verkaufs- oder Musterserie zum Kauf offeriert.
Erst wenn dann ein Koffer mit den entsprechenden Zutaten erworben wurde, ist man
von Seiten der Firmenleitung bereit, einen Wiederverkaufsvertrag abzuschliessen.
Eine mir bekannte Firma wirbt besonders mit dem Hinweis, dass die Höhe der
Wiederverkaufsrabatte sich mit dem Volumen der umgesetzten Ware steigert.
Seriöse Firmen bieten den offiziellen Provisionssatz jedoch sofort, da das
Geschäft mit Kosmetika ohnehin Gewinnspannen von 500 Prozent und mehr für den
Hersteller bringt. Firmen, die von Ihnen also zunächst den Ankauf eines
bestimmten Lagerbestandes fordern, sollten Sie in Ihrem eigenen Interesse
deshalb am besten meiden. Da, wo Sie im Zweifel sind, helfen die Industrie- und
Handelskammern mit Informationen weiter.
Hier und da werben Kosmetika-Hersteller mit dem Slogan, dass sie nur sogenannte
"Natur- Kosmetika" herstellen. Damen oder couragierte Kleinunternehmer können
die Kenntnisse zur Herstellung dieser Naturkosmetik, die ja ein alter Hut ist,
sehr preiswert erwerben.
Möglich machen es drei Bücher von Stephanie Faber, die inzwischen auch als
Taschenbuchausgaben auf dem Markt sind: "Rezeptbuch für Naturkosmetik",
"Schönheitsfarm zu Hause" und "Natürlich schön". Diese Taschenbücher werden
unter den Nummern 4688, 4689 und 4709 vom Wilhelm Heine Verlag, München, zu
günstigem Preis angeboten und können über jede Buchhandlung bezogen werden.
Die Autorin schildert die Herstellung der einzelnen Produkte so anschaulich,
dass eigentlich jeder, der es möchte, mit ein paar hundert Mark für Grundstoffe,
Verpackung und Werbung eine kleine Produktion von Naturkosmetika ankurbeln kann.
Lektor als Nebenberuf
Buch- und Zeitschriftenverlage, Wirtschaftsprüfungsunternehmen, Autoren und
öffentliche Stellen suchen immer wieder in der Rechtschreibung sattelfeste
Personen, die die von ihnen verfassten Manuskripte, Prüfungsberichte und
sonstigen Schriftsachen auf Fehler hin überprüfen und korrigieren.
Schauen Sie mal die nächste Ausgabe Ihrer Tageszeitung durch - Sie werden
staunen, wieviele Druckfehler, Trennfehler oder sonstige Schnitzer sich darin
befinden. Gäbe es eine Maschine, die garantiert alle Fehler beim Satz
ausschlösse, der Erfinder dieser Maschine wäre sofort ein gemachter Mann.
Wahrscheinlich wird man aber vorerst noch bis auf weiteres auf die Korrektur
durch Menschen angewiesen sein.
Unterstreichen Sie doch ganz einfach einmal alle Ihnen unterkommenden
Druckfehler und bieten Sie sich dann den Herausgeberverlagen als
nebenberuflicher Lektor an. Ein Blick in Ihr Branchentelefonbuch zeigt Ihnen
möglicherweise zusätzlich die eine oder andere Adresse, bei der Sie Ihre Dienste
anbieten können.
Eigene Bildungslücken können in einem Volkshochschullehrgang geschlossen werden.
Ein Rechtschreibe-Duden berät darüber hinaus immer dann, wenn man sich selbst
einmal nicht ganz im klaren ist. Sollten Sie wider Erwarten keine positiven
Zusagen erhalten, hilft oft eine kleine Anzeige in der Lokalzeitung oder in
einem Werbe-Anzeigenblatt.
Helfende Hände machen sich bezahlt
Immer wieder wird beobachtet, dass alleinstehende, kranke oder hilfsbedürftige
Personen bei einem Umzug von einer Wohnung in die andere ohne Hilfe dastehen.
Gegen ein ordentliches Entgelt können kräftig gebaute Männer sich - eventuell
auch per Zeitungsanzeige - für einen Umzugsdienst zur Verfügung stellen. Ist
erst einmal ein solcher Umzug zur Zufriedenheit der Auftraggeber abgewickelt
worden, wird man Sie sicher gern weiterempfehlen, so dass Sie bald ausgebucht
sind.
In den meisten Orten gibt es darüber hinaus Auto-Selbstfahrdienste, die Sie
entweder für Ihre nebenberufliche Hilfe einsetzen oder aber gegen Provision
vermitteln. Es wird ganz auf Ihre Initiative ankommen, inwieweit sich dann noch
Anschlussdienste, wie das Anbringen von Türspionen, Klingelschildchen,
Gardinenschienen, Installieren von Lampen, Waschmaschinen, Elektroherden und
dergleichen arrangieren lassen.
Nicht erst seitdem das Bauen immer teurer wird, suchen Bauherren, die Geld durch
Eigenleistung sparen wollen, nach geeigneten Hilfskräften. Wenn Sie Maurer,
Dachdecker oder ein anderer Handwerker sind, oder aber auch nur als fleissiger
Bauhelfer tüchtig zupacken können, sollten Sie sich nicht scheuen, Ihre
Arbeitskraft beim Hausbau anzubieten und damit gutes Geld hinzuzuverdienen.
Interessenten für Ihre Hilfe finden Sie sehr schnell, wenn Sie einen Gang durch
die Strassen von Neubaugebieten unternehmen. Um nicht den Vorwurf der
ungesetzlichen Schwarzarbeit auf sich zu ziehen, empfiehlt es sich allerdings,
bei all den hier aufgezeigten Arbeiten vorher die entsprechenden Erkundigungen
einzuziehen und - falls erforderlich - Ihre Tätigkeit anzumelden.
Sind Sie flink auf den Beinen? Ist Ihr Gedächtnis einigermassen in Ordnung? Dann
sollten Sie sich Gaststätten als nebenberufliche Servierkraft zur Verfügung
stellen. Dieser Hilfsdienst wird gut bezahlt, und Trinkgelder gibt es in der
Regel noch zusätzlich.
Auch für Parties und Gartenfestveranstaltungen ist dieser Job geeignet.
Initiatoren von Familienfesten (Hochzeit, Kindstaufe, Konfirmation, Kommunion,
Trauerfeiern usw.) suchen ebenfalls nach Hilfskräften, die ihre zahlreichen
Gäste bedienen. Neben einem Tages- oder Stunden-Pauschalpreis fallen oft noch
Gratis-Beköstigung und andere Sonderleistungen an.
Grabsteinreinigung mit Schrifterneuerung
Ein Gang über den Friedhof zeigt Ihnen sicher manchen Grabstein, der von
Schmutz, Moos oder Grünspan überzogen ist. Holzkreuze leiden unter der Witterung
ebenso wie die in Süddeutschland und einigen anderen Ländern üblichen
Kunstschmiedekreuze.
In manchen Orten haben sich bereits sogenannte Instandhaltungsdienste etabliert,
die sich durch den Erhalt oder die Renovierung der Grabstätten einen netten
Verdienst geschaffen haben. Falls solch ein Service an Ihrem Wohnort noch nicht
besteht, wäre es eine Überlegung wert, sich dieser Sache anzunehmen und dadurch
die Haushaltskasse nebenbei aufzubessern.
Notieren Sie sich die Namen der pflegebedürftigen Grabmäler und versuchen Sie,
die hinterbliebenen Angehörigen ausfindig zu machen. Oft sind es alleinstehende
Personen, die selbst die erforderlichen Arbeiten nicht durchführen können.
Holzkreuze oder Kunstschmiedekreuze lassen sich im allgemeinen leicht
bearbeiten. Nachdem die alten Farbreste beseitigt sind und der Rost entfernt
wurde, erhalten die Kreuze eine neue Grundierung, die je nach dem
Erhaltungszustand eventuell auch schon mal wiederholt werden muss. Anschliessend
wird die gewünschte Aussen- und Lackfarbe aufgetragen und nach dem Trocknen des
Ganzen werden die Daten (Name, Geburts- und Sterbetag, Widmung etc.) eingesetzt.
Sehr gut macht es sich, wenn die Kreuze vor und nach der Behandlung fotografiert
und dem Auftraggeber präsentiert werden.
Grabsteine werden chemisch gereinigt, wobei darauf zu achten ist, dass die
Struktur des Steins nicht beschädigt oder verätzt wird. Die Daten werden dann
ebenfalls anschliessend mit Goldfarbe nachgemalt. Um keine Fehler zu machen,
sollten Sie sich in jedem Fall vor der ersten Behandlung mit einem Fachmann
zusammensetzen und die Reinigungsmittel an neutralen Steinen ausprobieren.
Musterkleben für Textilfirmen
Textilwarenhändler und Grosshändler benötigen für ihre Musterbücher
nebenberufliche "Hersteller", die diese Arbeitsbücher in Heimarbeit aus Resten
fabrizieren. Da sich Stoffreste noch nicht maschinell verarbeiten lassen,
besteht Nachfrage nach geschickten Personen.
Sollte Ihnen ein solcher Job zusagen, besorgen Sie sich am besten zunächst ein
Stoff- oder Teppichmusterbuch und arbeiten ein eigenes Musterbuch nach dieser
Vorlage aus.
Nachdem Sie das System durchschaut haben, offerieren Sie Ihr erstes Werk
einschlägigen Geschäften oder gar Herstellern und bieten sich für die
Heimproduktion der jeweiligen Stoff- oder Teppich-Musterbücher an.
