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Geld verdienen mit Ihrem Telefon
Das Telefon als Arbeitsinstrument
Die Zeit, in der ein Telefon im Haus als eine Art Luxus angesehen wurde, ist
seit vielen Jahren vorüber. Der "Fernsprechapparat", der bei seiner ersten
Vorführung im Jahre 1878 lediglich als eine amüsante Spielerei abgetan wurde,
ist heute aus dem geschäftlichen, wie auch aus dem privaten Bereich nicht mehr
wegzudenken.
Das Telefon knüpft Verbindungen sowohl von Haus zu Haus, wie auch über
Kontinente hinweg und hat nicht selten Leben gerettet und über Sein und
Nichtsein entschieden.
Doch nicht genug damit, dass das Telefon wertvolle Sprechverbindungen rund um
den Globus herstellt. Es eröffnet dem, der es recht zu nutzen weiss, auch so
manche Chance, damit gutes Geld zu verdienen und sich eine Existenz aufzubauen.
Dabei braucht man zur Durchführung der meisten Telefon-Jobs nicht einmal aus dem
Haus zu gehen und kann die Arbeit vom Schreibstisch aus bewältigen.
Allerdings, wer sein Telefon als Arbeitsgerät benutzen möchte, sollte einige
Dinge beachten, um erfolgreich zu sein. Dazu gehört das Wissen darüber, wie man
ein gutes Telefongespräch führt, wie man sich vorbereitet. welche Möglichkeiten
der finanziellen Verwertung es gibt, wie man seine ersten Kunden bekommt und
welche Hilfsmittel man ausser der eigenen Stimme noch benötigt.
Seit Erfindung des Telefons haben sich viele technische Verbesserungen
durchgesetzt. Auch die Zukunft wird uns noch so manche Erweiterung der
Telefonhandhabung und seines Einsatzes bescheren. Denken wir nur an Teletext,
Videotext und die Computer-Technik, die mehr und mehr auch die Kommunikation
nach aussen via Draht fördert.
Nach der irgendwann auch in Deutschland kommenden Netzverkabelung werden sich
auf diesem Gebiet Möglichkeiten eröffnen, die wir heute noch nicht einmal ahnen
können. Grund genug, den Arbeitsplatz von morgen - das eigene Heim - schon heute
zu erkennen und mittels der bestehenden Gegebenheiten finanziell zu nutzen.
So telefonieren Sie erfolgreich
Haben Sie schon einmal überlegt, wie Ihre Stimme auf andere Menschen wirkt?
Hinter dieser banalen Frage verbirgt sich die Erkenntnis, dass man zwar täglich
mit seinen Mitmenschen spricht, aber nur selten einmal Gelegenheit findet, sich
selbst bewusst zu hören.
Hierzu eine kleine Begebenheit: Anlässlich einer Familienfeier hatte der Sohn
des Hauses einmal ein Tonband laufen lassen und die verschiedenen Gespräche der
Anwesenden aufgenommen.
Als er das Band später den Gästen vorspielte, geschah etwas seltsames: Jeder
erkannte auf Anhieb den anderen Gast an deren Stimme - nur sich selbst nicht! Ja
manche waren geradezu entsetzt, dass sie Inhaber der wiedergegebenen Stimme sein
sollten und meinten, dass es sich um eine schlechte Bandaufnahme handeln müsse.
Diese Reaktion ist typisch und kann jederzeit und überall wiederholt werden.
Tatsächlich fallen einem erst dann die Eigenarten der eigene Sprechweise auf,
wenn man sie von anderer Seite wiedergegeben bekommt. Oftmals ist man dann
erschüttert über das eigene Nuscheln, Verschlucken von Konsonanten oder
Hineinfallen in oberflächliche Dialektsprechweise.
So aber hört uns der andere - auch der Gesprächspartner am Telefon. Deshalb
sollte jedermann, der mit dem Telefon zu arbeiten gedenkt, zunächst
Sprechübungen auf einem Tonbandgerät, einem Kassettenrecorder oder
Anrufbeantworter machen.
Denken Sie daran, dass bei einer Kommunikation, die nur per Sprache erfolgt,
jede Betonung, die Stimmhöhe, die Sprechgeschwindigkeit und sogar die
sogenannten Redefüller, wie "äh, hm, jaja, soso" usw. eine besondere Bedeutung
erhalten.
Wer sich eingesteht, dass er eine unvorteilhafte Stimme hat, sollte nicht gleich
verzagen. Es gibt Möglichkeiten, durch gezielte Übungen den Klang zu verbessern.
Eine gute Gelegenheit, die nicht viel kostet, ist der Gesang. Versuchen Sie, wo
immer es sich durchführen lässt, Ihre Stimme im Gesang laut und melodisch
ausschwingen zu lassen. Nehmen Sie sich dazu ruhig einen Spiegel zur Hand und
schauen Sie hinein. Probieren Sie verschiedene Klangfärbungen aus und pendeln
Sie sich nach und nach auf diese melodische Sprechweise ein.
Ein hübscher Trick, seine Sprache zu verbessern ist es, wenn Sie beim Sprechen
lächeln. Sie meinen das merkt am Telefon doch keiner? Irrtum! Sprechen Sie
einmal mit grimmigem Gesicht aufs Tonband und einmal mit lächelnder Miene. Sie
werden den Unterschied schnell herausbekommen.
Denken Sie daran, dass man zwar niemals monoton sprechen sollte, dann aber, wenn
es um gezielte Informationen geht - wie zum Beispiel Adressen oder
Telefonnummern - die Aussprache sauber und gut verständlich sein muss.
Das ist besonders dann wichtig, wenn bestimmte Aussagen mitgeschrieben werden
sollen. Deshalb wiederholt man Adressen, Rufnummern und dergleichen am besten
noch einmal.
Sehr wichtig für ein gutes Telefongespräch ist die Vorbereitung. Ordnen Sie Ihre
Gedankengänge möglichst bevor der Gesprächspartner den Hörer abhebt, und lernen
Sie, Ihre Rede kurz aber höflich zu formulieren.
In vielen Fällen kann man sich für die Anrede eines Fremden einige Standardsätze
zurechtlegen und ohne weiteres vom Blatt ablesen. Wenn dabei nicht geleiert wird
und man sich nicht verhaspelt, wird der Gesprächspartner gar nichts bemerken.
Ein erfolgreicher Telefonverkäufer gliederte seine Gesprächsvorbereitung in
folgende Punkte auf
l. Wen muss ich sprechen?
2. Wem kann ich es auch sagen?
3. Wann rufe ich am besten an?
4. Wie lange wird das Gespräch etwa dauern?
5. Wie verläuft das Gespräch, wie sollte es verlaufen ?
a) Einleitung (Wohlbefinden erfragen,
Gemeinsamkeiten)
b) Bezug auf letztes Gespräch/auf Angebot/
auf Inserat (wann, wo, was?)
c) Aufmerksamkeit + Interesse wecken (wie, mit
welchen Fragen?)
d) Angebot, Leistung, die Information präsentieren
e) Teilnehmer-Reaktion berücksichtigen (Was könnte
er sagen?)
f) Wie könnte man Einwände behandeln und beantworten?
g) Wie verbleiben wir? Was passiert nun?
Terminabsprache?
Weiter gehört zur Vorbereitung, dass Unterlagen, Notizpapier - auf fester
Schreibunterlage - und Schreibzeug bereit liegen.
Nebengeräusche wie Radio, Fernseher, offenes Fenster sollten ausgeschaltet
werden. Ebenso stört die Pfeife, Zigarette oder ein Kaugummi im Mund.
Rechtshänder sollten immer den Hörer in der linken Hand halten, um mit der
rechten Hand schreiben zu können.
Manch ein Anrufer kommt nur deshalb schwer zum Zug - und verplempert teure
Telefongebühren - weil er sich ungenau ausdrückt und es zu lange dauert, bis der
Teilnehmer begreift, was der andere eigentlich will.
Oft wird auch die Auffassungskapazität des Partners überschätzt. Wirksamkeit
liegt besonders bei einem Telefongespräch in kurzen Sätzen.
In einem ausgewogenen Gedankenaustausch sollte das Wort "Ich" so wenig wie
möglich verwendet werden. Es ist zwar das Wort, das ein jeder am liebsten
spricht, aber am Telefon sollte es zu Gunsten des Wortes "Sie" oder des Namens
des Gesprächspartners zurückstehen.
Nehmen Sie Ihr eigenes Telefongespräch einmal zur Kontrolle auf Band auf und
zählen Sie die Worte "Ich". Überwiegen sie die anderen, muss noch ein bisschen
Selbstdisziplin geübt werden.
Um Missverständnisse und Hörfehler am Telefon auszuschliessen, hat es sich
bewährt, bestimmte Namen und Begriffe zu buchstabieren. Hierzu gibt es für den
deutschsprachigen Raum folgende allgemein gültige Buchstabier-Regeln:
A = Anton O = Otto
Ä = Ärger Ö = Ökonom
B = Berta P = Paula
C = Cäsar Q = Quelle
CH = Charlotte R = Richard
D = Dora S = Samuel
E = Emil T = Theodor
F = Friedrich U = Ulrich
G = Gustav Ü = Übermut
H = Heinrich V = Viktor
I = Ida W = Wilhelm
J = Julius X = Xanthippe
K = Kaufmann Y = Ypsilon
L = Ludwig Z = Zacharias
M = Martha
N = Nordpol
Hängen Sie diese Buchstabiertafel möglichst in Augenhöhe über Ihren
Telefonapparat, so dass Sie sie immer zur Hand haben.
Verkaufsanbahnung per Telefon
Trotz einiger Einschränkungen durch den Gesetzgeber gibt es auch heute noch
verschiedene Unternehmenszweige, die ihre Dienstleistungen per Telefon anbieten.
Es sind dies in erster Linie Anlage- und Vermögensberater, Versicherungen,
Kreditvermittler, Verlage und Firmen mit einem Aussendienst-Stab.
Besonders aktiv sind in den letzten Jahren Telefonwerber für
Warentermingeschäfte geworden. Da diese Aktivitäten jedoch überhand nahmen, sah
sich der Gesetzgeber genötigt, solche Tätigkeiten weitgehend zu untersagen.
Ausnahmen sind dann gestattet, wenn der Angesprochene selbst den Anruf gewünscht
hat oder wenn berechtigter Grund zu der Annahme besteht, dass der Angerufene mit
dem Anruf uneingeschränkt einverstanden ist. Letzteres kann dann der Fall sein,
wenn der Teilnehmer bereits ähnliche Geschäfte getätigt hat, oder gar auf einer
Interessentenliste steht.
Trotzdem empfiehlt es sich bei Verkaufs- und Werbegesprächen eine eventuell als
Belästigung auszulegende Kontaktaufnahme nur sehr behutsam anzuknüpfen. Das wird
am zweckmässigsten in der Weise geschehen, dass man erst einmal kurz anfragt, ob
der andere ein Gespräch in dieser und jener Sache zu führen bereit ist.
Beispiel:
"Herr Schneider, wir haben eine Information, nach der Sie Interessent für
Geldanlagen sind. Wären Sie bereit, sich einmal 5 Minuten mit mir über ein
äusserst interessantes Angebot auf diesem Gebiet zu unterhalten?"
Sagt der Angerufene zu und möchte mehr über Ihre Offerte hören, dürfen Sie ihm
das Angebot unterbreiten. Sie sollten erst dann auch den Namen der von Ihnen
vertretenen Firma nennen.
Gibt der angerufene Teilnehmer zu erkennen, dass er kein Interesse hat, so
entschuldigen Sie sich und verabschieden sich. Einige Firmen führen für ihre
Mitarbeiter sogar spezielle Schulungen durch, um auf dem Gebiet der
telefonischen Verkaufsanbahnung das nötige Rüstzeug zu vermitteln.
Die aus Anzeigenwerbung resultierenden postalischen Anfragen werden dann von den
so geschulten Kräften persönlich aufgearbeitet und mit den nötigen Informationen
versehen. So kann das Telefon manchen vergeblichen Weg und viel Zeit sparen
helfen.
Die telefonische Verkaufsanbahnung kann aber auch für eine andere Person
erfolgen. In diesem Fall macht der Telefonwerber nur die Vorarbeit. Er erzählt
dem Teilnehmer etwas über das neue Produkt oder die angebotene Dienstleistung
und verabredet den Besuch eines Firmenmitarbeiters.
Wird durch diese Vorbereitung ein Verkaufsabschluss getätigt, erhält der
Telefonwerber oder die Telefonistin eine entsprechende Anteilsprovision. Solche
telefonischen Werbeaufträge werden von einigen Firmen auch als eine Art
Heimarbeit vergeben.
Voraussetzung für den Erhalt solcher Aufträge sind Gewandheit,
Einfühlungsvermögen und eine "Telefonstimme".
Passende Vertragsunternehmen finden Sie entweder dadurch, dass Sie die Zeitungen
nach entsprechenden Angeboten absuchen oder sich einfach als Telefonwerber
(Telefonakquisiteur) bei Versicherungen, Anlageunternehmen usw. vorstellen.
Da Sie auf telefonischem Gebiet arbeiten möchten, ist es nur logisch, wenn Sie
solch ein Vorstellungsgespräch dann auch zunächst erst einmal telefonisch
einleiten. In der Public Relation-Abteilung kann man sich dann gleich ein Bild
von Ihnen machen.
Telefon-Bereitschafts- und Auftragsdienst
In jeder grösseren Stadt gibt es Unternehmen, die auch in der Nacht oder am
Wochenende telefonisch erreichbar sein müssen. Das sind beispielsweise
Autovermietungen, Taxiunternehmen und bestimmte Dienstleistungsbetriebe.
Da man aber für die Zeit nach Feierabend nicht extra zusätzliche
Bereitschaftsleute einstellen will, suchen diese Unternehmen manchmal
nebenberufliche Mitarbeiter mit Telefonanschluss, der Tag und Nacht besetzt ist.
Die Kunden rufen nach der offiziellen Geschäftszeit die bekanntgemachte
Bereitschaftsnummer (also beispielsweise die Ihre) an und tragen ihre Wünsche
vor. Dieser Auftrag wird dann entweder von der Telefon-Bereitschaft an eine
zuständige Privatnummer weitergeleitet oder - je nach Vertragsbedingung - gleich
ausgeführt. Abgerechnet wird nach Bereitschaftspauschale plus der erforderlich
gewordenen Einsätze.
Ähnlich verhält es sich mit einem telefonischen Auftragsdienst. Hierdurch wird
den Kunden die Möglichkeit gegeben, ausserhalb der Geschäftsstunden Aufträge zu
tätigen und Anfragen beantwortet zu erhalten.
Zwar gibt es heute bereits in den meisten Betrieben Anrufbeantworter, aber
erstens sind durch ein solches Gerät keine Gespräche möglich, zweitens ist die
Sprechkapazität begrenzt und drittens scheuen sich immer noch viele Menschen
davor, auf einen Anrufbeantworter zu sprechen.
Der persönliche Sprechkontakt ist nicht ersetzbar.
So bieten verschiedene Firmen nebenberuflichen Kräften Pauschalbeträge an, für
die die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nach Feierabend dann die Anrufe von
Kunden entgegennehmen, registrieren oder gleich bearbeiten.
Geeignet ist ein solcher Auftragsdienst bzw. eine solche Telefongesprächsannahme
besonders auch für Vertreter, Wartungs- und Kundendiensttechniker oder ähnliche
Berufe während der Tagstunden.
Hier werden dann beispielsweise Besuchsanforderungen oder Wartungsaufträge
entgegengenommen und weitergeleitet. Mit etwas Geschick kann man
Telefonbereitschafts- und Auftragsdienste für mehrere Firmen übernehmen. Zu
diesem Zweck bedarf es aber einer neutralen Service-Bezeichnung, so dass sich
kein Auftraggeber getäuscht fühlen kann.
An einer Pinnwand über dem Telefon hängen dann die entsprechenden
Kontaktnummern, Dienstleistungen usw. und werden, je nachdem worauf der Anrufer
Bezug nimmt, verwendet.
Voraussetzung für einen solchen Mehrfach-Service ist jedoch, dass immer jemand
zu erreichen ist und die Abwicklung der Aufträge schnell, korrekt und
anstandslos erfolgt. Im Laufe der Zeit wird man sich eine Kartei mit den
wichtigsten Kunden, deren Telefonnummern und sonstige Informationen anlegen,
mittels der man die nach Stichwort geordneten Daten sofort griffbereit zur Hand
hat.
In einigen Fällen lässt sich ein Auftragsdienst auch mit einem richtigen
Werbe-Service für Auftragsfirmen verbinden. Hierzu erhalten Sie von der
Vertragsfirma das jeweilige Tages- oder Wochenangebot in schriftlicher Form
überreicht. Das Unternehmen weist in einer kleinen Anzeige in der Presse auf
Ihre Telefonnummer hin und Sie lesen dem interessierten Anrufer vor, was
beispielsweise Metzger Müller diese Woche im Angebot den Hausfrauen des Ortes
empfiehlt.
Privater Weck- und Erinnerungsdienst
Beinahe seit jeher unterhält die Post einen offiziellen telefonischen
Weckdienst. In der BRD beispielsweise unter der Rufnummer 114 oder 0114 bestellt
man einen Termin und wird dann zur angegebenen Zeit angerufen und
wachgeklingelt. Das kostet in der BRD (derzeit) pro Auftrag DM 2, -- und wird
wohl bald teurer werden.
Abgesehen davon, dass bei mehreren solcher Weckaufträge eine Weckeruhr billiger
käme, wirkt die amtliche Durchsage immer etwas kühl-sachlich und unpersönlich.
Hier nun liegt die Chance, mit einem eigenen kommerziellen Weckdienst einen
interessanten Telefon-Job aufzubauen. Natürlich basiert der auch in erster Linie
darauf, dass per Telefon und Bezahlung die Auftraggeber wachgerüttelt werden,
nur - und hier liegt der Unterschied - das erfolgt mit einer hübschen
persönlicheren Umrahmung.
- So kann der Weckauftrag beispielsweise mit
besonders fröhlichen Worten von einer
attraktiven Damenstimme ausgeführt werden.
- Der einfachen Durchsage kann ein kleiner Witz
oder ein hübscher Spruch beigefügt werden.
- Auch ein flotter Musiktitel, den man dem Kunden
nach Wunsch vorspielt, kann das Wecken etwas
leichter und freundlicher gestalten.
Der Service ist aber auch beispielsweise auf Kinder anwendbar, die aus
irgendwelchen Gründen allein sein und für die Schule rechtzeitig geweckt werden
müssen. Ein paar aufmunternde Worte, eine nette kleine Geschichte oder das
Zwitschern eines Vogels können hier eine beschwingte Atmosphäre schaffen.
Bezahlt wird ein solcher Weckdienst ähnlich wie bei der Post, wobei Sie
möglichst auf Vorkasse bestehen sollten. Anbieten lässt sich der Service in
Kleinanzeigen in der Zeitung.
Besonders erfolgreich wird so eine Dienstleistung, wenn Sie eine Begabung in
Stimmenimitation haben und ankündigen können, dass Hans Moser, Jürgen von Manger
oder eine andere bekannte Persönlichkeit den Kunden weckt.
Allerdings steht und fällt ein solcher Job mit der Zuverlässigkeit. Wenn Sie
selbst nicht rechtzeitig aus den Federn kommen und die Kunden nur ein einziges
Mal enttäuschen, können Sie die Sache vergessen. Deshalb sollten Sie sich so gut
absichern, dass solche Pannen gar nicht erst passieren können.
Beim Erinnerungsdienst liegt die Sache ähnlich. Der Fernsprechauftragsdienst der
Bundespost führt zwar seit dem 1. Mai 1983 auch die auftragsgemässe Durchsage
bestellter Texte zu einem vereinbarten Zeitpunkt durch, doch die Argumente
dafür, dass ein eigener Erinnerungsdienst daneben beste Verdienstchancen
eröffnet, sind die gleichen, wie die für den telefonischen Weckdienst.
Die Post unterscheidet zwischen der Durchsage eines Erinnerungstextes an den
Auftraggeber zum Preis von DM 3,-- und dem Zusprechen eines Textes an eine vom
Auftraggeber genannte Rufnummer (Glückwünsche usw.) zum Preis von
DM 4,30. Für das Zusprechen an weitere Benachrichtigungs-empfänger berechnet
Ihnen der staatliche Telefondienst
DM l,50 je Rufnummer.
Bei Aufnahme eines eigenen Erinnerungsdienstes muss zunächst geprüft werden, ob
man sich an diesen Preisen orientieren kann. Der Kunde wird sicher einsehen,
dass individuell gestaltete Texte etwas teurer sein müssen, als gewisse
schematische Durchgaben, aber die Preise müssen dennoch attraktiv sein.
Die Aufträge können per Abonnement erfolgen, durch das der Auftraggeber pauschal
10-20 Erinnerungsdaten durchgegeben bekommt und er erst für jeden weiteren Anruf
zusätzlich bezahlt.
Ein solcher Erinnerungsdienst kann auch die telefonische Terminbestellung beim
Zahnarzt, Reservierung von Theaterkarten oder den telegraphischen Glückwunsch
für die Erbtante beinhalten.
Interessenten für den Erinnerungs-Service werden in erster Linie Geschäftsleute
sein, die sich keine Sekretärin leisten oder auslasten können oder deren rechte
Hand in Urlaub ist.
Mit dem Erinnerungsdienst entlasten sie den Kopf dieser Leute. Sie übergeben
Ihnen praktisch ihren Terminkalender.
Abgerechnet wird die Tätigkeit dann nach einer Entfernungspauschale, Anzahl der
Daten und Dienstleistungen und schliesslich nach dem Grad der Schwierigkeit der
zu erbringenden Leistungen.
Erste Kunden finden Sie durch Anzeigenwerbung in der Tagespresse Ihrer Umgebung
oder dem lokalen Werbeanzeiger.
Glückwunsch-Service
In der letzten Zeit werden die humorvollen Glückwunschanzeigen in den
Tageszeitungen unserer Grossstädte immer zahlreicher.
- Da bedankt sich beispielsweise eine "Zaubermaus"
bei ihrem "Zottelbär" für 10 wundervolle Ehejahre,
- der Kegelklub "Alle Neune" gratuliert seinem
Vorstand zum Geburtstag und
- die Mutter Sonnenschein wird beglückwünscht,
dass sie endlich in Rente gehen kann.
All diese und noch viele andere Glückwünsche lassen sich aber auch sehr
effektvoll per Telefon übermitteln, und zwar durch einen eigens dafür
geschaffenen Glückwunsch-Service.
Die Handhabung ist einfach: Gegen Einsendung eines bestimmten Betrages per Brief
oder Überweisung (beispielsweise von 20 Mark aufwärts) wird im Ortsbereich ein
beliebiger Glückwunsch telefonisch übermittelt.
Dabei können die zu übermittelnden Texte humoristisch untermalt werden oder
einen musikalischen Rahmen bekommen. In der Regel genügen 5-10 Minuten für eine
normale Glückwunschübermittlung. Zur Kontrolle empfiehlt es sich, die
gesprochenen Texte per Tonband mitzuschneiden.
Im Laufe der Zeit werden sich für bestimmte Glückwünsche auch
Standardformulierungen verwenden lassen, die man ohne langes Nachsuchen stets
abrufbereit vorliegen hat.
Am besten fertigen Sie sich eine richtige Angebotsliste an, mittels der Sie den
Interessenten aufzeigen, was Sie zu bieten haben. Das können dann gesammelte
Gedichte, humorvolle Verse, Liedchen oder bestimmte Tonbandmelodien sein.
Möchte der Kunde, dass Sie zuerst etwas vorbereiten, wird ihm das natürlich
extra in Rechnung gestellt - zahlbar per Vorkasse. Wichtig ist in diesem
Zusammenhang auch der Hinweis, dass sich der Service nur auf Anrufe im
Ortsbereich bezieht.