Da die Vergabefirmen möglicherweise versuchen werden, einen niedrigen
Herstellungspreis auszuhandeln, sollten Sie bei mehreren Firmen vorstellig
werden und die einzelnen Angebote sorgfältig gegeneinander abwägen.
Geld mit Wundertüten
Wundertütenfüllen ist eine Tätigkeit, die von Nebenverdienst bietenden Firmen
offeriert wird. Einen echten Nebenverdienst erzielt man aber erst, wenn man
dieses Tütenfüllen auf eigene Rechnung betreibt.
Lassen Sie sich von Herstellern oder Grosshändlern von Kleinspielwaren und
Automatenartikeln Angebote schicken und setzen Sie sich ausserdem mit
Lieferanten für undurchsichtige Tüten in Verbindung. Adressen finden Sie im
Telefon-Branchenbuch.
Kleinartikel-Kollektionen von 1000 Stück für ganze 20 oder 30 Mark sind keine
Seltenheit. In Wundertüten verpackt, können diese Artikel für 20 Pfg. das Stück
angeboten werden. Bei 1000 verkauften Tüten erzielen Sie also einen Umsatz von
200 Mark, abzüglich Ihrer Unkosten für Kleinartikel und Tüten. Das entspricht
einem Verdienst von etwa 100 bis 150 Mark pro 1000 Tüten.
Gehen wir davon aus, dass Sie zusammen mit Ihren Familienangehörigen 1000 bis
3000 Tüten pro Tag füllen, kann sich das Resultat der Mühe sehen lassen.
Lieferantenfirmen für die Füllartikel finden Sie ausser in Ihrem
Telefon-Branchenbuch auch in den Publikationen "Zentralmarkt", Postfach 6560,
98080 Würzburg, und "Handels-Magazin" Postfach 4707, 30179 Hannover
Sie könnten die Wundertüten allerdings auch bereits fertig kaufen und (mit
Reisegewerbekarte) in Fussgängerzonen, bei Kinderfesten oder auf Jahrmärkten zum
Verkauf anbieten. Hier einige Preise, die eine Bremer Firma für ihre
Wundertütenkollektionen fordert:
- Karton mit 100 Stück (einfache) DM 11.75,
Verkaufspreis DM -,20 je Stück
- Karton mit 100 Stück (bessere) DM 16.50,
Verkaufspreis DM - ,25 je Stück
Lieferadresse: Wunder-Tüten-Füllbetrieb Jutta Knoth,
Richard-Wagner-Strasse 50, 2800 Bremen. (Beachten
Sie, dass diese Preise sich möglicherweise inzwischen
geändert haben.)
Nebenverdienste aus freier Natur
Pharmazeutische Fabriken suchen für ihre Arzneimittel und besonders zur
Herstellung von Herztropfen auch heute noch jede Menge Maiglöckchenblätter. Wer
in der Nähe eines Waldes wohnt, sollte sich gegen eine Schreibgebühr einen
Sammelschein holen (beim Forstrevier oder Gemeindeamt) und Kontakte zu
Arzneimittelerzeugern aufnehmen.
Die Blätter müssen nach Gesichtspunkten, die die Unternehmen mitteilen,
zusammengetragen und verpackt werden und erzielen recht attraktive Preise.
Manchmal suchen die Firmen auch bestimmte Heilkräuter, die zu Extrakten und
Naturheilmitteln verarbeitet werden. Daneben lassen sich zur Zeit der
Maiglöckchenblüte die Blumen zu Sträussen gebunden direkt an Autofahrer oder
über Blumengeschäfte verkaufen.
Was für die Maiglöckchen und Heilkräuter gilt, trifft natürlich auch auf die
verschiedensten essbaren Pilze und Beeren zu, die zur Zeit der Reife ein nicht
unerhebliches Zubrot bringen können.
Oftmals bietet der Wald aber auch noch andere Verdienstmöglichkeiten, wie z.B.
das Herstellen von Adventsgestecken. Eine Baumscheibe, mit einigen
Tannenzweigen, etwas Ziergesträuch und einer Kerze versehen, wird in Geschäften
oft für bis zu 30 Mark (und mehr) verkauft.
Solche Gestecke lassen sich sehr gut serienweise herstellen und veräussern.
Anleitungen finden Sie in fast jeder Leihbücherei unter "Bastelanleitungen" oder
durch ein gekauftes Adventsgesteck, das Sie in seine Bestandteile zerlegen und
nachbauen. Vielerorts werden diese Fertigungskünste auch in Volkshochschulkursen
gelehrt.
Schöne Trockenblumengestecke (und sonstiger haltbarer Blumen-Zimmerschmuck)
werden von vielen Gärtnereien, Blumengeschäften und Kaufhäusern gern zur
Bereicherung ihrer Angebote verkauft. Auch Ladengeschäfte mit Schaufenstern sind
oftmals für den An- und Verkauf von Dekorationssträussen zu haben.
Anleitungen zur Herstellung von Trockenblumen finden Sie u.a. in dem
Bertelsmann-Ratgeberbuch "Trockenblumen, zauberhafter Zimmerschmuck" von Eva
Exner. Es hat 128 Seiten, 50 teils farbige Abbildungen und kostet um die 15
Mark.
Falls Ihr Buchhändler das Buch nicht vorrätig hat, schauen Sie in Ihrer
Gemeinde- oder Stadt-Bücherei nach. Dort finden Sie übrigens auch noch manche
andere Geldideen, Bastelanregungen und Tips für Arbeiten, die sich mit etwas
Nachdenken in bare Münze umwandeln lassen.
In jedem Haushalt wird ab und zu einmal ein Kotelett oder Schnitzel geklopft,
ein tiefgefrorenes Huhn oder Spinat in einer Gefrierpackung zerhackt. Dazu fehlt
es dann oft an einem geeigneten Hackklotz, da der Küchentisch sich ebensowenig
als Unterlage eignet wie die Spüle oder der Schrank.
Das brachte einen Bastler auf die Idee, den geplagten Hausfrauen echte kleine
Hackklötze anzufertigen und zu verkaufen. Von einem Forstbetrieb konnte er
geeignete Baumstämme billig erwerben und schnitt diese sorgfältig und
gleichmässig auseinander. Danach wurden die Stücke geglättet und nach
ausgiebigem Trocknen grundiert. Schliesslich versah er die Küchenklötze mit
farbigen Motiven. Inzwischen hat sich diese nostalgisch anmutende Idee zu einem
lukrativen Geschäft ausgeweitet, zumal auch Einzelhändler die Hackklötze
weiterverkaufen.
Da bei uns der Wald nicht mehr so ohne weiteres ausgebeutet werden kann,
empfiehlt es sich auch, einmal mit Sägewerksbesitzern zu reden, um möglichst
preiswert an kleine Stämme mit einem Durchmesser von 15 - 20 Zentimetern zu
kommen.
Ein fertiger Hackklotz, entsprechend für den Hausgebrauch zubereitet, sollte
zwischen 20 und 30 Mark kosten dürfen. Das würde bedeuten, dass ein Baumstamm
von ca. 5 Meter Länge 10 Hackklötze von 50 Zentimeter Höhe und einen Gewinn von
200 bis 300 Mark erbringt. Bei 10 bearbeiteten Bäumen wäre also ein Monatslohn
von etwa 3000 Mark zu erreichen.
Statt teurer frischer Bäume kann auch versucht werden, Abbruchholz von
Sägereibetrieben oder Baustellen zu bekommen.
Noch einfacher machte es sich ein anderer Holzwurm, der ganz simple
Holz-Hackbretter verkaufte. Die etwa 15 x 25 cm grossen und etwa 2 cm dicken
Bretter wurden in grösseren Mengen zurechtgesägt und an den Kanten geglättet. In
eine Ecke der Bretter bohrte der Hackbrett-Fabrikant ein Loch, durch das eine
Bindfadenschlaufe gezogen wurde. So konnte man die einfachen Hackbretter bequem
an die Wand hängen.
Als eine Warenhauskette von den billigen Hackbrettern Wind bekam, bestellte sie
auf einen Schlag 10.000 Stück für alle Filialen des Unternehmens. Der junge
Pfiffikus musste schleunigst Hilfskräfte einstellen. Seitdem macht er nichts
anderes als - Hackbretter, Hackbretter, Hackbretter.
Diese Geschichte spielte zwar in ihren Anfängen in den USA, doch auch bei uns
haben geschickte Holzfreunde durchaus die Chance, einen ähnlichen Artikel
herzustellen. Im Hobbykeller, in der Garage oder in einem leeren Lagerraum kann
man manches ausprobieren.
Eine weitere, gar nicht so dumme "Holzidee" hatte ein Zeitgenosse, der sich, da
er beengt wohnte, einen zusammenklappbaren Wandtisch bastelte. Während die
Tischplatte mittels Scharnierhalterung an der Wand befestigt wurde, konnte ein
ebenfalls mit Scharnieren befestigtes Standbein aufrecht an der Wand
hochgestellt werden.
Ein Rasterhaken sorgte dafür, dass der Wandtisch festhielt. Bei Gebrauch wurde
der Rasterhaken lediglich nach oben geschoben und die Tischplatte samt
Halterungsbein in die Waagerechte gekippt. Als besondere Attraktion erhielt die
im zusammengeklappten Zustand sichtbare Unterseite der Tischplatte eine
Bildtapete als Dekoration.
Erste Interessenten für diesen Raumspartisch waren Studenten und Gastarbeiter,
die mit dem Wandtisch tatsächlich viel Platz sparen. Obwohl die Idee nicht
gerade brandneu ist, hat sich der Fabrikant der Klapptische einen recht
einträglichen Nebenverdienst geschaffen.