Es wäre nämlich kein gutes Geschäft, wenn Sie einen Telefon-Glückwunsch ans
andere Ende unseres Landes vornehmen, dabei selbst 10-20 Mark vertelefonieren
und dann einen Pauschalpreis von nur 20 Mark fordern. Hier müssen die
Gebühreneinheiten berücksichtigt und mittels Zähler ermittelt werden.
Telefon-Mahn- und Inkassobüro
Eine neue Form des Firmen-Inkassos ist der Weg über ein Telefon-Mahn- und
Inkassobüro.
Jede Firma, sie mag gross oder klein sein, hat einen gewissen Prozentsatz
sogenannter "fauler Kunden". Das sind Leute, die eine bezogene Ware oder
Dienstleistung trotz mehrfacher schriftlicher Erinnerung und Anmahnung einfach
nicht bezahlen.
Zum einen haben viele Unternehmen nicht die Zeit auf die einzelnen säumigen
Kunden einzugehen, zum anderen möchten sie aber auch nicht immer gleich ein
ungewisses und teures Vollstreckungsverfahren mit Rechtsanwalts- und
Gerichtskosten einleiten.
Darum sind diese Firmen durchaus daran interessiert, ihre Forderungen an einen
Spezialvermittler abzutreten, der aufgrund seiner psychologischen Erfahrungen
nicht selten zahlungsunwillige Schuldner doch noch zum Begleichen der
ausstehenden Rechnungen bringt.
Gelingt ein solches gütliches Eintreibungsverfahren, erhält der
Inkasso-Vermittler eine vorher festgelegte Provision, die sich nach der Höhe des
Rechnungsbetrages richten kann.
Klappt es nicht, geht der Vermittler leer aus und der Firma bleibt der Weg über
Richter und Staatsanwalt trotzdem noch offen.
Wenn Sie glauben, die psychologischen und juristischen Voraussetzungen für einen
Inkasso-Vermittler mitzubringen, sollten Sie nicht zögern, die Eröffnung eines
Telefon-Mahn- und Inkassobüros ins Auge zu fassen.
Wichtig ist es, einige Probeaufträge zu bekommen, bei denen Ihnen die genauen
Modalitäten, wie Gegenstand und Wert der angemahnten Sache, die Anzahl der
bisherigen Mahnungen usw. mitgeteilt werden müssen. Ausserdem benötigen Sie eine
schriftliche Genehmigung, für die Auftragsfirma tätig zu werden.
Alsdann versuchen Sie mit den Schuldnern eine telefonische Kontaktaufnahme zu
erreichen, wobei Sie zunächst anfragen, ob man bereit ist mit Ihnen, als
Beauftragter der Firma XY über die Regelung der bestehenden Aussenstände zu
sprechen.
- Weisen Sie darauf hin, dass Sie nur deshalb
als Vermittler eingeschaltet wurden, um
drohende grössere Kosten abzuwenden.
- Hören Sie - wenn man Ihnen die Kontaktaufnahme
per Telefon gestattet - zunächst einmal den
Argumenten des Angerufenen in Ruhe zu und
fragen Sie dann, wieviel er bereit wäre,
monatlich zu zahlen.
- Wo eine Schuldsumme riesenhaft erscheint,
wird sie manchmal psychologisch gesehen
viel kleiner, wenn man sie auf einige
Raten verteilt.
- Ist der Schuldner bereit, in monatlichen
Raten zu zahlen und macht dazu auch noch
gleich eine erste Anzahlung auf die
bestehende Schuld, wird die Schuldnerfirma
auch auf eine solche An- und Abzahlung eingehen.
- Machen Sie dem säumigen Kunden jedoch auch
klar, dass Sie deshalb anrufen, weil Sie ihm
helfen wollen, sein Gesicht zu wahren.
- Da, wo ein Telefongespräch zu keiner
endgültigen Klärung führt, versuchen Sie
einen Termin auszumachen, um bei einem
persönlichen Besuch die Sache doch noch ins
Reine zu bringen.
Immerhin hilft dann das Telefon, diese Begegnung anzubahnen.
Wo die Schuld an Sie abgetreten wurde, werden Sie nach Eingang der Forderung an
Ihre Adresse und unter Abzug Ihrer Spesen und des Honorars, den Schuldbetrag an
die Auftragsfirma abrechnen und weiterleiten.
Zahlt der Kunde direkt an die Gläubigerfirma, machen Sie Ihre Forderung bei ihr
geltend.
Vermittlungen via Telefon
Wer eine gute Beobachtungsgabe und etwas Eigeninitiative hat, kann es einem
jungen Mann gleichtun, der sich auf verblüffend einfache Weise einen
interessanten Telefon-Job schuf.
Beim Durchlesen der Kleinanzeigen seiner Tageszeitung stellte er fest, dass es
in der Spalte "Verkaufsangebote" sechs verschiedene Artikel gab, die in der
Spalte "Kaufgesuche" von den Inserenten gesucht wurden.
Er rief zunächst einmal die Leute an, die unter "Verkaufsangebote" ihre Artikel
anpriesen und stellte sich ihnen vor als Vermittler, der gegen Provision Käufer
für ihre Angebote nachweisen könne. Drei der Anbieter stimmten seinem
Vermittlungsvorschlag zu.
Anschliessend nahm er - ebenfalls telefonisch - Verbindung mit den Inserenten
auf, die eben jene Artikel, die auf der anderen Seite der Zeitung angeboten
wurden, in der "Kaufgesuch"-Anzeigenspalte zu kaufen wünschten. Die ersten drei
Vermittlungen kamen so zustande und der aufmerksame junge Mann erhielt seine
schriftlich zugesicherte Provision.
Interessant bei dieser Sache ist die verblüffende Entdeckung, dass Anbieter wie
auch Kaufinteressenten stets auf Leute warten, die ihnen ein entsprechendes
Angebot machen und von sich aus nur ganz selten einmal auf passende Offerten in
der Publikation eingehen. Nur durch diese Gedankenlosigkeit ist ein solches
Geschäft zwar überhaupt erst möglich, doch - es funktioniert!
Inzwischen hat der junge Mann die Vermittlungsaktion ausgeweitet und liest jeden
Tag alle Zeitungen, die er nur erreichen kann, um Anbieter und Offertensuchende
auch aus verschiedenen Publikationen zusammenzubringen.
Nicht anders verfahren übrigens auch die vielen Immobilienmakler, die als erste
und wichtigste Aufgabe täglich sehr sorgfältig die verschiedenen privaten
Immobilienangebote in der Presse durchlesen, um dann möglichst von den Anbietern
der Häuser und Wohnungen einen Vermittlungsauftrag zu bekommen.
Mit etwas Aufmerksamkeit und genügend Zeit lassen sich sogar bei den
verschiedenen Dienstleistungen Angebot und Nachfrage miteinander koordinieren.
Ob jemand einen Tapezierer, Maler oder Schreiner braucht, mit einer Kleinanzeige
und einer dazugeschriebenen Telefonnummer kann man Vermittler für alles werden.
Kommen dann die Anfragen, werden die Adressen der Interessenten notiert und an
die Vertragsfirmen, für die man die Anzeigen/Telefonwerbung betreibt,
weitergeleitet.
Abrechnen lässt sich solch ein Service entweder nach einer Anteilsprovision für
jeden zustandegekommenen Auftrag oder durch Verkauf der Adressen. Unterstützen
können Sie Ihre Anzeigenwerbung auch durch Briefkasten- oder Prospektwerbung.
Nachdem Sie genügend Firmen gefunden haben, die bereit sind mit Ihnen auf
Provisionsbasis zusammenzuarbeiten, führen Sie alle Dienste schriftlich auf und
geben als Kontaktstelle für diesen "Allround-Service" allein Ihre Adresse bzw.
Telefonnummer an.
Benötigt dann jemand einen guten Installateur, ruft er Sie an, und Sie geben den
Auftrag weiter.
Das gleiche geschieht, wenn ein Anrufer eine Lebensversicherung abschliessen,
neue Möbel kaufen oder ein Badezimmer gekachelt haben will.
Sie nehmen die Aufträge entgegen, koordinieren und - kassieren!
Der Tele-Anzeiger
Unter der Bezeichnung "Russell Tel-Ad-Service" wurde vor einigen Jahren in den
Vereinigten Staaten die Idee eines telefonischen Anzeigendienstes geboren.
Firmen, die spezielle Produkte anzubieten haben, werden gegen eine einmalige
Gebühr in ein Angebotsregister eingetragen. Rufen Interessenten für ein
bestimmtes Produkt an, so wird ihnen die Hersteller- oder Lieferfirma, mit der
dazugehörenden Lieferadresse genannt.
Bekanntgemacht wird der Tele-Anzeiger durch Zeitungsinserate und Hinweise der
Auftraggeberfirmen selbst.
Neben Produktinformationen werden je nach Bedarf auch besondere Ereignisse oder
Termine bekanntgemacht.
In Deutschland existiert ebenfalls seit längerer Zeit ein Produktregister. Wer
das Erzeugnis eines ganz bestimmten Herstellers sucht und nicht weiss, wo es den
nächst erreichbaren Händler gibt, kann sich per Telefon unter der Rufnummer
05141/83022 an den "Verbraucher-Dienst" wenden.
Er erhält dann kostenlose Auskunft.
Der Dienst hat bereits die Anschriften von rund 40'000 bis 50'000 Fachgeschäften
zwischen Flensburg und Berchtesgaden in seiner Kartei gespeichert.
Unter der Bezeichnung "Telefon-Geschäftsanzeiger" können Sie in Ihrer Gegend
einen ähnlichen Service für die Unternehmen in Ihrem Ortsnetz aufziehen. Die
Handhabung ist die gleiche wie bereits angeführt:
Gegen eine einmalige Gebühr werden alle Firmen mit ihren Angeboten in einer
Kartei (Computer) gespeichert und den anrufenden Interessenten kostenlos und
unverbindlich mitgeteilt.
Man fragt sich vielleicht, ob nicht das Telefonbranchenbuch diese Funktion
besser und einfacher erfüllt. Nun, testen Sie sich selbst - es reizt doch viel
mehr, einmal den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und einen telefonischen
Geschäftsanzeiger anzurufen, als in einem Buch zu blättern, das man ohnehin
meistens nicht zur Hand hat.
Darüber hinaus kann man ganz gezielt mit Menschen aus Fleisch und Blut sprechen
und bekommt die passenden Informationen, die einem nicht einmal die bekannte
Telefonauskunft geben kann.
Wie bei allen selbständigen Unternehmungen kommt es eben nur darauf an, w i e
man die Sache aufzieht.
So kann man beispielsweise auch alle Angebote der Auftragsfirmen, sowie private
Kauf-, Verkaufs- und Tauschwünsche auf eine Bandkassette sprechen und dem
Anrufer über Telefonhörer zuspielen.
Wer einen Anrufbeantworter einsetzen möchte, kann seine Botschaften auch einfach
einmal täglich oder pro Woche auf Kassette sprechen und braucht sich dann nicht
weiter um die Sache zu kümmern.
Er setzt lediglich eine Kleinanzeige etwa folgenden Inhalts in die Zeitung:
NEU!
Der Telefon-Werbe-Anzeiger.
Wählen Sie 0815
und lässt den Dingen dann seinen Lauf.
Allerdings dürften sich die genormten Sprechkassetten von 30 oder 60 Sekunden
Sprechdauer kaum für solche Mitteilungen eignen, da die Zeit zu kurz ist.
Klären Sie deshalb vor Kauf eines geeigneten Gerätes, ob dafür auch
Sprechkassetten in ausreichender Länge zu bekommen sind. Mit einer
Zusatzgenehmigung der Post können Sie dann diese längeren Kassetten einsetzen.
An dieser Stelle noch ein Wort zum Anrufbeantworter.
Wenn Sie ein solches Hilfsgerät neben Ihrem normalen Telefon benutzen wollen,
kommen Sie natürlich nicht umhin, sich einen zweiten Anschluss legen zu lassen.
Der kostet Sie wie ein Erstanschluss 200 Mark, zuzüglich einer einmaligen Gebühr
für die Dose, wohinein der Anrufbeantworter gestöpselt werden muss. Monatlich
kommen dann noch die Pauschalgebühren für den Zweitanschluss und 50 Pfennig für
das Anrufgerät hinzu.