Im Zuge der Nostalgiewelle wurden manche Holzartikel wieder beliebt, die man
seit Jahrzehnten vergessen glaubte. So erzielte ein junger Mann gute Umsätze mit
selbst hergestellten und bunt bemalten Stiefelknechten. Die Herstellung ist
verhältnismässig einfach.
Ein etwa 10 x 30 cm grosses Brettchen wird an einer Seite so ausgesägt, dass der
Absatz eines Stiefels hineingeklemmt werden kann. Danach wird unter die Breite
des Brettes ein etwa 3 - 5 Zentimeter dickes Hölzchen geleimt, und zwar so,
dass, während der eine Fuss mit dem Stiefelabsatz in der Zwinge steckt, der
andere auf dem Holz stehen kann.
Am besten sägt man mit einer Bandsäge gleich mehrere Brettchen zurecht, so dass
sie in einzelnen Arbeitsgängen gemeinsam geglättet, lackiert und eventuell
bemalt werden können.
Bei einem Preis von 5 bis 10 Mark pro Stück - je nach Ausführung und
Mengenabnahme - sollte über Geschäfte, Kaufhäuser oder Versandunternehmen ein
guter Verdienst möglich sein. Mit etwas Geschick und den erforderlichen
Hilfswerkzeugen lassen sich ebenso leicht Steckenpferde für Jungen oder
Puppenwiegen für Mädchen herstellen, ja sogar einfache Holzbaukästen sind wieder
im Kommen.
Eine interessante Marktlücke entdeckte ein geschäftstüchtiger Farmer, der
Rindenpfähle mit fester Standfläche zum Verkauf anbot. In diese Pfähle können
Liebespaare nach alter Sitte und nach Belieben Initialen und Herzen
einschnitzen.
Besonders interessiert an diesen "Memory-Piles" (Andenkenpfählen) zeigten sich
inzwischen Veranstalter und Träger von Naturparks, Sehenswürdigkeiten usw.. Sie
lassen die Ersatzbäume mit der Bitte aufstellen, den übrigen Wald zu schonen
und, falls man sich verewigen wolle, es doch an diesem Spezialbaum zu tun. Eine
farbige Bemalung trägt dazu bei, dass diese "Bäume auf Abruf" auch wirklich
benutzt werden. Die Sache ist zweifellos nicht nur umsatzträchtig, sondern auch
umweltfreundlich.
"Haus" Verdienste
Besitzen Sie ein eigenes Haus, das mit seiner leeren Fassade zu einer Autobahn,
Eisenbahnstrecke oder grösseren Bundesstrasse hin steht? Dann sollten Sie sich
vielleicht einmal mit Versicherungsgesellschaften oder anderen Grossfirmen in
Verbindung setzen und eine Hausfront (oder gar beide?) als Werbefläche zur Miete
anbieten.
Persönliches Anschreiben oder ein Inserat in der Zeitung: "Hausfront als
Werbefläche zu vermieten" macht sicher sehr bald Interessenten auf Sie
aufmerksam. Nach Möglichkeit sollten Sie aber mehrere Angebote (falls vorhanden)
prüfen, um alsdann die günstigste Offerte in einen Werbe-Mietvertrag
umzuwandeln.
Falls Sie selbst kein Hausbesitzer sind, können Sie als Vermittler zwischen
interessierten Hausbesitzern und Firmen aufzutreten. Gegen eine
Vermittlungsgebühr versuchen Sie dann Kontaktfirmen zu finden, denen Sie die
besagten Werbeflächen offerieren. So sind zum Beispiel Automobil-Clubs,
Kfz-Zubehör-Unternehmen und Versicherungen besonders daran interessiert,
grössere Flächen, die von der Autobahn aus zu sehen sind, anzumieten.
Eine durch den Tod ihres Mannes alleinstehende Hausfrau schuf sich nicht nur
einen netten Nebenverdienst, sondern auch ständige Unterhaltung in ihrem
ansonsten leer stehenden Haus, indem sie folgenden Anzeigentext veröffentlichen
liess:
Frau ...... ist bereit, in ihrem Heim Essen für 8, 10, 12 Personen, Parties,
Familienfeste und andere Treffen auszurichten. Telefon ...
Seitdem werden durchschnittlich 3 bis 4 Festessen je Woche in ihrem Haus
durchgeführt. Das Interesse ihrer Mitmenschen ist so gross, dass die Dame jeden
Abend Gäste im Haus haben könnte. Damit aber auch noch einige stille Stunden für
ihre persönlichen Belange bleiben, musste die Initiatorin der "Essen in privater
Sphäre" bereits mehrere Besuchsbitten ablehnen.
Im allgemeinen bewirtet die Gastgeberin nicht weniger als 8 Personen. Zu
bestimmten Gelegenheiten sind es aber auch schon 22 gewesen, die dann mittels
Tischbrücken in zwei verschiedenen Räumen untergebracht werden mussten.
Für die verschiedenen Anlässe stellt sie ihr wertvolles Tafelsilber und sogar
das handgemalte Porzellan zur Verfügung. Auf diese Weise verdient sich die kluge
Dame jeden Monat einen nicht unerheblichen Zuschuss zu ihrer Pension und braucht
sich über einsame Stunden nicht mehr zu beklagen.
Ein solcher Service könnte vielerorts sehr lukrativ sein. Viele Familien haben
für ihre Feiern keinen geeigneten Raum oder ziehen ohnehin einen fremden vor. Da
es auch nicht jedermanns Sache ist, eine Gaststätte mit ihrer oftmals pauschalen
Abfütterung aufzusuchen, würde bestimmt gar manch ein Familienoberhaupt gern die
Möglichkeit wahrnehmen und ein entsprechend grosses Privat-Appartment mit dem
dazugehörenen Service für die Dauer der Festlichkeit mieten.
Doch nicht nur Familienfeiern oder Parties lassen sich in solchen speziell zur
Verfügung gestellten Räumlichkeiten durchführen. Manche Vereinigungen oder
Gruppen suchen Sitzungs- und Versammlungsräume. Der Möglichkeiten, freien Raum
nutzbringend gegen einen ordentlichen Obolus zu vermieten, gibt es viele.
Profit-Steine
Dass man mit Steinen Geld verdienen kann, werden alle jene Geschäftsleute
bestätigen, die von Berufs wegen damit zu tun haben: Juweliere,
Edelsteinschleifereien, aber auch Grabstein- und Dekorsteinhersteller. Wie aber
kann man mit einfachen Steinen aus verlassenen Kiesgruben, dem Meeresstrand oder
den Bergen Geld verdienen? Sie werden staunen, es gibt eine ganze Reihe
ausserordentlicher Möglichkeiten.
Am bekanntesten sind wohl die Steinmännchen, die in den Fussgängerzonen der
Grossstädte und in Souvenirgeschäften angeboten werden. Sie bestehen aus
sorgfältig ausgesuchten glatten Kieselsteinen, die mit einem Kompaktkleber zu
lustigen Figuren zusammengeklebt wurden. Hübsch bemalt und mit einem Klarlack
überzogen, tragen sie dazu bei, unsere triste Welt ein wenig zu verschönern.
Der schwierigste Teil der Produktion besteht zweifellos darin, die richtigen
Steine zu finden. Dazu gehört ein waches Auge und das Wissen um eine richtige
Fundstätte. Es eignen sich leider nicht alle Steine für diese kleinen
Kunstwerke. Daneben braucht man zum Bemalen eine gute Aussenfarbe (Farbenhändler
beraten Sie da gern) und etwas Geschick zur Karikatur.
Schliesslich müssen dann auch die Abnehmer gefunden werden. Am besten wäre es,
Geschäfte zu suchen, die gegen entsprechende Wiederverkäuferrabatte bereit sind,
die Steinmännchen (oder Tiere und Phantasiegestalten) in ihr Angebot
aufzunehmen.
Wie ich selbst schon gesehen habe, werden neben den Steinmännchen aber auch ganz
simple glatte Steine als Souvenirs zum Verkauf angeboten. Sie wurden vorher
farbig bemalt und mit einer Ansicht oder einfach nur mit dem Namen des Ortes
versehen. Zum Verkauf gelangen diese Stein-Souvenirs dann zum Preis von 5 bis 10
Mark, je nach Grösse.
Ein weiterer Artikel aus diesem Programm ist das sogenannte
"Indianer-Thermometer". Hierbei handelt es sich um einen kleinen hölzernen
Dreibock, an dem in der Mitte ein an einer Schnur befestigter Stein herabhängt.
Das Ganze steht auf einer beschrifteten Unterlage, die auch gleich das
Thermometer erklärt:
- Ist der Stein trocken = schönes Wetter;
- Wedelt er hin und her = Wind oder gar Sturm;
- Ist der Stein weiss = Schnee;
- Ist er gefroren, d.h. mit Eis überzogen = Kälte;
- Kann man den Stein nicht sehen = Nebel.
Die Sache ist bei uns in einer anderen Variation als "Strickl-Thermometer"
bekannt. Mit Steinen in der beschriebenen Art hergestellt, lässt sich dieser
Artikel aber auch als "Germanen-Thermometer" oder "Ostfriesen-Thermometer"
anbieten.
Herzustellen ist der Artikel nach einiger Übung recht einfach, denn man benötigt
dazu lediglich eine Sperrholzplatte von etwa 8 cm Durchmesser, die geglättet,
grundiert und dann mit der Erklärung des Thermometers versehen wird.
Anschliessend werden dann drei etwa 10 cm lange Holzstäbchen zu einem
Dreieckszelt auf die Unterlagscheibe geleimt oder in vorgebohrte Vertiefungen
eingelassen. In die oberen Spitzen wird eine Schnur geklemmt, an deren
Unterseite schliesslich ein glatter Stein von ein bis zwei Zentimetern
Durchmesser geknotet wird.