Das sollte man berücksichtigen. Da Sie keinen Beantworter mit Speicherkapazität
für den Anrufer benötigen, genügt ein sogenannter Nur-Beantworter, den Sie für
200 bis 400 Mark bekommen können - je nach Ausführung. Alles in allem also eine
Anschaffung von rund 600 Mark, die sich aber im Laufe der Zeit schnell
amortisieren dürfte.
Übrigens:
- Achten Sie beim Besprechen des
Anrufbeantworterbandes genau auf die Zeit.
- Legen Sie sich bei jeder Durchsage eine Uhr
neben das Gerät und testen Sie ganz genau,
wie lang Ihr gewählter Text ist.
- Fangen Sie nicht zu früh mit dem Sprechen an
und hören Sie nicht zu früh auf, sonst
klappt die Elektronik nicht. Das heisst, zu
spät anfangen dürfen Sie auch nicht. Also,
zunächst einmal alles genau durchprobieren,
bevor Sie den Leuten Ihre Botschaft mitteilen
oder über das nicht funktionierende "Ding"
schimpfen.
- Sprechen Sie natürlich, künsteln Sie nicht
und denken Sie daran: Lächeln!
Telefonische Fachberatung
Jeder Mensch hat Kenntnisse, Fähigkeiten und Begabungen, durch die er anderen
Personen eine Hilfe sein kann.
Ob es sich um Erziehungsfragen, Ehe -, Sexual- oder geschäftliche Fragen
handelt, mit entsprechender Vorbereitung lässt sich in vielen Fällen durch einen
telefonischen Beratungsdienst ein guter Verdienst erzielen.
Es gibt eine Fülle von Literatur, die das eine oder andere Thema behandelt und
sich für den Grundstock eines Telefon-Beratungsdienstes eignet. Hierbei hilft
eine nach Sachgebieten geordnete Kartei oder ein Tastendruck auf einen
Speicher-Computer, um Anrufe schnell und gezielt zu beantworten.
Ein völlig neuer Weg der fachlichen Kundenbetreuung ist die Inanspruchnahme von
Tonkassetten. So können Kassetten mit Informationen, Lehrgängen,
Produktnachrichten und sogar wissenschaftlichen Abhandlungen in einen neben dem
Telefon stehenden Kassettenrecorder eingelegt und dem Anrufer vorgetragen
werden.
Eigene Versuche haben ergeben, dass die Hörqualität bei einem guten Gerät
durchaus zufriedenstellend ist.
Hier bieten sich ungeahnte Möglichkeiten. Ob man den Interessenten
beispielsweise die letzten Neuheiten der XY-Messe vorträgt, oder autogene
Entspannungsübungen übermittelt, alles ist auf diesem Wege machbar.
Sicher wird man Tonmaterial, das für den öffentlichen Vortrag vom Produzenten
untersagt wurde, aus einem solchen Programm ausschliessen müssen, aber es gibt
ja auch genug Möglichkeiten, selbst oder durch befreundete Personen mit
geeigneter Stimme solche Kassetten zu besprechen.
So lässt sich nach und nach eine richtige Kassettenkartei anlegen, die nach
Sachgebieten geordnet und jederzeit griffbereit ist.
Die finanzielle Frage klärt man am besten auf die Weise, dass der Interessent
beim ersten Anruf zunächst einmal die Konditionen und ein Kennwort genannt
bekommt, unter dem er den geforderten Betrag im voraus einzuzahlen hat.
Sobald der Kaufpreis entrichtet wurde, hat der Kunde das Recht die gewünschte
Information abzufragen und bekommt dann die jeweilige Kassette vorgespielt.
Hierbei lassen sich auch Monats- oder Jahresabonnements arrangieren, bei denen
die Kunden beispielsweise jede Woche einmal den Service in Anspruch nehmen
dürfen.
Wer Verbindungen zu prominenten Personen hat (Mediziner, Naturheilkundler,
Finanzfachleute usw.), die er gegen Honorar oder Goodwill für seinen
Beratungs-Service gewinnen kann, hat natürlich noch ein zusätzliches As in der
Hand.
Vielleicht ist auch ein bekannter Autor bereit, aus seinen Werken vorzulesen
oder ein Journalist, von seinen Abenteuern im Ausland zu erzählen.
Immer muss jedoch die Telefonaktion genügend bekanntgemacht werden. Das
geschieht am einfachsten durch Kleinanzeigen - oder, wenn man sich an Zeitungen
heranmachen kann durch Gratis-Vorstellungen in der Presse.
Wie wär's mit einem Vorlese-Service?
In unserem Land gibt es - wie überall auf der Welt - viele Menschen, die
abgeschlossen von ihrer Umgebung, allein auf ihrem Zimmer leben müssen, weil sie
alt, krank, blind oder sonst irgendwie behindert sind. Die einzige Verbindung
zur Aussenwelt stellt in vielen Fällen nur das Telefon her.
Was liegt näher, als über eben diese Verbindung den Leuten ein wenig
Unterhaltung und menschliche Kontakte nahezubringen?
Gegen eine monatliche Gebühr - die ja gegebenenfalls auch von besser bemittelten
Angehörigen entrichtet werden kann - erhalten die interessierten Personen einmal
täglich oder wöchentlich eine bestimmte Wahl-Lektüre, Kurzgeschichten, Witze
oder humorvolle Beiträge usw. vorgelesen und übermittelt.
Behinderte Personen, die den Hörer nicht so lange in der Hand halten können,
haben heute ja die Möglichkeit, ihre Informationen über einen
Telefonlautsprecher zu erhalten.
Ausserdem können durch solch einen Lautsprecher auch mehrere Personen an den
Darbietungen teilhaben. Das könnte in Altersheimen, Krankenhäusern und sonstigen
Pflegeanstalten der Fall sein.
Andererseits sind über Telefon und Telefonlautsprecher auch Beiträge für Partys,
Familienfeste und sogar Schulungsbeiträge übermittelbar.
Falls Ihre Kunden keinen Telefonlautsprecher besitzen, können Sie
Einkaufsquellen nennen. Jede Firma, die Anrufbeantworter verkauft, hat in der
Regel auch Telefonlautsprecher vorrätig.
Hier eröffnen sich noch jede Menge ungeahnte Perspektiven, die jede für sich
auch gute Verdienstchancen in sich birgt.
Mit einem telefonischen "Party- Service" sind Sie bestimmt sehr bald im Gespräch
und im - Geschäft!
Das Kinder-Telefon
Nicht nur zu den jeweiligen Fest- und Feiertagen freuen sich Kinder aller
Altersgruppen, wenn ihnen die Möglichkeit geboten wird, den Weihnachtsmann, den
Osterhasen, das Sandmännchen oder irgendeine Phantasiegestalt anzurufen und mit
ihr ein kleines Gespräch zu führen.
Auch können sich beispielsweise die lieben Kleinen vor dem Schlafengehen
telefonisch ein ganz spezielles Betthupferl anhören, ein Märchen abfragen oder
gar einer Fortsetzungsserie lauschen.
Möglich werden diese Kontakte durch ein "Kinder-Telefon". Betreiber dieser
Einrichtung sollten sich auf die Psyche von Kindern verstehen, einen angenehmen
Sprechstil haben und natürlich auch entsprechendes Vortragsmaterial besitzen.
Daneben muss geklärt werden, ob dieser Service über Direktkontakte erfolgen
soll, oder ob nur auf Anrufbeantworter gesprochene Texte wiedergegeben werden.
Gegebenenfalls kann man beides anbieten.
Während Sie auf der normalen Telefonleitung auf die Wünsche der anrufenden
Kinder eingehen, kann auf der Zweitleitung über Anrufbeantworter ein festes
Programm - eventuell mit Werbesprüchen für Spielwarengeschäfte, Läden für
Kinderbekleidung usw. untermalt - abgewickelt werden.
Schulen und Kindergärten können über Sie beispielsweise auch ein
Durchsageprogramm zur Verkehrserziehung durchgeben lassen, und die Stadt- oder
Gemeindeverwaltung hätte die Möglichkeit auf diesem aussergewöhnlichen Wege
bestimmte Kinderveranstaltungen anzupreisen.
Die Bezahlung muss allerdings in jedem Fall per Vorkasse erfolgen. Erst nach
Eingang der Zahlung kann die Dienstleistung abgerufen werden, sonst laufen Sie
Ihrem Geld hinterher.
Hier und da mag es Eltern geben, die mit ihren Kindern Probleme haben. Da es
kein Geheimnis ist, dass die Meinung anderer Leute, mit möglichst
einflussreicher Position, mehr gilt als die von Vater und Mutter, lässt sich
gegen Bares auch ein Service arrangieren, bei dem den Sprösslingen ins Gewissen
geredet wird.
Es gehört jedoch eine ganze Portion Fingerspitzengefühl dazu, damit man nicht
nur um des lieben Geldes willen altmodische Ansichten unterstützt, durch die
möglicherweise Kindern gar geschadet würde.
Da allerdings, wo der kleine Fritz nicht essen will, das Nägelkauen zum Hobby
erwählt hat und die Heidi sich im dunklen Zimmer fürchtet, kann man schon ein
wenig helfend einwirken.
Manchmal kann es sogar förderlich sein, dass so ein kleiner Geist, der - weil
die Eltern verreist sind - allein ist, zum Telefonhörer greifen und sich mit dem
Onkel vom Kinder-Telefon unterhalten darf.
Eine andere Form der Kinderunterhaltung per Telefon ist es, den Anrufern kleine
Rätsel aufzugeben, deren Auflösung am nächsten Tag auf Wunsch mitgeteilt wird.
Solche Telefonrätsel lassen sich übrigens auch werbemässig ausführen, indem man
über ein bestimmtes Produkt Informationen erbittet, per Postkarte an die
Auftraggeberfirma schicken lässt und somit einen Wettbewerb inszeniert.
Denken Sie immer daran: Alles, was Kinder entzückt, wird dazu beitragen, dass
der Vater oder die Mutter schliesslich auch die Brieftasche zückt.
Partnerschaftsvermittlung
Wie eine herkömmliche Partnerschafts- und Heiratsver-mittlung funktioniert,
weiss jeder. Man geht in eines der verschiedenen "Anbahnungsinstitute", blättert
einen bestimmten Betrag als "Anzahlung" auf den Tisch, füllt einen Fragebogen
aus und lässt sich dafür in eine mehr oder weniger ausführliche Liste eintragen.
Nachdem man seine Partnerwünsche mit den finanziellen Vorstellungen und
sonstigen Erwartungen offenbart hat, bekommt man eine entsprechende Person
vorgestellt und wird mit dieser einem harmonischen oder weniger harmonischen
Schicksal überlassen.
Hierbei gibt es natürlich eine Reihe von Unternehmen, die ihre ersten Kunden
über eine Telefonnummer anlocken (wegen der ersten Scheu und so), aber der
Fortgang der Partnerschaftssuchaktion ist dann nur über einen persönlichen
Besuch bei dem fraglichen Institut möglich.
Bei der telefonisch abzuwickelnden Partnerschafts-vermittlung geht die Sache
ganz anders vor sich.
Beim ersten Anruf bekommt der des Alleinseins müde Interessent zunächst einmal
die Konditionen des Unternehmens mitgeteilt.
Das heisst in der Regel, dass er unter Angabe seiner vollen Anschrift oder eines
Kennworts beispielsweise 20, 30 oder 50 Mark an die angegebene Firmenadresse
einschickt.
Ist die Vermittlungsgebühr eingegangen, darf der Kunde wieder anrufen und
bekommt nun eine Reihe von Partnerinnen mit genauer Anschrift,
Personenbeschreibung und Telefonnummer genannt. Unter dieser Nummer kann unser
Freund nun mit dem Hinweis auf die von dem vermittelnden Unternehmen erhaltenen
Informationen anrufen und - bis dahin noch in angemessener Entfernung - seine
ersten mehr oder weniger zaghaften Kontakte knüpfen.
Bringt das Telefongespräch das Gefühl, dass man zueinander passen könnte, wird
ein Termin gemacht und das erste persönliche Treffen vereinbart.
Fällt dieser erste fernmündliche Gedankenaustausch nicht zur beiderseitigen
Zufriedenheit aus, kann man sich anderweitig umsehen. Das hat den Vorteil, dass
jeder sein Gesicht wahrt und man bei einer gefühlsmässigen Antipathie gar nicht
erst weiter aufeinander zugeht.
Weiterführende Möglichkeiten für eine fernmündliche Partnerschaftsvermittlung
ergeben sich in den USA bereits durch das Bildtelefon.
Bis es damit jedoch auch in unserem Lande soweit ist, kann man sich vielleicht
damit helfen, dass man die zu vermittelnden Personen auf Kassette sprechen lässt
und diese den zahlenden Interessenten am Telefon vorspielt. Durch diese
akustischen Eindrücke wird es dem Partnersuchenden erleichtert, seine Wahl zu
treffen.
Da erfahrungsgemäss mehr Herren als Damen an einer Partnervermittlung
interessiert sind, empfiehlt es sich - zumindest für den Anfang - Damen eine
kostenlose Vermittlung und Aufnahme ihrer Daten zu gestatten.
Der Hinweis:
Telefonische Partnervermittlung
für Damen gratis!
als Anzeige in der Presse aufgegeben, wird sehr bald für einen regen
Kundenzuspruch sorgen.
Welche weiteren Chancen es gibt, mittels Telefon Menschen zusammenzuführen soll
im nachfolgenden besprochen werden.
Gesprächspartner gesucht!
Für Leute, die sich am Telefon einmal aussprechen wollen, bietet eine Dame im
Bereich Köln einen sogenannten Gesprächs-Service an.
Gegen Einsendung von nicht weniger als 40 Mark im Briefumschlag, darf man sich
etwa 30 Minuten mit der Dame unterhalten und ihr alles, was einem so das Herz
bedrückt, erzählen.
Ein Gesprächsbesuch, der der vorherigen Anmeldung bedarf und etwa eine bis
eineinhalb Stunde dauert, kostet stolze 50 bis 100 Mark.
Doch allein die Tatsache, dass sich solche Service-Unternehmen bereits seit
längerer Zeit in verschiedenen Orten etabliert haben und anscheinend guten
Zuspruch finden, zeigt die Nachfrage dafür auf. Wenn weder Mitmenschen, noch
Arzt oder Seelsorger Zeit für die kontaktsuchende Seele haben, greift man eben
zum bezahlten Gespräch.
Abgesehen davon, dass es wohl nicht jedem gegeben ist, in der psychologisch
richtigen Art und Weise auf seine Umgebung Sympathie und Vertrauen
auszustrahlen, sollte es aber doch auch möglich sein, auf dem Weg über das
Telefon einsame Menschen zusammenzuführen.
Bestimmt wird niemand auf den Gedanken kommen, von sich aus und aufs Geratewohl
eine Telefonnummer anzurufen, um mit dem Teilnehmer ein kleines Gespräch
anzuknüpfen. Die folgende Anzeige ist jedoch sicher für viele Leute Anlass, ihre
Scheu zu verlieren und sich bei Ihnen zu melden:
Gesprächspartnervermittlung
Wollen Sie sich hin und wieder aussprechen?
Ich vermittle Ihnen gerne Gesprächspartner, mit denen Sie alle IhreThemen,
Sorgen und Nöte besprechen können!
Rufen Sie Tel.- Nr. 123456
Hierin liegt die Chance zu diesem Geschäft.
- Verfahren Sie wie bei der Partnerschaftsvermittlung
und geben Sie den anrufenden Personen zunächst
einmal Ihre Konditionen bekannt.
- Nennen Sie einen Betrag, der als Vermittlungsgebühr
eingezahlt werden muss.
- Ist die Überweisung erfolgt, kann der Kunde
unter einigen Gleichgesinnten wählen, deren
Anschrift und Telefonnummer Sie ihm bei seinem
nächsten Anruf mitteilen.
- Anders als bei der Service-Leistung 20
Minuten, kann sich nunmehr der Interessent
mit seinem ebenfalls einsamen und vielleicht
alleinstehenden Telefonpartner solange
unterhalten wie es ihm passt.
Ja, es können sich daraus vielleicht sogar feste Verbindungen für ein ganzes
Leben knüpfen.
Vielleicht ist der Reinverdienst nicht ganz so hoch wie bei dem oben angeführten
Gesprächs-Service, wo es nur um das reine Aussprechen geht, aber es finden sich
dafür viel mehr Interessenten, die gern bereit sind, für eine gute
Kontaktverbindung einen einmaligen Betrag in annehmbarer Höhe zu entrichten.
Interessenten finden sich in unseren Städten, wo so viele Menschen nebeneinander
herleben, ebenso schnell wie auf dem flachen Land, wo gerade die weiten
Entfernungen und vielleicht fehlende Verkehrsmittel einen solchen Service zu
einer lang gesuchten Kommunikationsmöglichkeit werden lassen.
Wer seine Augen und Ohren offenhält, wird darüber hinaus sicher noch manchen
zusätzlichen Einfall bekommen, wie er weitere Telefonverbindungen knüpfen und
daraus finanziellen (und ideellen) Nutzen ziehen kann.
Wird ein solches Unternehmen dann zur Zufriedenheit der Kunden betrieben,
braucht man sich um die Werbung kaum noch Gedanken zu machen.
Der Telefon-Schachclub
Die vielerorts bereits bestehenden Freizeitclubs können, wenn sie richtig
geführt werden, unbezahlbare Stunden der Begegnung vermitteln und durchaus
Stätten zweckmässiger Freizeitgestaltung sein.
Was aber, wenn einem zur Verwirklichung einer solchen Geschäftsidee der nötige
Raum und auch das Geld fehlen?
Dann muss man nicht gleich resignieren. Mit Hilfe des Telefons lässt sich solch
ein Freizeitclub auch fernmündlich organisieren.
Am Anfang dieses Unternehmens steht zunächst wieder die Kleinanzeige in der
Zeitung. Durch eine entsprechende Annonce kann beispielsweise darauf hingewiesen
werden, dass sie interessierten Personen eine "Fernschach- Vermittlung"
anbieten.
Erhalten Sie Anfragen, verschicken Sie einen Prospekt oder Brief etwa folgenden
Inhalts:
Ihr Briefkopf mit Name, Adresse, Telefon-Nummer
Name und
Adresse des Empfängers
Datum
Sehr geehrter Schachfreund.
Vielen Dank für Ihre Zuschrift und das gezeigte Interesse an unserer
Fernschachpartner-Vermittlung.
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Anhänger des königlichen
Spiels miteinander bekannt zu machen.
Als Schachspieler wissen Sie ja, dass die Möglichkeit besteht, mittels genauer
Feldangabe durch Zahlen und Buchstaben die Position Ihrer Figuren per Brief
(Postkarte) oder Telefon an einen Partner weiterzugeben.
Für eine jährliche Gebühr von DM . . . . . . . stellen wir Ihnen Anschriften von
Spielpartnern in Ihrer Nähe und deren Telefonnummer zur Verfügung.
Zum Zwecke einer Spielstärkenbestimmung bitten wir Sie, die Angaben auf unserer
Beitrittserklärung sorgfältig durchzulesen und möglichst ausführlich zu
beantworten.
Es würde uns freuen, auch Sie bald im Kreise unserer Schachrunde begrüssen zu
dürfen.
Freundliche Grüsse
(Fernschach-Club)
Auf einem gesonderten Blatt fügen Sie dann eine Beitrittserklärung bei, auf der
das neue Mitglied neben genauer Adresse und Alter angibt, seit wann es Schach
spielt, ob es A = Anfänger, B = Fortgeschrittener oder C = Routinier ist.
Ausserdem verpflichtet sich der Clubteilnehmer dazu, den geforderten Beitrag
innerhalb einer bestimmten Frist im voraus zu entrichten und alle schriftlich
oder fernmündlich an ihn herangetragenen Spielkontaktwünsche zu beantworten.
Bitten Sie darum, dass die Interessenten zum Anfang eine Bearbeitungszeit von
einigen Tagen (oder 1 - 2 Wochen) akzeptieren. Sobald Sie genügend Interessenten
zusammen haben, tauschen Sie die vorher nach Spielstärken unterteilten und auf
Listen geschriebenen Adressen miteinander aus.
Wenn Sie die Sache noch etwas attraktiver gestalten möchten, können Sie den
Mitgliedern monatlich oder viermal im Jahr ein kleines Mitteilungsblatt mit
interessanten Neuheiten und Wissenswertem aus dem Bereich des Schachspiels
zusenden. Solch ein Blatt ist schnell mit einem Normalpapierkopierer erstellt
und dient der Kontaktpflege. Zwecks Teilfinanzierung können auch Inserate darin
enthalten sein.
Die zusammengeführten Partner können untereinander so oft spielen, wie sie
möchten. Andererseits bieten einige der heute auf dem Markt erhältlichen
Schach-Computer durchaus solche zufriedenstellenden Resultate, dass man - als
Anreiz für neue Kunden - ein erstes kostenloses Telefonspiel "Mensch gegen
(Ihren) Schachcomputer" anbieten kann.
Bei einiger Überlegung gibt es ausserdem noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten
mit einem Fernschach-Club ins Geschäft zu kommen und bequem von daheim aus gutes
Geld zu verdienen.
Das Mitfahrer- und Reise-Telefon
In fast jeder grösseren Stadt gibt es heute sogenannte Mitfahrer-Zentralen, bei
denen reisewillige Personen mit Autofahrern zusammengebracht werden, die
ihrerseits bereit sind, gegen Bezahlung Fahrgäste auf ihre Ferien- oder
Geschäftsreise mitzunehmen.
Der Clou bei der Sache: Die Fahrgäste kommen billiger an ihr Ziel (wenn auch
nicht immer bequemer), als wenn sie mit dem Zug fahren würden, und die
Autofahrer erzielen durch die Mitnahme der Reisenden eine hübsche Nebeneinnahme,
die oft die gesamten Benzinkosten deckt.
Allerdings ist eine manchmal sehr an den Zufall gebundene
Beförderungsmöglichkeit nicht jedermanns Sache und in kleineren Orten sind
Mitfahrer-Zentralen noch weitgehend unbekannt.
Darum suchen Reisewillige vielerorts in Zeitungsinseraten nach geeigneten
Mitfahrern oder solchen Personen, die bereit sind in ihrem Fahrzeug - gegen
Bezahlung - andere Reisende mitzunehmen.
Für solche Leute eignet sich ein telefonischer Service, durch den Autofahrer,
wie auch Mitfahrinteressenten miteinander bekanntgemacht werden.
Plazieren Sie dazu ein Inserat etwa folgenden Inhalts in Ihrer Zeitung
Mitfahr- und Reise-Service
Suchen Sie Mitfahrer für die tägliche Fahrt zur Arbeit? Oder für einelängere
Reise?
Melden Sie sich beim Mitfahr- und Reise-Service. Tel. 123456
Rufen Interessenten an, so werden die Autofahrer unter ihnen, die eine
Mitfahrgelegenheit bieten, auf einer Liste aufgeführt.
Ausser der Adresse und Telefonnummer des Anbieters wird auch seine Reiseroute
vermerkt, die er täglich oder einmal - beispielsweise für die Urlaubsfahrt -
oder ständig für Geschäftsreisen benutzt.
Daneben sollte man angeben, welcher Fahrzeugtyp gefahren wird und wie die
Preisvorstellungen für die Mitnahme aussehen.
Diese Eintragungen sind kostenpflichtig. Melden sich Personen, die eine Mitreise
wünschen, erhalten sie nach Einzahlung einer vereinbarten Vermittlungsgebühr
geeignete Autofahrer nachgewiesen und können sich mit denen selbst über
Konditionen und Fahrtkosten unterhalten.
Wichtig ist, dass Autofahrer im Rahmen ihrer Möglichkeiten alle vermittelten
Personen berücksichtigen und sofort mitteilen, wenn sie keine Mitreisenden mehr
zugewiesen bekommen möchten. Eine solche Zusage sollte schriftlich gemacht und
unterschrieben werden.
Ausserdem muss jeder Autofahrer eine ausreichende Insassen-Unfallversicherung
haben.