Mit Steinen kann man aber auch andere Scherzartikel selbst herstellen, indem man
Sprichwörter oder Begriffe plastisch darstellt. So gibt man einen kleinen Stein
in ein Fläschchen und schreibt auf ein darauf geklebtes Titeletikett: "Stein des
Anstosses" oder: "Dieser Stein fiel mir vom Herzen, als ich hörte, dass es Dir
noch gut geht" oder: "Du hast bei mir einen Stein im Brett".
Letzteres Wort lässt sich auch durch ein kleines Brettchen darstellen, auf das
man einen Kiesel klebt.
Ganz andere Möglichkeiten erröffnen sich durch das Anbieten von
Stein-Kollektionen, die von der Ostseeküste, der Nordseeküste, vom Feldberg, der
Zugspitze oder anderen bekannten Orten, Bergen und Seen stammen. So gibt es in
den USA seit dem tragischen Vulkanausbruch des Mount St. Helens einige
Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, Vulkan-Gestein zu
verschiedenen Schmuckstücken zu verarbeiten.
Doch auch unbearbeitete "Andenken" werden gegen gutes Geld verschickt. Wer sich
näher darüber informieren möchte, kann gegen Einsendung von zwei US-Dollar
detaillierte Angebote anfordern von Desert Gull Co., Box 108, Burns, Oregon
97720, USA.
Ähnliche Nebenverdienste lassen sich erzielen, wenn man "berühmte" Steine aus
unserem Land oder aus fernen Gegenden, in Watte oder Holzwolle verpackt, mit
entsprechenden Hinweisen versieht und möglichst irgendwie beglaubigen lässt.
Käufer sind Sammler und Souvenirjäger.
Aus meiner Jugendzeit habe ich noch einen Stein in Erinnerung, der mir später
leider abhanden kam. Er enthielt einen gut sichtbaren Abdruck eines seit
undenklichen Zeiten ausgestorbenen Schachtelhalm-Baumes. Solche Steine haben
natürlich einen ganz besonderen Wert.
Sollten Sie Beziehungen zum Steinkohlenbergbau haben, kann es lohnend sein, sich
darüber einmal bei den Kumpels zu informieren und nach solchen Fundstücken zu
forschen. Nicht nur Museen und Ausstellungen, sondern auch Privatsammler haben
ein lebhaftes Interesse an diesen Objekten.
Lachen mit Gewinn
Dass man mit dem Lachen anderer Leute recht gute Gewinne erzielen kann, beweisen
die verschiedenen Komiker, Blödelstars und Possenreisser von Bühne, Film und
Fernsehen. Wussten Sie aber auch, dass man mit seinem eigenen Lachen
interessante Gagen erzielen kann?
In den USA erhält eine gewisse Ann Shalla etwa 500 Mark pro Minute als
Anreisserin. Komiker und Talkmaster zahlen ihr diesen Betrag, wenn sie in den
kritischen Momenten, wo ein neuer Witz erzählt wird, laut und herzhaft zu lachen
beginnt und damit das Publikum ansteckt. Anscheinend muss die Dame wirklich ein
besonderes "Lachtalent" haben, denn sie wurde sogar von der amerikanischen
Schauspieler-Gewerkschaft als Mitglied aufgenommen.
Von meiner jüngsten Tochter ging ebenfalls der Ruf aus, dass sie mit ihrem
herzhaften Lachen bereits in frühen Jahren alle Mitmenschen in ihrer Nähe dazu
brachte, in Heiterkeit auszubrechen. Da diese Gabe zweifellos nicht jedem
gegegeben ist, sollten Sie sich selbst einmal testen, inwieweit Sie eine
ähnliche Fähigkeit des Mitreissens besitzen, um sie dann entsprechend
einzusetzen.
So fühlte sich ein arbeitsloser Spassmacher, der auch schon mal als Clown
aufgetreten war, dazu berufen, in Krankenhäusern und Heilanstalten - dort, wo
man in der Regel nicht viel zu lachen hat - gegen eine akzeptable Gage
aufzutreten. Da nach neuester Erkenntnis der Ärzte das Lachen sogar eine
heilende Wirkung haben kann, wurde seine Offerte von den Anstaltsleitungen
wohlwollend geprüft und genehmigt. Die Folge: Die Patienten vergessen für einige
Stunden den Alltag mit seinen Sorgen und Schmerzen, und der Freizeit-Humorist
hat eine nette Nebeneinnahme.
Geld mit Puppen
Dass die alten Porzellankopfpuppen seit einiger Zeit wieder "in" sind, haben
nicht nur Sammler und Sammlerinnen dieser Raritäten erkannt, sondern auch
Geschäftsleute und Fabrikanten. Sie fertigen fleissig nach alten Vorlagen neue
Nachbildungen dieser begehrten Modelle an.
Daneben gibt es aber auch manche Heimwerkerideen, die in erster Linie von
geschickten Hausfrauen zur Aufbesserung der Haushaltskasse verwertet werden.
Eine Frau aus Oregon hat sich zum Beispiel darauf verlegt, Nachbildungen von
Priesterpuppen aller ihr bekannten Glaubensgemeinschaften anzufertigen. Handelte
es sich anfangs noch um ein mehr oder weniger bewundertes Hobby, verkauft sie
jetzt mit gutem Erfolg ihre Puppen an die Mitglieder just jener Gemeinschaften,
die ihre Kreationen repräsentieren.
Eine andere handwerklich begabte Dame fertigt Nachbildungen aller ihr bekannten
Fernsehansagerinnen, Filmschauspielerinnen, Theater-Stars und sonstiger
bekannter, berühmter Damen an.
Seltsam, doch sehr profitreich ist das Hobby einer schneidernden Hausfrau. Sie
hatte sich immer einen echten Nerzmantel gewünscht, doch nie einen bekommen. So
verlegte sie sich darauf, Mini-Nerzmäntel für Puppen herzustellen.
Zwar sind diese "Nerzmäntel" auch nur aus Kaninchenfell gefertigt, aber sie
gehen dessen ungeachtet weg wie warme Semmeln. Dabei verdient sie einmal am
Verkauf der Mini-Mäntel, und zum anderen am Verleih von mit Pelzen bekleideten
Puppen an Geschäfte, die sich die Modelle ins Schaufenster stellen.
Völlig anders wieder die Puppenidee einer Frau aus New Jersey. Sie fertigt
Puppen, die ein Abbild der Präsidenten-Gattinnen sind. Auch diese Modelle finden
guten Absatz. In England kaufen nach diesem Vorbild Tausende junge und alte
Puppenfreunde die "Eiserne Lady" Margret Thatcher als Puppe "Maggy" und Lady
Diana in einer Original-Nachbildung.
Mit der Geschichte scheint es eine andere Puppenmacherin zu haben. Sie fertigt
Puppen in Gewändern von verschiedenen Zeitepochen. Dabei befleissigt sie sich
auch, historische Figuren entsprechend gekleidet vorzustellen, wie etwa Florence
Nightingale, Queen Mary, Jenny Lind und andere.
Natürlich ist die Herstellung solcher Puppen nicht ganz einfach. Es gehört eine
besondere Idee dazu und ein bisschen Talent zum Basteln, Entwerfen und
Schneidern. Die Puppenkörper können in den meisten Fällen gleich sein,
wesentlich ist die Kleidung, die der Figur erst den richtigen Ausdruck verleiht.
Mit etwas Geschick und Ausdauer lassen sich jedoch auch die Fernsehansagerinnen,
Filmstars und Damen aus der deutschen Oeffentlichkeit in umsatzträchtige
Modellfiguren umgestalten. Bestehen erst einmal Grundpläne, Schnitte und die
entsprechenden Proportionen, ist vielleicht sogar an eine richtige
Heimproduktion zu denken, bei der andere Hilfskräfte mitwirken können. Das
Rohmaterial ist in den meisten Fällen entweder kostenlos oder doch sehr
preiswert aus Resten zusammenzustellen.
Pflanzenkübel und -keimlinge
Mir sind Leute bekannt, die sich mit der Herstellung und dem Verkauf von
Pflanzen- und Blumenkübeln einen netten Nebenverdienst schaffen. In einem Fall
werden als Grundmaterial alte Autoreifen verarbeitet. Diese Reifen werden bei
ständigem Feuchthalten eingeschnitten und unter Erhitzen in vier oder mehr
Blätter auseinandergebogen. Sobald die Wärme wieder aus den Reifen heraus ist,
bleiben die gebogenen Formen erhalten. Alsdann erhalten die Gebilde einen
Anstrich aus Gold- oder Silberbronze und werden mit einer Bodenplatte versehen.
Andere Reifenkünstler verdrehen die weichgemachten Reifen derart, dass abstrakte
Formen, Tiere oder andere Garten-Skulpturen entstehen. Diese werden dann
ebenfalls entweder dezent oder poppig bunt angestrichen und verkauft.
Man kann sich aber auch von einem Schmied oder Schlosser richtige
Stahlgussformen herstellen lassen, in die hinein dann Leicht- oder Gas-Beton
gefüllt wird. Nach dem Erstarren der Masse werden die vorher gut eingefetteten
Formteile abgenommen und die Kanten oder Gussnasen abgeglättet. Schliesslich
wird der robuste Kübel bunt bemalt und mit Blumenmotiven oder anderen
Dekorationen versehen. Solche Kübel sollten je nach Grösse und Ausführung 50 bis
100 Mark pro Stück einbringen.
Auch mit seltenen Pflanzen und Keimlingen lässt sich Geld verdienen. Manche
Tropenpflanze, die vorher bei uns niemand kannte, ist sogar in unseren Landen -
nicht zuletzt durch die mühevolle Pflege treuer Pflanzenfreunde - heimisch
geworden. Wer sich mit seinem Gärtner gut stellt und in einer Bücherei
entsprechende Fachliteratur ausleiht, kann mit der Aufzucht und Vervielfältigung
seltener Pflanzen einen netten Nebenverdienst erzielen.