Tele-Discjockey
Dass ein Discjockey auf gut deutsch ein "Plattenaufleger" in den sogenannten
Diskotheken ist, weiss heute sogar manche Oma. Was aber ist ein "Tele-Discjockey
"?
Ganz einfach. Das ist jemand, der für Geschäfte oder bestimmte
Schallplattenhersteller gegen möglichst gute Bezahlung Telefonanrufern die
neuesten Plattentitel vorspielt.
Das hat für den Plattenkäufer verschiedene positive Seiten. Einmal braucht ein
Interessent nicht mehr unbedingt ins Geschäft zu gehen, um sich die Scheibe
anzuhören, zum anderen ist der Griff zum Telefon leichter als der Gang ins
Geschäft, und schliesslich bleibt man als Anrufer nunächst noch anonym, kann
also sogar vom Bett aus in den neuesten Sound hineinhören.
Darüber hinaus handelt es sich bei einem Anzeigentext
Die neuesten Schallplatten per Telefon! Rufen Sie Telefon-Nr. 123456
um ein richtiges "Kribbelinserat", bei dem die Finger auch dann automatisch die
angegebene Nummer wählen, wenn man ansonsten gar kein Plattenfan ist.
Der Tele-Discjockey braucht im Grunde nichts weiter als ein eigenes Telefon,
einen ordentlichen Plattenspieler und/oder Kassettenrecorder, viel Zeit und
natürlich eine Firma, mit der er zusammenarbeitet.
Wer selbst Schallplatten oder Musikcassetten verkauft, hat mit der
Telefon-Vorstellung neuer Titel ein gutes Werbe-Medium. Er lässt die schönsten
Lieder anklingen und nimmt möglichst sofort Bestellungen dafür entgegen.
Verschickt wird per Nachnahme.
Wo ein selbständiger Tonträgervertrieb nicht möglich ist, sollte man seine
Telefon-Werbeidee Schallplatten-Shops, Radiogeschäften und auch Produzenten
vortragen und um einen Vertrag für eine feste oder freie Mitarbeit nachsuchen.
Als "richtiger" Discjockey können Sie aber auch für Diskotheken und andere
Musikschuppen tätig werden. Dabei werden ebenfalls die interessantesten Scheiben
per Telefon vorgestellt und können von Interessenten abgehört werden. Zwischen
den musikalischen Darbietungen werden dann aber Werbemitteilungen für den
Auftraggeber durchgegeben und machen sich auf diese Weise bezahlt.
Wer einen automatischen Anrufbeantworter hat, kann Liedauszüge auf Band
überspielen und mit entsprechender Werbung versehen.
Die Bezahlung erfolgt entweder nach einer Tagespauschale oder - bei Verwendung
eines Anrufbeantworters - nach einem festen Tarif.
Buchvorstellungen
In der Radiowerbung gibt es Personen, die mit ihrer bemerkenswerten Stimme seit
Jahren für die verschiedensten Firmen tätig sind.
Nicht immer gelingt es auf Anhieb, eine gute Stimme auf diese Weise zu
vermarkten, trotzdem gibt es manch einen Weg, durch eine gezielte und melodische
Sprechweise gutes Geld zu verdienen.
So suchen beispielsweise manche grösseren Buchgeschäfte geeignete Personen, die
von neuen Büchern und Bestsellern Auszüge auf Kassette sprechen und den
Kaufinteressenten auf Wunsch vorspielen.
Ein solcher Service eignet sich ganz besonders auch für ältere Menschen, die
sich durch das akustische Wort viel leichter ansprechen lassen, als durch das
geschriebene, das sie vielleicht ohnehin schlecht lesen können.
Hier nun bietet sich die Ausweitung des "Extraktlesens" auch über das Telefon
geradezu an.
Der Buch-Interessent wählt von daheim aus einige per Anzeige vorgestellte Titel
aus, ruft die angegebene - also Ihre - Telefonnummer an und erhält dann original
oder per vorbereiteter Kassette einen Auszug aus dem gewünschten Werk
vorgelesen. Anschliessend erfährt er, wo und zu welchem Preis das jeweilige Buch
zu beziehen ist.
Wie beim Tonträgervertrieb gibt es die Möglichkeit der vertragsmässigen
Zusammenarbeit mit interessierten Geschäften oder Verlagen und auch des
Vertriebs in eigener Regie. Um mit den passenden Unternehmen ins Geschäft zu
kommen, empfiehlt es sich, eine Kassette mit einer Buchbesprechung vorzubereiten
und dann auf Wunsch per Telefon ablaufen zu lassen.
So arbeitet Ihr Telefon selbständig mit
Vor einiger Zeit berichtete mir ein cleverer Computerbastler, wie er in der
Zeit, wo er seiner geregelten Tätigkeit nachgeht, sein Telefon für sich arbeiten
lässt.
Zu diesem Zweck bespricht er seinen automatischen Anrufbeantworter und erzählt
über ihn den Anrufern, was man bei ihm alles für Basteleien aus seiner
Hobbywerkstatt beziehen kann.
Bekannt macht er seinen Telefon-Service über kleine Anzeigen in entsprechenden
Fachzeitschriften. Wenn man seiner Aussage glauben darf - und nichts spricht
dagegen - verdient er sich auf diese Weise ein hübsches Stück Geld nebenbei.
Erstaunlich ist eigentlich, dass nicht viel mehr Telefonbesitzer von der
Möglichkeit Gebrauch machen, auf diese Weise ihre Hobbyprodukte unter die Leute
zu bringen.
Manch einer hat eine bemerkenswerte Begabung zu schnitzen oder Gemälde
anzufertigen. Es gibt Hausfrauen, die mit Stricken und Häkeln handwerkliche
Meisterwerke schaffen. Nur weil man seiner normalen Arbeit nachgehen muss,
scheut man sich in der Regel mit seinem Talent hervorzutreten und stellt sein
Licht unter den berühmten Scheffel.
Dabei könnte man es mit ein wenig Courage dem oben erwähnten Computerbastler
gleichtun, sich einen Anrufbeantworter kaufen und seine Angebote auf Band
sprechen.
Sicher, zunächst scheint der Erwerb eines Anrufbeantworters nicht ganz billig zu
sein, aber es gibt ja schon Geräte für weniger als 200 Mark.
Wichtig ist nur, dass die Leute auch erfahren, dass man einen Angebotsdienst hat
und die verschiedenen Offerten fernmündlich abrufbar sind.
Alles dauert schliesslich auch seine Zeit, bis sich die Sache eingespielt hat,
aber wenn sie einmal läuft, dann arbeitet das Telefon als ein nicht zu
unterschätzender Partner Tag und Nacht mit.
Verkäufer von Anrufbeantwortern stellen bereits seit längerer Zeit fest, dass
der Verkauf von Nur-Telefonbeantwortern ständig zunimmt. Das deutet darauf hin,
dass die Wirksamkeit der Werbebotschaften per Anrufbeantworter von immer mehr
Firmen und Privatleuten erkannt und genutzt wird.
Eine Zusammenstellung einiger interessanter Werbedurchsagen und die
dazugehörenden Telefonnummern, finden Sie am Schluss unseres Reportes.
Kosmetikberatung
Um ein bestimmtes Produkt an den Mann oder die Frau zu bringen, ist es
werbemässig sehr hilfreich, wenn man vorher oder nach Kaufabschluss eine
kostenlose telefonische Beratung anbietet.
Besonders bei Damen, die im Direktverkauf von Kosmetika tätig sind, bieten sich
über solche Offerten gute Kontaktmöglichkeiten.
Per Inserat wird eine
Kostenlose Kosmetikberatung
oder
Kosmetikinformation
angeboten.
Rufen interessierte Personen an, so wird man versuchen, vorsichtig auf ihr
spezielles Hautproblem einzugehen. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden,
dass es sich nur um allgemein gehaltene, unverbindliche Aussagen handelt, die
nicht etwa in den Zuständigkeitsbereich eines Hautarztes oder einer
gewerbsmässigen Kosmetikerin fallen und somit für Laien verboten wären.
So kann man vielleicht darauf hinweisen, dass man selbst oder dieser oder jener
mit der XY-Creme gute Erfahrungen gemacht hat und wird versuchen, einen
persönlichen Gesprächstermin im Hause der Anruferin zu vereinbaren.
Dort kann dann neben der Behandlung des speziellen Problems, die eigene
Verkaufspalette der zu vertreibenden Produkte vorgestellt werden. Firmen, die
Kosmetikberaterinnen für den Direktverkauf einstellen, gewähren ihren
Mitarbeiterinnen in der Regel eine gediegene Ausbildung, die auch besonders das
Thema der Dermatologie (Lehre von der Haut und ihrer Beschaffenheit)
miteinbezieht.
So gesehen, ist eine einfache Beratung durchaus gerechtfertigt, obwohl das
Telefongespräch nur einen vorbereitenden Charakter haben kann.
Wer über die speziellen Kenntnisse nicht verfügt, hat die Möglichkeit, sich über
eine gute Fachbibliothek entsprechende Literatur auszuleihen.
Konnte durch seriöse Besprechung des Kundenproblems das erforderliche Vertrauen
geschaffen werden, lässt sich daraus später auch eine geschäftliche Beziehung
aufbauen, so dass über den Telefondraht dann auch bald die ersten Bestellungen
von angebotenen Produkten erfolgen.
Falls Sie lediglich Ihre zu vertreibenden Erzeugnisse anpreisen möchten, ohne
beratend tätig zu sein, wird der Anzeigentext "Kosmetikinformationen" seinen
Zweck bereits voll und ganz erfüllen.
Interessierte Damen werden dann gern mehr über Ihre Angebote wissen wollen und
gegebenenfalls einen Besuch erbitten. Bei dieser Art von Werbung genügt bereits
der einfache Anrufbeantworter, durch den die interessierten Personen alles
Wissenswerte erfahren.
Natürlich muss auch der Hinweis enthalten sein, wo - über welche Telefonnummer -
Sie ansonsten zu erreichen und zu sprechen sind.
Ein einmaliges Interesse ist sicher gut, dem ersten Schritt müssen jedoch
weitere folgen, wenn daraus ein möglichst grösseres Geschäft werden soll.
Produktberatungen können aber auch von Geschäftsleuten betrieben werden, die ein
Geschäft unterhalten. Durch diesen Service machen sie auf ihre Angebote
aufmerksam und animieren die Kunden, sie mal wieder aufzusuchen.
Gegen Nennung einer, bei der Telefondurchsage angegebenen Kennziffer oder eines
Kennwortes, können auch kleine Gratisproben offeriert werden, die man sich beim
Besuch des Ladens abholen darf. Hier sind der eigenen Phantasie keine Grenzen
gesetzt.
Die Telefon-Kantine
Manch ein Party-Service lebt bereits davon, dass man dort anruft, seine
Bedürfnisse telefonisch durchgibt und dann möglichst umgehend mit den
erforderlichen Speisen, Hilfskräften und Stimmungsmachern für eine gelungene
Fete bedacht wird.
Abgesehen davon, dass ein solcher Party-Service nicht ganz einfach aus dem Boden
zu stampfen ist, benötigt man zur Ausführung der Auftraggeberwünsche in der
Regel auch einer gewissen Anlaufzeit.
Anders sieht das Geschäft aus, das sich ein Gastronom aus Amerikas Metropole New
York ausgedacht hat. Er bringt nämlich seine Mittagessen durch einen mobilen
Schnelldienst auf Telefonanruf sogar ins Büro bis an den Schreibtisch.
Kunden für diese "Telefon-Kantine" sind in erster Linie vielbeschäftigte
Geschäftsleute, Sekretärinnen und Angestellte, die im Umkreis seines Restaurants
arbeiten.
Zur Werbung benötigt der clevere Gastwirt, der auf diese Weise an die 3000
Mittagessen täglich verkauft, einfache "Wochenspeisekarten", die in Form von
Flugblattprospekten vor den Bürohäusern verteilt werden.
Nicht ganz so anspruchsvoll sind andere Unternehmer, die auf telefonische
Bestellungen hin kleine Imbiss-Mahlzeiten, Hamburger und Pommes frites mit
Beilagen ins Haus bringen. Da, wo die Konkurrenz gross ist, braucht das Geschäft
eben eine Belebung - und per Telefon werden nun mal die schnellsten Geschäfte
abgeschlossen.
Das bedeutet für Sie als "Telefon-Unternehmer": Suchen Sie sich ein Restaurant
in Ihrer Nähe, welches diesen Dienst anbietet und bieten Sie an, für sie
telefonisch "Essenskunden" auf Provisionsbasis zu werben.
Telefon-Job vom Rollstuhl aus
An die 900 Anrufe pro Tag erhält ein behinderter Rollstuhlfahrer, der sich von
daheim aus einen lukrativen Job aufgebaut hat.
Der in Lancaster, Pennsylvania/USA lebende Mann leitet einen
Telefonbeantwortungs-Service von seinem Wohnzimmer aus. Das Herzstück des aus
kleinsten Anfängen geschaffenen Ein-Mann-Unternehmens besteht aus einem, von der
Telefongesellschaft installierten 40-Reihen-Schaltpult.
Kunden für seine Dienste sind Handelsvertreter und kleine Geschäftsleute, die
ihren Betrieb oder Laden für einige Tage verlassen müssen. Dabei werden die
eventuellen Anrufer direkt - vor der Abreise - oder über einen vorhandenen
Anrufbeantworter darüber informiert, dass fernmündliche Kontakte von dem
Telefonbeantwortungs-Service übernommen werden.
Bestellungen bekommt der völlig selbständig arbeitende Service-Mann aus
Eintragungen in Telefonverzeichnissen, durch Visitenkarten, Vorstellungen in der
Presse und durch die Mund-zu-Mund-Propaganda zufriedender Kunden.
Ein anderer Behinderter, der früher Pianist war, ist für eine grosse
Musikalienfirma von daheim aus per Telefon tätig.
Die Firma preist ihre neuen Noten unter einer bestimmten Rufnummer - eben die
des behinderten Mitarbeiters - an. Rufen Interessenten bei ihm an, legt der
Pianist den Telefonhörer neben das Klavier und greift in die Tasten, um den
Anrufern eine klangvolle Kostprobe zu geben. So hat der Mann eine Aufgabe,
bleibt in der Übung und verdient nebenbei noch gutes Geld.
Die Tele-Sekretärin
Eine nicht alltägliche Idee verhalf einer Sekretärin in
New York zu einem einträglichen Geschäft.
Sie bewarb sich in einem grossen Hotel und bat, ihr gegen Übernahme von
Büroarbeiten, ein eigenes Schreibzimmer zur Verfügung zu stellen. Dort wollte
sie interessierten Gästen des Hauses ihre Geschäftskorrespondenz per Diktat
erledigen.
Die Hotelleitung überlegte sich die Sache und fand sie gar nicht so übel.
Besonders verlockend war die Aussicht, Hotelgästen das Übertragen von
Schreibarbeiten per Telefon-Diktat zu ermöglichen. Man stellte in der Hotelhalle
ein entsprechendes Hinweisschild auf und erwähnte den Büro- und Schreibdienst
sogar in den neuen Werbeprospekten.
Das Echo auf diese Aktion war überwältigend. Geschäftsleute benutzten den
Hotelaufenthalt dazu, nebenbei ihre Korrespondenz zu erledigen, Schriftsteller
diktierten ihre täglichen Eingebungen und Tagungsteilnehmer liessen die
Ergebnisse ihrer geschäftlichen Zusammenkünfte sofort in schriftlicher Form
niederlegen.
Dabei konnte man entweder selbst das Schreibzimmer aufsuchen oder - was
natürlich viel bequemer war - die Diktatangaben telefonisch per Haustelefon
durchgeben. Wenig später wurden die Arbeiten fix und fertig aufs Zimmer
gebracht.
Die Rechnung wurde entweder gleich beglichen oder bei Abfahrt zusammen mit der
Hotelrechnung. Inzwischen schafft die Sekretärin die an sie herangetragene
Arbeit längst nicht mehr allein.
Andere Hotels haben ihre Idee übernommen und eine ganze Reihe schreibgewandter
Damen nimmt ausser ihr telefonische Diktate entgegen und unterstützt sie in
ihrer Tätigkeit. Diktate, die nicht unbedingt am gleichen Tag ins Reine
geschrieben werden müssen, werden auch ausser Haus gegeben.
Abgerechnet wird entweder über einen Leistungspreis mit Aufschlag für Fach- und
Fremdsprachen oder über eine Pauschale, bei der sich dann das jeweilige Hotel
entsprechend beteiligt.
Auch in unserem Lande ergeben sich für Tele-Sekretärinnen eine ganze Reihe von
Anwendungsmöglichkeiten.
Was über Hoteltelefon möglich ist, geht auch über eine Ortsnetzverbindung (und
darüber hinaus). Manche Chefs suchen für die Urlaubszeit eine zuverlässige
Hilfskraft und kleinere Unternehmer, die sich keine Full-Time-Sekretärin leisten
können, werden sicher zu den ersten Kunden gehören.
Der Griff zum Telefon ist einfach und macht sich für manch eine steno- und
schreibgewandte Dame schnell bezahlt. Um eventuellen Hörfehlern vorzubeugen,
empfiehlt es sich, einen Telefonlautsprecher anzuschaffen, über den der zu
schreibende Text auf ein Diktiergerät übertragen werden kann.
Das hat ausserdem den Vorteil, dass der Kunde nicht zu langsam sprechen muss.
Die Sekretärin bzw. der Initiator des telefonischen Schreibdienstes verpflichtet
sich vor Übernahme des Auftrags, alle Informationen vertraulich zu behandeln und
nach Abgabe der fertigen Arbeiten das Band des Diktiergerätes zu löschen.
Alle vertraglichen Modalitäten werden vorher schriftlich verfasst und
gegengezeichnet. Sollten Arbeiten an andere Hilfskräfte vergeben werden, muss
der Vertragstext auch für sie gelten.
Telefon für Schüchterne
Früher gingen zaghafte Liebhaber zu einem Dichter oder einem anderen
Schreiberling und liessen sich für die Angebetete einige glühende Verse aufs
Büttenpapier malen. Heute kann man seine Liebesnachricht bereits über Telefon
weitergeben lassen.
Möglich machen das in Amerika - und inzwischen auch bei uns -
Service-Unternehmen, die gegen Bezahlung von 10 bis 20 Mark pro Anruf +
Telefongebühren annähernd jede Nachricht ihrer Auftraggeber an die gewünschte
Telefonnummer weitergeben.
In den meisten Fällen handelt es sich bei den Bestellungen um Aufträge von
schüchternen Männern, per Telefon Frauen anzusprechen, ihnen ein paar
Schmeicheleien ins Ohr zu wispern und möglichst einen Termin für das erste
Treffen zu vereinbaren.
Andere wieder, die schon etwas weiter sind, lassen Heiratsanträge vortragen oder
hätten gern gewusst, ob die angehenden Schwiegereltern mit dem Schwiegersohn in
spe einverstanden sind.
Entschuldigungen für irgendeine Eselei, die man selbst nicht über die Lippen
bringt, werden von den Mittelspersonen vorgetragen, und manchmal wird sogar eine
mündliche Kündigung beim gegenwärtigen Boss in Auftrag gegeben.
Doch auch wenn man mal "Dampf ablassen" und einem anderen ordentlich seine
Meinung geigen will, kann man sich des Telefondienstes für Schüchterne bedienen.
Wer solche Dienstleistungen in sein Repertoire aufnehmen möchte, sollte daran
denken, dass nicht alles, was im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gestattet
ist, auch bei uns machbar ist.
Vor Beginn einer Service - Leistung für Schüchterne sollten Sie deshalb:
1. juristisch klären, was, wann, in welcher
Form, wie erlaubt ist,
2. eine schriftliche Bestätigung für den
Auftrag erwirken, und
3. bei Übernahme eines heiklen Auftrags bei
Gesprächsbeginn beim Empfänger der Botschaft
anfragen, ob man die deftige Nachricht
anhören mag.
Bezahlt werden muss bei den amerikanischen Telefondiensten per Vorkasse. Lässt
sich ein Auftrag nicht ausführen, weil etwa der Betreffende nicht erreichbar
war, bekommt der Auftraggeber sein Geld zurück.
Übersteigt der tatsächliche Aufwand den pauschal angesetzten Gebühren-Tarif, so
wird eine Nachforderung fällig. Man kann auch den Gesamtbetrag per Rechnung
aufsetzen, das hat allerdings den Nachteil, dass man länger auf sein Geld warten
muss.
Erfahrungsgemäss ist ein Teil der im Auftrag per Telefon angesprochenen Personen
daran interessiert, die empfangene Botschaft entweder positiv oder negativ zu
beantworten. Damit bekommt man dann bereits neue Aufträge, die ihrerseits
weitere Gebühren einbringen.
Immerhin kommen die Manager der amerikanischen Anrufdienste auf 250 bis 300
Aufträge pro Woche, was auch bei uns ohne weiteres möglich wäre. Beginnen Sie
die Sache doch zunächst mit einem Glückwunsch-Service und bauen Sie Ihre
Dienstleistungen erst nach und nach mit weiteren Angeboten aus, nachdem Sie
geklärt haben, was noch alles machbar und ohne Gefahr auch erlaubt ist.
Der Horoskop-Service
Wenn Italiener in Rom wissen wollen, was laut Tages-Horoskop dem Wassermann oder
der Jungfrau am Abend passieren kann, greifen sie nur zum Telefon. Ein Service
der dortigen Post gibt täglich für die einzelnen Sternzeichen eine - wenn auch
nicht immer ganz ernstzunehmende - astrologische Vorschau bekannt.
Unsere deutsche Bundespost verhält sich da zurückhaltender und erzählt den
Anrufern unter der Nummer (0)116 05 etwas aus der Postgeschichte und lässt ein
Posthorn erschallen.
Doch Telefon-Horoskope gibt es auch in unserem Land. Unter der Nummer 0221/31 70
81 kann man sich von der Firma Keller-Geister ebenfalls täglich astrologische
Informationen abfragen.
Im Frankfurter Bereich ist der berufsmässige Astrologe Marcus Futurus (mit
bürgerlichem Namen Peter M. Holstein) unter der Rufnummer 0611/44 44 10 zu
hören. Auch er bietet in seiner "Sendung der Sterne" etwa 90 Sekunden lang ein
Horoskop für alle 12 Sternzeichen auf Band an. Wer mehr über seine Zukunft
erfahren möchte, muss den Meister persönlich konsultieren.
Falls Sie selbst sich auch einmal mit einem Horoskop-Service versuchen möchten,
müssen Sie nicht unbedingt ein Sternenfachmann sein.
Sie benötigen lediglich einen Anrufbeantworter, den Sie über einen
Zweitanschluss laufen lassen, täglich etwa 15 Minuten Zeit, um die Horoskope auf
Band zu sprechen und einen echten Astrologen, der sich für etwas Publicity oder
eine Monatspauschale bereit erklärt, einigermassen sinnvolle Kurz-Horoskope zu
erstellen.
Finanziell wird ein solcher Service erst dann interessant, wenn man zwischen den
Ansagen eigene Vertriebsprodukte oder die etwaiger Auftraggeberfirmen vorstellt
und dadurch eine Art Dauerwerbung betreibt. In den USA werden beispielsweise die
eingestreuten Werbespots für 50 bis 60 Mark je Tag und Durchsage verkauft.
Allerdings läuft ohne Anzeigenwerbung für diesen telefonischen Horoskop-Service
nichts. Hier und da sind Zeitschriftenverlage bereit, kostenlos über die Sache
zu berichten und auch eine gute Mund-zu-Mund-Werbung sorgt für das
Bekanntwerden.
Lohnende Anzeigenträger können auch die in den meisten Orten üblichen
Werbeanzeiger sein, die sehr oft preisgünstig Inserate aufnehmen. Dabei genügt
meistens ja auch bereits das einfache Wort "
Telefon-Horoskop" und die Angabe der Rufnummer.
Solche Texte werden in der Regel zum Preis von nur 5 bis 10 Mark veröffentlicht.
Die Kosten für einen Anrufbeantworter und Zweit-Telefonanschluss einschliesslich
Steckdose liegen bei 400 bis 600 Mark.