Beim Heranziehen von Kakteensorten sollte man sich besonders für die Cereus
Silvestri, die Echino Quehlianus und die Mamillaria interessieren. Auch mit
Gummibäumen lässt sich Geld machen, wenn man es richtig anpackt. Entnehmen Sie
aus einem alten Gummibaum junge Triebe und verteilen Sie diese auf mehrere
kleine, mit Wasser gefüllte Flaschen. Das Wasser muss alle 14 Tage aufgefüllt
werden.
Sobald die Triebe kräftige Wurzeln angesetzt haben, werden sie in einen eigenen
Topf gesetzt. In einem warmen Zimmer feucht gehalten, können die Gummibäume nach
etwa zwei Jahren für 10 bis 15 Mark pro Stück verkauft werden.
Kranzschleifen beschriften
Leute mit zeichnerischen Fähigkeiten sollten sich nicht scheuen, ihre Dienste
bei Blumengeschäften und Kranzbindereien anzubieten. Hier wird, trotz der
fortschreitenden Industrialisierung, noch überwiegend Handarbeit verlangt.
Neben Kranzschleifen können auch spezielle Vereinswimpel, Standarten, Fahnen
aller Art sowie Festdekorationen beschriftet werden. Die Arbeiten werden in
echter Textilfarbe ausgeführt und in der Regel nach Stückzahl und
Schwierigkeitsgrad bezahlt.
Bei öfter wiederkehrenden Motiven empfiehlt es sich, Schablonen herzustellen,
die eine erhebliche Arbeitserleichterung mit sich bringen. Zwar gibt es
natürlich Druckereien, die sich auf das Beschriften von Kranzschleifen
spezialisiert haben, aber nicht alle Motive und Schriften können von diesen
Druckereien ausgeführt werden. Ausserdem sind die Lieferzeiten oftmals zu lang.
Mir sind Personen bekannt, die sich mit dem Beschriften von Kranzschleifen für
verschiedene Geschäfte gleichzeitig nützlich machen und nicht schlecht daran
verdienen.
Radfahren bringt Geld
Nicht ganz alltäglich war die Einnahmequelle eines Studenten, der wochenlang in
der Stadt Hamm mit seinem Fahrrad durch die Gegend fuhr. Seine Aufgabe bestand
darin, Radwege zu testen und zu notieren, wo zum Beispiel Radfahrer besonders
gefährdet sind. Die Erfahrungen daraus wurden dann in einem "Stadtplan für
Radfahrer" verarbeitet.
Diese Nachricht lässt uns aufhorchen, denn nicht nur in Hamm gibt es Radwege.
Sprechen Sie doch auch einmal mit Herausgebern von Stadtplänen oder Ihrer
Gemeindeverwaltung, um sich in einem ähnlichen Testprogramm nebenberuflich zu
betätigen. Hinweise darauf, dass ein solcher Stadtplan für Radfahrer auch
gleichermassen für Behinderte und Rollstuhlfahrer interessant wäre, kann Ihre
Vorstellung untermauern.
Schneeräumdienst im Abonnement
Diese Idee verwirklichte ein junger Mann aus Süddeutschland. Gegen eine jährlich
zu zahlende Pauschale übernimmt er alle anfallenden Schneeräumarbeiten auf
Privatbürgersteigen während der Wintersaison. Er verdient nicht schlecht dabei
und hat jetzt einen regelrechten Schnelldienst eingerichtet. Da er die Arbeit
allein nicht mehr schaffte, mussten inzwischen Hilfskräfte engagiert werden.
Und so funktioniert die Sache: Sobald Neuschnee fällt, setzt sich der
Schneeräumer in seinen PKW und fährt - bewaffnet mit den erforderlichen Geräten,
wie Besen, Hacke, Schneeschieber usw. - zu seinen Auftraggebern. Streusalz wird
entweder von den Kunden gestellt oder gesondert berechnet. Für besondere
Notfälle ist er telefonisch erreichbar.
Abgerechnet wird entweder nach tatsächlich anfallender Arbeit oder nach einer
Wochen-, Monats- oder Winterpauschale. Besonders interessiert an diesem Service
sind vornehmlich alte, kranke und solche Personen, die viel auf Reisen sind.
Wenn auch Sie in Ihrem Ort einen solchen Hilfsdienst einrichten wollen, sollten
Sie 1. telefonisch erreichbar sein und 2. natürlich äusserst zuverlässig.
Trotzdem empfiehlt es sich, eine spezielle Haftpflichtversicherung
abzuschliessen, so dass bei versäumter Räumung (infolge Krankheit, höherer
Gewalt o.ä.) eventuelle Schäden, die Passanten durch einen nicht geräumten
Bürgersteig erleiden, abgesichert sind.
Ertragreiche Basteleien
Einen guten Verdienst schuf sich ein Bastler, der aus alten Ölbüchsen, die ihm
Tankstellenbesitzer überliessen, kleine Lampen fertigt. Die Büchsen werden
sauber abgetrennt, gereinigt und mit einem Schraubeinsatz zum Einschrauben der
Glühbirne versehen. Auf diese Weise fabriziert er aus Büchsen, die sonst achtlos
fortgeworfen und die Umwelt verschandeln würden, für einige Groschen
interessante Lampen für viele Verwendungszwecke.
Ausser aus Büchsen baut der Bastler auch Lampen aus Glasflaschen, alten
Kaffeemühlen und auf Bestellung praktisch aus jedem Artikel, den man ihm nennt.
Die Lampen finden reissenden Absatz und sind ihrer Originalität wegen sehr
beliebt.
In einem landwirtschaftlichen Betrieb kam ein pfiffiger Bauer auf den Gedanken,
die hin und wieder anfallenden Kuhhörner nicht einfach fortzuwerfen, sondern in
nette Gebrauchsgegenstände umzuwandeln.
Dazu wurden die Hörner zunächst gereinigt, ausgekocht und geglättet. Danach
bohrte er in die Spitzen kleine Löcher und verleimte den Boden - die grosse
Öffnung - mit einer passenden runden Holzscheibe. Fertig waren die Salz- und
Pfefferstreuer. Ein in die Mitte gebohrtes Loch, das sich mittels Korken
verschliessen liess, sorgte dafür, dass das "Streugut" nachgefüllt werden
konnte.
Zur besseren Orientierung wurde schliesslich noch auf den einen der Hornstreuer
das Wort "Salz" geschrieben und auf den anderen das Wort "Pfeffer". Da das
Interesse an diesen originellen Artikeln grösser als erwartet war, konnte der
clevere Bastler in der Zwischenzeit bereits weit über 1000 Stück seiner Produkte
verkaufen.
Ein Pensionär, der seine alten Tage nicht untätig verbringen wollte, hat sich
bereits vor einiger Zeit einen schönen Zweitverdienst geschaffen. Er produziert
aus Lederabfällen, kleinen Stücken und Streifen, hübsche Bilder, die grosses
Interesse finden.
Dazu schneidet er die einzelnen Stücke zu, bildet daraus Figuren, Formen und
Motive, wie sie ihm gerade einfallen. Die einzelnen Stücke werden dann gebügelt
und anschliessend auf eine entsprechend grosse Pressspanplatte geklebt.
Einige Hersteller und Geschäftsleute aus der Lederwarenbranche fanden diese Art
der Abfallederverwertung äusserst werbekräftig und kauften ihm bereits mehrere
seiner Kunstwerke ab. Dabei wechselt keines der Lederbilder unter 100 Mark den
Besitzer. Die grössten Arbeiten sind mehrere hundert Mark wert und werden auch
für diesen Preis verkauft.
Da es in aller Welt Lederwarengeschäfte gibt, ist die Nachfrage riesig.
Allerdings verkauft der alte Herr seine Kunstwerke auch an Privatleute und ist
neuerdings dazu übergegangen, spezielle Sets mit Arbeitsanleitung zur
Selbstherstellung solcher Lederarbeiten zusammenzufügen und anzubieten.
Kurz und gut: Die ansonsten auf dem Müllplatz landenden Lederreste werden so
durch eine gute Idee zu einer nicht unerheblichen Einnahmequelle.
Das liest sich recht gut, doch auch bei uns werden von verschiedenen Firmen
Stanzabfälle kostenlos oder für ein paar Mark abgegeben. Oft haben alte Taschen,
Schuhe oder Ledertapeten ausgedient und landen beim Abfall. Aus solchen Dingen
lassen sich für den Anfang einige Übungs- oder Musterstücke fertigen.
Nicht jeder ist ein Gestaltungskünstler, der gleich wertvolle Kunstwerke
zustande bringt, aber mit Geduld, Ausdauer und dem nötigen Lerneifer lässt sich
schon manches schaffen. Sobald die Übung es zulässt, kann man dann schliesslich
mit einer Musterkollektion selbstgefertigter Bilder oder Kollagen über Land
ziehen und diese den verschiedenen Geschäftsleuten zeigen.
Dabei bleibt es jedem selbst überlassen, ob er die Lederbilder vielleicht auch
noch farbig gestalten will. Der Hintergrund, auf den die Motive aufgebracht
werden, sollte auf jeden Fall gut abstechen, so dass die aufgeklebten Figuren
auch klar erkannt werden. Zu Weihnachten wird man Krippenbilder und
Mariendarstellungen ebenso herstellen und verkaufen können wie im Sommer eine
malerische Landschaft, spielende Kinder, Tiere oder gar eine Souvenir-Szene.
Um sich die nötige Routine anzueignen, kann man die Figuren zunächst auf Papier
zeichnen und dann auf die Lederstücke aufpausen. Manche Stücke wird man
aneinandersetzen müssen, wobei darauf zu achten ist, dass die Maserungen
gleichlinig verlaufen, so dass der Ansatz weitgehend verschwindet. Ausserdem ist
darauf zu achten, dass beim Aufkleben der einzelnen Stücke die glatte Fläche des
Leders nach oben kommt.
Eine andere Idee für die Verwertung von Lederresten realisiert eine
heimarbeitene Dame dadurch, dass sie Rosetten in verschiedenen Grössen
ausschneidet und zu Blumen und Blüten übereinander klebt. Mit Textilfarbe
coloriert und mit einer Umhängekordel versehen, stellen diese Lederblumen einen
dekorativen Artikel dar, der sich bei manchen Gelegenheiten und über
einschlägige Geschäfte bestens absetzen lässt.
Wer sorgfältig die Handelsanzeigenblätter "Zentralmarkt" und "Handelsmagazin"
durchliest, findet des öfteren Angebote von Textilfirmen, die preiswerte Reste
von Frotteestoffen abgeben. Mit diesen Resten lassen sich recht einträgliche
Nebenverdienste aufziehen.
Nähgewandte Damen können daraus Bademäntel für Erwachsene und Kinder herstellten
und hübsch verpackt an Badestränden und in Badeanstalten zum Verkauf anbieten.
Gerade dort - also vor Ort - sind diese Artikel sehr begehrt.
Doch wo das Material nicht zu richtigen Bademänteln reicht, kann man immer noch
Frottee-Handschuhlappen und sogar Frottee-Spielzeug aus diesen Resten
anfertigen. Mit etwas Geschick und der Analyse eines fabrikmässig hergestellten
Pantoffelexemplars können schliesslich sogar Frottee-Badepantoffeln angefertigt
und abgesetzt werden. Viele Stoffreste eignen sich noch zur Herstellung netter
Sommerhüte, Kappen und Phantasiemützen für grosse und kleine Leute.
Eine tolle Reststoffe-Verwertungsidee hatte eine Mutter von zwei Kindern, die,
aus eigener Erfahrung klug geworden, Sets zusammenstellte, die aus einer Schürze
für die Mama, einer für die Tochter und einer für die Puppe bestanden. Mit einer
hübschen Gebrauchsanleitung und ein paar passenden Worten versehen, gehen nun
diese "Schürzen-Sets" per Versand über die Lande und erfreuen die Damenwelt in
ihrem Kundenbereich mit einem besonderen "Partner-Look".
Noch einen Schritt weiter ging eine andere Dame, die Reststoffe zusammen mit
Schnittmusterbogen und Heimschneideranleitungen für junge Puppenmütter
verschickte. Auch hier war der Hauptfaktor zu diesem Geschäft die Idee.
Vor Jahren begann eine Hausfrau damit, aus Lumpen und Kleiderresten sogenannte
Flickenbilder herzustellen. Die Motive wurden zunächst auf einen haltbaren
Untergrund (Pressspan oder Sperrholzplatte) gezeichnet oder gepaust und dann mit
zurechtgeschnittenen Flicken so beklebt, dass ein künstlerisches Bild entstand.
Ähnlich wie die Kunstwerke aus Lederresten, die der bereits erwähnte Pensionär
bastelte, weckten auch diese Flickenbilder grösstes Interesse, so dass die
Artikel sogar in Ausstellungen gezeigt und zu guten Preisen verkauft wurden.
Geldverdienen mit Handarbeiten
Mit etwas Nachdenken und Geschick ist es auch heute, im Zeitalter der Technik,
für Frauen noch möglich, durch Handarbeiten einen guten Nebenverdienst zu
erreichen. Dabei sollte man allerdings eines bedenken: Wirklich gutes Geld lässt
sich mit Handarbeiten in erster Linie dann verdienen, wenn man die Sache in
eigener Regie aufzieht, also Anfertigung und Verkauf selbst in die Hand nimmt.
Als Heimarbeiterin für irgendwelche Firmen reicht es meistens für nicht viel
mehr als ein kleines Taschengeld.
Um wieviel glauben Sie, könnte ein Wäschegeschäft oder Kaufhaus seine Umsätze
erhöhen, wenn es jeweils Tisch-, Bett- oder Gebrauchswäsche mit den Initialen
des Käufers oder des späteren Besitzers anbieten würde? Natürlich kann man
hierüber nur Vermutungen anstellen, doch es ist erwiesen, dass individuell
gestaltete Produkte stets besser abgesetzt werden können als neutrale.
Genau mit einem solchen Service - nämlich mit einer speziellen
Initialenstickerei - verdient sich eine clevere Hausfrau gutes Geld. Nachdem sie
zunächst per Hand für das Geschäft wunschgemäss Dekorstickereien vornahm, hat
sie nun eine entsprechende Maschine erworben und arbeitet mit einigen
Hilfskräften für die Geschäfte in der ganzen Heimatstadt.
Früher haben junge Mädchen noch ihre gesamte Aussteuer mit den eigenen Initialen
bestickt oder gar Taschentücher umhäkelt. Heute, im Zeichen der
Wegwerfgesellschaft, nimmt sich kaum jemand Zeit für diese mühselige Arbeit,
obwohl man solche Produkte gerne besitzen würde.
Haben Sie noch die Fähigkeit zum Sticken, Häkeln oder Klöppeln? Dann sollten Sie
einmal ein paar nette Muster anfertigen und damit zu Inhabern von Geschäften
gehen, die Wäsche und Textilien verkaufen. Bieten Sie den Leuten die
Möglichkeit, jedem Käufer, der es wünscht, seine Initialen per Handarbeit in die
neue Bettwäsche, die Gebrauchshandtücher oder gar ins Nachthemd zu sticken.
Dabei können Sie vielleicht verschiedene Schriftarten vorstellen, die Sie aus
alten Büchern, Bibeln oder aus Abriebbuchstaben ersehen. Bei besonderer
Fertigkeit können auch noch andere Stickmuster, wie Schmetterlinge, Blumen,
Herzen oder gar Vereinssymbole, angeboten werden. Wo Sie nicht von all Ihrem
Können ein Muster vorzeigen wollen, machen Sie von den Motiven eine kleine
Fotoserie und stellen die Dinge im Bild dar.
Nun müssen Sie sich darüber klar werden, was Ihre Arbeit wert ist. Setzen Sie
hinter jeden Entwurf einen Preis, der Ihren Leistungen entspricht und treten Sie
erst dann an die Geschäftsleute heran, die zunächst natürlich darauf bedacht
sein werden, alles möglichst billig zu bekommen.
Verweisen Sie jedoch darauf, dass Handarbeit wieder gefragt ist und Sie aus
Ihrem Bekanntenkreis wissen, dass man Stickereien, wie Sie sie anfertigen
können, maschinellen Massenprodukten vorzieht. Ganz abgesehen davon, dürfte
keine Maschine in der Lage sein, eine ähnliche individuelle, auf den einzelnen
Kunden zugeschnittene Produktion zu übernehmen. Besonders da, wo Hochzeiten oder
Geburten ins Haus stehen, wird man gerne auf Ihr Angebot zurückgreifen.
Sobald Sie einen oder mehrere Geschäftsinhaber für Ihren Plan gewonnen und sich
über den zu fordernden Preis geeinigt haben, gehen Sie an die Arbeit und sticken
Ihre schönsten Buchstaben und Zeichen in die Wäsche. Neben der Verschönerung von
Brautausstattungen und Babygarnituren kann man sich auch den verschiedenen
Hotel- und Vereins-Textilien widmen.
Mengenrabatte sollen möglich sein, ansonsten aber die Arbeiten nach dem Grad der
Schwierigkeit berechnet werden. Daneben wird die Frage zu klären sein, ob die
Monogramme immer von Hand gefertigt werden müssen oder aber auch von Zeit zu
Zeit mit einer Nähmaschine mit Spezialfuss genäht werden können.
Eine andere Art der Stickerei ist das Ausarbeiten von Bügel-Motiven auf Blusen,
Hemden, Tischdecken, T-Shirts etc. Gerade jetzt, da die Bügel-Presstechnik
überall ihre Triumphe feiert, lassen sich auf Wunsch dann Stücke besonders
dekorieren und wertvoll gestalten.
Auf diese Weise kann man sich auch mit echter Bild-Stickerei befassen, wobei
dann die Standard-Motive erst aufgebügelt und nachgestickt werden. Die fertige
Arbeit kommt in einen Rahmen und wird als besonderes Kunstwerk in
Handarbeitsgeschäften oder Textilkaufhäusern angeboten.
Diese Arbeiten sollten jedoch nicht mit den aus Handarbeits-Bastelkästen
produzierten Werken verwechselt werden. Besonders geübte Damen können auch
versuchen, Bildstikkereien für Auftraggeber nach Fotovorlage und dergleichen
anzufertigen.
Bei all diesen Arbeiten wird man wohl nicht umhin können, nach Erreichen eines
gewissen Auftragsvolumens mit anderen Damen zusammenzuarbeiten und Hilfskräfte
anzuwerben. Schliesslich steht und fällt zum Beispiel ein Auftragsdienst mit
Stickereien mit der schnellen Auslieferung der gewünschten Arbeiten. Wenn der
Kunde wochenlang auf seine bereits angezahlte Ware warten soll, wird er es
lieber ganz bleiben lassen, und aus dem Geschäft wird nichts.
Wer Sticken und Häkeln kann, ist meistens auch in der Lage, Strickarbeiten
durchzuführen. Gibt es darüber hinaus noch eine Strickmaschine im Haus, eröffnet
sich ein weiteres Feld für lukrative Nebenverdienste.
Da sind zunächst einmal die Sport- und ganz besonders die Fussball-Fans. Immer
mehr setzt sich der Brauch durch, als Club-Anhänger den eigenen Verein nicht nur
in der Arena mit Kampfgebrüll zu unterstützen, sondern auch die Farben der
bevorzugten Mannen an sich zu tragen. Das geschieht entweder durch bis zu zwei
Meter lange Schals oder durch farbig gestaltete Pudelmützen, Handschuhe und
Strümpfe.
All diese Dinge lassen sich von geübten Strickerinnen - und mit einer
Strickmaschine sogar in einer grösseren Stückzahl - in kurzer Zeit herstellen.
Privat, über Zeitungsanzeigen oder durch Geschäfte können solche Fan-Artikel in
der kühlen Jahreszeit recht gut vermarktet und in klingende Münze umgesetzt
werden.
Vor bestimmten Spielen kann man sich sogar (mit Erlaubnis von Gewerbeamt und
Gemeinde) in der Nähe der Sportplätze postieren und auf einem Klapptisch oder
vom Kofferraum eines Autos aus seine verschiedenen Erzeugnise anbieten.
Haben die Fans erst einmal erkannt, dass sie - ohne die Mama oder die Freundin
darum anbetteln zu müssen - ihre Fan-Wollsachen auch anderweitig bekommen
können, werden sie sich gern bei Ihnen mit allem Nötigen versorgen.
Doch Wollsachen lassen sich auch als Werbeartikel einsetzen. Anlässlich einer in
Berlin stattgefundenen Funkausstellung liess ein gewitzter Geschäftsmann einige
tausend Wollmützen herstellen, die alle das Wahrzeichen der Ausstellung trugen.
Halb Berlin rannte damals mit diesen Mützen herum, und der kluge Unternehmer
machte seinen Reibach.
Warum wollen Sie nicht einmal etwas Ähnliches versuchen? Stricken Sie Mützen mit
Souveniraufschriften wie "Gruss aus ......" oder bringen Sie markante
Sehenswürdigkeiten als Strickbild unter.
Doch auch manches Firmen-Markenzeichen, manches bekannte Emblem, lässt sich mit
etwas Übung in Wollprodukte integrieren. Fertigen Sie doch einfach einmal einige
Muster mit den betreffenden Symbolen und sprechen Sie mit den Leuten der
Firmen-Werbeleitungen. Da alljährlich für gute Kunden Weihnachtsgeschenke und
Werbeartikel vergeben werden, bieten sich solche Wollartikel mit Firmen- und
Markenzeichen als eine besondere Attraktion geradezu an.
Machen Sie bei Interesse den Unternehmensleitungen einen vernünftigen Preis,
sichern Sie überschaubare Lieferfristen zu, und man wird Sie sicher bald mit
einem Probe- oder gar Grossauftrag bedenken. Natürlich müssen Sie, wenn es
Artikel zur Weihnachtszeit werden sollen, spätestens im Sommer mit der Planung
beginnen.
Apropos Weihnachten. Da ist doch tatsächlich eine versierte Hausfrau auf den
Gedanken gekommen, aus grüner Wolle, einem passenden Stroheinsatz und einigen
anderen Zutaten einen Adventskranz zu "stricken". Diese gestrickten
Adventskränze, die teilweise noch mit Stern-, Herz- und Kleeblattmustern
verziert werden, sind inzwischen ein richtiger Verkaufsrenner geworden.
Doch die kluge Dame blieb nicht bei der Herstellung dieser immer wieder
verwendbaren Adventskränze. Inzwischen verschickt sie sogenannte Hobbygarnituren
mit einigen von ihr erprobten Mustern, der dazugehörenden Wolle, Bändern und
Halteschlaufen sowie einer genauen Arbeitsanleitung. Alles verpackt in einer
schönen Schachtel, bilden diese Handarbeits-Kits die Grundlage für ein gut
florierendes Unternehmen, das inzwischen weitere Strickartikel in sein Programm
aufgenommen hat.
Im Urlaub bewunderte man immer wieder den Einfallsreichtum mancher
ortsansässiger Heimproduzenten. Da gibt es jede Menge Wollfiguren, Tiere,
witzige Artikel und Gebrauchsprodukte, die nach einfachsten Methoden aus Stoff
oder Wolle zusammengenäht wurden.
Ein Wollhund-Babyflaschenwärmer mit Stadtwappen, ein Sparstrumpf, durch dessen
oberen abgenähten Papp- oder Holzdeckel richtig Geld deponiert werden kann,
gestrickte, zusammengenähte und geklebte Anhänger aller Art werden immer wieder
angeboten und von den Touristen wie verrückt gekauft.
Vor einiger Zeit las ich in der hiesigen Tageszeitung folgenden Anzeigentext:
"Wer strickt junger Mutter Baby-Wollsachen gegen Bezahlung?" Die Frau bekam eine
grössere Anzahl Angebote. Doch müssen begabte Handarbeiterinnen erst auf ein
solches Inserrat warten? Wer sich mit Strickarbeiten einen Nebenverdienst
schaffen möchte, kann ja auch einmal den umgekehrten Weg wählen und selbst eine
Anzeige aufgeben:
"Versierte Strickerin fertigt auch für Sie nette Baby-Stricksachen sowie
individuelle Wollerzeugnisse aller Art zu günstigen Preisen."
Es gibt genug Frauen in Ihrer Umgebung, die von Handarbeit keinen blauen Dunst
haben und Ihnen gern die Chance eines guten Nebenerwerbs verschaffen. Manche
Frauen produzieren Überzüge für Kaffeekannen und Nähmaschinen in Form von Puppen
mit gestrickten weiten Überröcken. Andere fertigen Hüllen für Babyflaschen und
solche für Schnapsbabies. Hübsche Stoff-, Plastik- oder Kunstledereinbände zur
Verschönerung von Telefonbüchern sind ebenso beliebt wie Strickkleidung für das
verwöhnte Hundchen.
Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, gibt es in fast jeder Bücherei eine
Unmenge von Handarbeitsbüchern, die kostenlos eingesehen und studiert werden
können. Es wird zu einem grossen Teil an Ihnen liegen, ob Sie diese Schätze
heben und in gute Neben- oder gar Hauptverdienste ummünzen.
Alle Jahre wieder ...
Ja - alle Jahre wieder suchen Kinderheime, Vereine, Betriebe und Familien nach
passenden "heiligen Männern" oder "Nikoläusen", die zusammen mit ihren "Knecht
Rupprecht"-Gesellen die Kinder beschenken und nötigenfalls auf Trab bringen
sollen. Ein entsprechendes Kostüm kann man für diese Zeit in der Regel über
einen Kostümverleih ausleihen oder aber für ständig herstellen. Honorare
vereinbart man nach Absprache. Falls Sie nicht wissen, was Sie fordern sollen,
erkundigen Sie sich als Kunde bei einem Konkurrenz-Nikolaus und kalkulieren Sie
dementsprechend.
Kaufhäuser engagieren für die Weihnachstzeit Personen, die nichts anderes tun,
als in schalldichten Kabinen Telefonanrufe von Kindern an den Weihnachtsmann
entgegenzunehmen und zu beantworten. Selbst wenn dazu in vielen Fällen eigene
Angestellte zum Einsatz kommen, dürfte sich noch manche Marktlücke schliessen
lassen.
Sehr interessant ist eine Einrichtung, die in den USA grossen Zuspruch gefunden
hat: die Schule für Weihnachtsmänner. So wie unsere Manager in Management,
Marketing und Public Relations eingeführt werden, hat man dort eine Einrichtung
geschaffen, in der interessierte Personen zu Weihnachtsmännern oder - wie man in
den USA sagt - "Santa Claus" ausgebildet werden.
Zweifellos bedarf es für diesen Neben-Job psychologisches Einfühlungsvermögen,
Kinderliebe und einige Kniffe, wie man sich als Himmelsgesandter aufführt.
Meines Wissens gibt es in Deutschland noch keine solche Ausbildungsmöglichkeit.
Hier könnten sich geeignete Pädagogen oder Buchautoren einmal Gedanken darüber
machen, wie das grosse Potential der in den verschiedensten Regionen tätigen
Weihnachtsmänner und Nikoläuse angesprochen werden kann.
Garten-Service
Im Frühjahr muss - ebenfalls alle Jahre wieder - der Garten umgegraben werden.
Da tun sich manche alten und kranken Leute schwer, die mühevolle Erdarbeit auf
sich zu nehmen und sind froh, wenn ihnen jemand - natürlich gegen Bezahlung -
zur Hand geht.
Als junger Bursche habe ich mir seinerzeit selbst so manche Mark damit nebenbei
verdient, dass ich mich mit Gartenumgraben und Rasenschneiden bei anderen Leuten
nützlich machte. Das fiel mir als gebürtigem Stadtmenschen zunächst zwar etwas
schwer, aber wenn man will, kann man ja fast alles lernen.
Was damals durch Herumfragen und Vermittlung möglich wurde, kann heute durch
eine Kleinanzeige in der Lokalzeitung schnellstens in die Wege geleitet werden:
ein Garten-Service, der die Möglichkeit schafft, nebenbei hinzu zu verdienen.
Mit inbegriffen sind zunächst das Umgraben des Bodens im Frühjahr, die Aussaat
und das Pflanzen der Gartenfrüchte, das Rasenschneiden sowie eventuell das
Pflücken von Obst und Beeren. All diese Dienste können nach Stundenlohn, nach
Quadratmeterpreisen (beim Umgraben) oder per Pauschale abgerechnet werden.
In den meisten Fällen wird bei den Auftraggebern zwar Arbeitsgerät vorhanden
sein, aber die Arbeit geht einem schneller von der Hand, wenn man ein
Handwerkszeug benutzt, das einem liegt und das ständig einsatzbereit ist. Ein
ordentlicher Spaten, eine Schnur zum Begrenzen der umzugrabenden Flächen und
Beete und ein Rechen ist in jedem Auto-Kofferraum zu verstauen und kostet in der
einmaligen Anschaffung nicht die Welt.
Sind Sie darüber hinaus auch fähig, Bäume zu beschneiden und schwierige Äste zu
entfernen, können Sie sich sogar als Garten-Allround-Mann anbieten. Ein Inserat
in der Zeitung würde etwa folgendes verkünden:
Allround-Haus- und Garten-Service. Fix und preiswert. Telefon .. .... .
Bedenken Sie weiter, dass im Herbst viele Gartenbaubetriebe - also nicht nur
Privatpersonen - einen grösseren Bedarf an Hilfskräften haben, um die anstehende
Obsternte einzubringen oder andere Feldfrüchte zu ernten. Da, wo die Arbeiten
frei und unabhängig nach Leistung durchgeführt werden können, sind sie durchaus
dafür geeignet, die Haushaltskasse aufzubessern.
In Gegenden, wo noch viel mit Kohle oder Holz geheizt wird, kann man oft zweimal
warm werden. Einmal, wenn die Heizmaterialien im Ofen verbrannt werden, aber
auch, wenn sie zubereitet und in den Heizungskeller geschafft werden müssen.
Viele ältere Leute haben da Schwierigkeiten, diese Arbeit zu verrichten, und
manche wollen sich ganz einfach nicht die Finger daran schmutzig machen.
So entsteht vielfach ein echtes Bedürfnis, zumal wenn der Lieferant - aus
welchen Gründen auch immer - die Kohlen oder die Kartoffeln nicht frei Haus
bringt. Hier können sich kräftig gebaute Personen ohne weiteres anbieten.
Voraussetzung: der Wille zum Anpacken und ein akzeptabler Vergütungsbetrag.
Hierüber sollte man sich einigen, bevor man den Auftrag zum Einkellern
übernimmt.
Schimmel-Entfernung
Schimmelbildung im Badezimmer, in der Küche oder gar im Schlafzimmer kann eine
unschöne und lästige Sache sein. Die wenigsten Leute wissen aber, dass es
dagegen ein leicht zu verwendendes und sicher wirkendes Mittel gibt. Es heisst:
"Schimmel-Stop" und wird von der Firma Chemoplast, Gerhard Macht GmbH, 86653
Monheim/Bayern, hergestellt.
Mit diesem Mittel kann man wirklich alle vom sogenannten Schimmpelpilz
befallenen Stellen an Wand und Decke nachhaltig behandeln, indem man mit der
Sprühflasche die betroffenen Stellen einfach besprüht. Die Flecken lösen sich in
Nichts auf und sind nach der Behandlung und dem Trocknen plötzlich verschwunden.
Eine 1000g (Nettogewicht)-Flasche kostet mit Versandspesen etwa 50 Mark und
reicht für etliche Quadratmeter Fläche aus. Den Generalvertrieb des Mittels hat
die Firma MZ-Vertrieb Jürgen Zeitter KG, Am Wiesenhang 31 a, 81377 München,
übernommen. Dorthin sollten auch die Bestellungen gerichtet werden.
Da - wie gesagt - den wenigsten Leuten dieses Mittel bekannt ist, andererseits
aber viele sich eine Schimmelbeseitigung als sehr schwierig vorstellen, besteht
hier die Möglichkeit, einen zunächst nebenberuflichen Hilfsdienst zur
Beseitigung dieses Übels aufzuziehen.
Wenn Sie nur, je nach Grösse und Ausdehnung der Schimmelflecken, zwischen 20 und
25 Mark berechnen, haben Sie bereits mit zwei Behandlungen Ihre Unkosten
hereingeholt. Die nächsten 8 bis 10 Behandlungen können Sie voll als Gewinn
verbuchen.
Allerdings empfiehlt es sich, bei der Bearbeitung der befallenden Flächen wegen
des starken Salmiakgeruches des Produkts eine gut abschliessende
Schweisserbrille zu benutzen, alle Haustiere und Nahrungsmittel aus der Nähe zu
entfernen und die Räume anschliessend kräftig zu lüften.
Da die Anwendung des Mittels "Schimmel-Stop" eine desinfizierende Wirkung
beinhaltet, kann den Kunden sogar eine etwa halbjährige Garantie dafür gegeben
werden, dass sich Schimmel in dieser Zeit nicht mehr neu bildet. Eigene
Erfahrungen haben allerdings gezeigt, dass selbst nach zwei Jahren noch keine
Schimmelneubildung erfolgte.
Einmal Vogelscheuche sein
Vor einigen Jahren suchte Jimmy Aldridge, Verwalter der englischen Grove Farm,
per Annonce für sechs Wochen Arbeitslose, die Stare von seinen Kirschbäumen
fernhalten sollten. Über 50 Leute bewarben sich um diesen Traumjob,
Vogelscheuche zu sein. Sie hatten nichts anderes zu tun, als in frischer Luft
spazierenzugehen und mit Büchsen zu klappern. Das liess sich der Verwalter 340
Mark die Woche kosten.
Wer denken kann und etwas auf Zack ist, wird sich einmal überlegen, ob er seine
Dienste nicht von sich aus als Vogelschreck anbieten sollte. Obstgärten gibt es
in allen Gegenden Deutschlands und des europäischen Auslands. Nicht nur von
Vögeln, sondern auch von manch anderen Räubern wird oft wertvolles Obst
zerstört.
Warum sollte man also nicht einmal mit Obstbauern und Plantagenbesitzern reden
und ihnen die eigenen Qualitäten offerieren? Versteht man es, seine Leistung in
Relation zum sonst verlorenen Obst (oder auch Gemüse) zu stellen, wird mancher
rechnende Züchter Ihr Angebot annehmen und Ihnen gegen Honorar die Bewachung
seiner Anlagen übertragen. Sollte die Gefahr bestehen, dass auch menschliche
Diebe auftauchen, wird die Bitte um eine zusätzliche Gefahrenzulage sicher nicht
vermessen sein.
Erzähler-Job
In der Fernsehsendung "Was bin ich?" wurde vor ein paar Jahren eine ältere Dame
vorgestellt, die allen Ernstes behauptete, von Beruf "Märchenerzählerin" zu
sein. Sie hatte eine feste Anstellung bei der Gemeinde und zog von einer Schule
zur anderen, um in ihrer mitreissenden Art den Kleinen Märchen zu erzählen.
Obwohl das Märchenerzählen eine uralte Lehr- und Unterhaltungsform für Kinder
ist, dürfte es in Deutschland meines Wissens bezahlte Märchenerzählerinnen nur
noch sehr wenige, wenn nicht nur diese eine geben. Was aber hindert Sie daran,
sich einmal mit der örtlichen Schulbehörde in Verbindung zu setzen und Ihre
Dienste auf diesem Gebiet zu offerieren?
Natürlich gehört dazu etwas Einfühlungsvermögen in die kindliche Psyche, eine
klare und doch mitreissende Stimme, ein Schuss Humor und das Gespür dafür, was
die kleinen Leute am liebsten hören. Nicht alle Lehrpersonen sind der
Auffassung, dass kindliche Phantasie nicht mehr in unsere Zeit passe. Das ist
Ihre Chance! Versuchen Sie, zumal wenn Sie zeitlich dazu in der Lage sind,
einmal Probestunden zu bekommen, in denen Sie sich bei den Kindern einführen.
Wenn man vielerorts bereits die Leih-Oma oder den Leih-Opa für die Familie
entdeckt hat, sollte sich auch in der Schule eine Erzählerrolle ohne grössere
Schwierigkeiten einbauen lassen. Dabei muss die durchführende Person nicht
unbedingt Oma oder Opa sein, auch jüngere Leute, die von Abenteuern in fremden
Ländern oder aus den Bereichen der Forschung und Technik zu erzählen wissen,
können einen Lehrplan durchaus bereichern. Einen Versuch ist die Sache allemal
wert.
Wenn wir nun am Schluss unserer Ausführungen angekommen sind, bietet es sich an,
noch einmal all die verschiedenen Ideen zur Erlangung eines Nebenverdienstes
Revue passieren zu lassen. Wir konnten Ihnen in diesem Report eine kleine
Auswahl vorstellen, eine Selektion aus den mannigfachen Gelegenheiten, die das
Leben mit sich bringt. Viele weitere werden Sie entdecken, wenn Sie mit offenen
Augen durch Ihre Umgebung gehen, und manche davon werden sich in die Tat und
materiellen Nutzen umsetzen lassen.
Allerdings muss an dieser Stelle bemerkt werden, dass es manchmal die Duplizität
der Ereignisse mit sich bringt, dass verschiedene Menschen gleichzeitig dieselbe
Idee haben und verwirklichen. Prüfen Sie daher bei eventuellen Neuerungen, ob
Ihr Einfall nicht bereits von einem anderen verwirklicht und möglicherweise gar
durch patentrechtliche Maßnahmen geschützt wurde.