Zu berücksichtigen ist jedoch, dass sich durch den Zweitanschluss auch die
monatliche Grundgebühr erhöht. Hier müssen Sie mit durchschnittlich DM 28, --
Mehrkosten rechnen.
Doch kein Geschäft ist völlig risikolos durchführbar und in den meisten Fällen
macht sich so eine Investition schon recht bald bezahlt. Selbst wenn es mit dem
Horoskop-Service nicht gleich auf Anhieb klappen sollte, bieten sich ja noch
viele andere Möglichkeiten, den Zweitanschluss zusammen mit dem Anrufbeantworter
nutzbringend einzusetzen.
Wie man beispielsweise sogar mit Humor per Telefon Geld verdienen kann, soll im
nachfolgenden aufgezeigt werden.
Humor per Telefon
Wenn man den Statistikern glauben darf, so verkaufen Geschäftsleute, die
locker-humorvolle Werbung für ihre Produkte einsetzen, vierzig bis fünfzig
Prozent mehr, als Unternehmer mit zwar sachlich-seriösen, aber bierernsten
Werbeangeboten.
Die Menschen wollen nämlich nicht - wie uns gewisse Dauerpessimisten einzureden
versuchen - ständig mit Negativ-Problemen gefüttert werden, sondern ganz einfach
ohne Hintergedanken fröhlich sein, abschalten und unbeschwert lachen dürfen.
Das gilt für Funk und Fernsehen und eben auch für die Werbung. So hat man in
Amerika (wo wohl sonst?) schon seit einiger Zeit einen privaten Sender ins Leben
gerufen, der den ganzen Tag lang neue Witze und humorvolle Beiträge, Sketche
usw. über die Ätherwellen ins Land sendet.
Bezahlt machen sich die Sendungen durch eingestreute Firmenwerbung. Da im
Sendegebiet die Hörerschaft ständig zunimmt, hat sich die Sache zum
Bombengeschäft entwickelt.
Doch auch das Witze-Telefon wurde in den USA geboren. So wirbt eine grosse Firma
dadurch für ihre Produkte, dass sie per Radio und Lokalpresse auf ihren
Telefon-Service hinweist.
Unter einer bestimmten Rufnummer können die Leute anklingeln und sich einen auf
Band gesprochenen Witz anhören. lm ersten Jahr nach Einführung des fröhlichen
Telefondienstes sollen sich bereits über 2 Millionen Yankees die hübschen, mit
Werbung durchsetzten Telefonwitze angehört haben.
Während die erwähnte Firma in erster Linie für ihre eigenen Erzeugnisse wirbt,
hat sich ein geschäftstüchtiger Humorist darauf verlegt, seine Telefonspässe
zusammen mit Werbung für andere Unternehmen über den Draht zu schicken. Aehnlich
wie beim Horoskop-Service vermietet er die freien Sekunden zwischen den
einzelnen Vorträgen und verdient recht gut daran.
In Deutschland wurde diese Idee mit dem Witze-Telefon von der Zeitschrift NEUE
REVUE in Hamburg aufgegriffen, die für ihre Leser unter der Rufnummer 040/ 33 90
33 Lacher vom Band loslässt.
Die Zeitschrift PLAYBOY wollte da nicht zurückstehen und liess/lässt von Zeit zu
Zeit berühmte und bekannte Leute ihre Witze auf das Band eines Anrufbeantworters
sprechen. Unter der Rufnummer 089/ 6 32 82 hört man dann die "fröhlichen Tips
und Gags der Woche".
Eine Firma aus Frankfurt wurde mit Ihrem "Babbel-Telefon" bekannt, wo ein
sogenannter "Konserven-Knilch" in hessischem Dialekt humorvolle Plaudereien zum
Besten gibt. Telefonnummer hierfür: 069/212 50 01 und 212 50 02.
Andere Unternehmen bieten per Anrufbeantworter Preisausschreiben,
Briefmarkentips und Tageshoroskope an. Die Firma Jägermeister lässt ihren Hirsch
Rudi durch die Leitung röhren und aus Düsseldorf kann man für fünf Minuten lang
Kurzprosa und Gedichte per Draht auf sich einwirken lassen.
Eine Liste interessanter Telefondienste in der Bundesrepublik Deutschland findet
sich am Schluss dieses Reports.
Doch was andere Leute können, ist auch Ihnen möglich. Sprechen Sie täglich, oder
in bestimmten Zeitabständen Witze auf einen angeschlossenen Anrufbeantworter.
Bewegen Sie dann die Leute durch Anzeigenwerbung oder einen kleinen Wettbewerb
dazu, die Beiträge ständig zu hören.
Firmen, die bereit sind für mit aufs Band gesprochene Werbeaussagen zu zahlen,
gibt es überall. So zum Beispiel Versandunternehmen für Scherz- und
Partyartikel, Buchverlage usw..
Diese Unternehmen, sowie Betreiber von Gaststätten und Unterhaltungsbetrieben
sind ständig an Adressen und Angaben von Leuten interessiert, die sich dem Humor
verschrieben haben und Spass verstehen.
Bringen Sie die Anrufer dazu, auf bestimmte Fragen per Postkarte zu antworten
und sammeln Sie diese Karten. So ergeben sich daraus wertvolle Hinweise auf den
von Ihnen erreichten Zuhörer- bzw. Anruferkreis. Die Anschriften können dann
auch noch zusätzlich mit entsprechenden Angeboten bedacht werden.
Termin-Kontakter
Jedes Unternehmen mit einem Stab von Aussendienst-Mitarbeitern hat das gleiche
Problem. Zwar melden sich Interessenten für die angebotenen Produkte und
Dienstleistungen, aber dann klappt es irgendwie nicht, dass man die Leute auch
antrifft. So wird mancher Kilometer sinnlos verfahren und eine Menge Zeit
verplempert.
Doch, jemand, der täglich draussen "vor Ort" seine Brötchen verdienen muss, kann
auch nicht nur am Telefon hocken und den Moment abpassen, wo eine
Terminabsprache mit dem Interessenten möglich ist.
Kurz und gut - überall gibt es Firmen, die sogenannten Termin-Kontaktern die
Arbeit übertragen können, für sie und ihre Aussendienstler die richtigen
Telefonabsprachen vorzunehmen. Man muss die Leute natürlich nur erst einmal
ansprechen und auf den "Trichter bringen".
Sprechen Sie doch einmal mit den massgeblichen Leuten von
Versicherungsgesellschaften, Bausparkassen, Möbelverkaufsfirmen und
Direktvertriebsunternehmen.
Bieten Sie den Bezirksleitern, Geschäftsführern und Public Relations-Menschen in
einem Gespräch an, die Bestell- und Anforderungskarten zu bearbeiten und für die
jeweiligen Aussendienstmitarbeiter Besuchstermine zu erkunden und festzumachen.
Dabei kann man ins Feld führen, dass für eine solche Vorsondierung die gute
Sekretärin viel zu teuer ist, um diese Routinearbeit durchzuführen und es
andererseits dem Verkäufer hilft, Zeit, Benzin und Ärger zu ersparen.
Finanziell lässt sich dieser Termindienst in Form einer festen nebenberuflichen
Anstellung oder durch Prozentanteile bei Vertragsabschlüssen und Verkäufen
regeln.
Falls die zuständigen Leute noch nicht ganz von der Notwendigkeit Ihrer
Kontakttätigkeit überzeugt sein sollten, können Sie zu einem zweiten Schlag
ausholen und das Abfragen von Lagerbeständen bei festen Kunden, Erinnerung an
Werbebriefe und gar die telefonische Erledigung von Reklamationen vorschlagen.
Schliesslich lassen sich ausserdem eine Telefonbereitschaft nach
Geschäftsschluss mit Bestellannahme arrangieren. Bei all diesen Tätigkeiten muss
man sich aber selbst schonungslos vergewissern, ob man eine gute Telefonstimme
hat.
Personen, die mit dem Instrument Telefon umgehen können, werden auch recht gern
Sonderaufträge übertragen, die in schriftlicher Form beispielsweise zu
Missverständnissen führen könnten oder die vielleicht unangenehm sind. Hier
macht sich der gute Kontakter erst richtig bezahlt.
Das Zweigstellen-Büro
Es gibt eine ganze Reihe Firmen, die ein augenscheinlich weitverbreitetes
Vertriebsnetz haben. Während sich die Betriebsleitung, mit Buchführung,
Produktion und Auslieferung an einem Hauptsitz befindet, gibt es in den über das
Land verteilten Zweigstellen oft nur einfache telefonische Auftragsannahmen.
Diese werden nicht selten von nebenberuflichen Hilfskräften unterhalten, die
gegen eine monatliche Vergütung und Gebührenübernahme durch die
Auftraggeberfirma telefonische Bestellungen von in der Umgebung wohnenden Kunden
entgegennehmen und weiterleiten.
Da sich solch ein Telefondienst sehr gut neben der Hausarbeit durchführen lässt,
eignet sich die Tätigkeit besonders für Damen, die früher im Büro berufstätig
waren, Rentner und an das Haus gebundene Personen.
Einige Dienstleistungsunternehmen haben sich darauf spezialisiert,
interessierten Firmen ihre Telefonnummer und eigene Adresse zur Zu- und
Weiterleitung von Bestellungen und Geschäftspost anzubieten.
Gegen eine monatliche Gebühr von 50 Mark aufwärts erledigen sie in eigener Regie
nicht nur die Belange einer einzigen Auftragsfirma, sondern vermieten ihren
Service als Zweigstellen-Büro gleich mehrmals.
Finanziell gesehen ist bei so einem Geschäft natürlich mehr zu holen, als wenn
man sich an ein Unternehmen bindet, zumal, wenn die einfache Postweiterleitung
mit in die Leistungen einbezogen werden kann.
Neben der vereinbarten Monatsmiete werden die Telefongebühren und Portoauslagen
gesondert in Rechnung gestellt.
Interessenten für beide Formen der Zweigstellenübernahme findet man durch ein
Inserat in überregionalen Tageszeitungen - wie Frankfurter Allgemeine, WELT,
Handelsblatt, Zentralmarkt, Handels-Magazin usw. oder durch einfaches
Anschreiben geeigneter Unternehmen.
Einige Zeitungen, die noch nicht durch Agenturen vertreten sind - wie zum
Beispiel auch Werbeanzeiger - suchen ebenfalls von Zeit zu Zeit freie Telefone
(und deren seriöse Besitzer) über die Anzeigen entgegengenommen werden können.
Hier, wie in allen anderen Fällen, muss man jedoch stets erreichbar sein, ein
gutes Gehör haben - um Hörfehler zu vermeiden -, sowie eine gewisse geistige
Wendigkeit besitzen, um mit den Anrufern im Sinne des Auftraggebers umgehen zu
können.
Prominenten-Telefon
Der Wandel der Zeit hat es mit sich gebracht, dass das einst nur der reinen
Sprachübermittlung dienende Telefon auch immer mehr zum Werbe-Medium wird.
So veranstalten Radiosender, Kaufhäuser und Unternehmensgruppen bereits des
öfteren Fragestunden, bei denen Anrufer prominente Künstler und Fachleute
sprechen und zu den verschiedensten Fragen konsultieren können.
Das hebt natürlich einmal das Image des Veranstalters solcher Aktionen und zum
anderen auch die Berühmtheit des prominenten Anrufbeantworters. Gegen ein mehr
oder weniger hohes Honorar opfern die bekannten Persönlichkeiten jedoch ganz
gern einmal einen Tag oder einige Stunden ihrer kostbaren Zeit und stehen - so
gut es geht - am Telefon Rede und Antwort.
Wer sich keinen eigenen Prominenten leisten kann, sollte vielleicht einmal
überlegen, ob er sich mit einem Hobby-Stimmenimitator zusammentun kann. Dieser
könnte die Anrufer als Hans Moser, Zarah Leander, Jürgen von Manger oder Heinz
Rühmann begrüssen und so humorvoll die Fragen beantworten.
Unter diesem Aspekt bietet sich übrigens auch für Personen mit entsprechender
Begabung zur Nachahmung ein reizvolles Betätigungsfeld. Am besten sollten so
talentierte Leute bei interessanten Firmen per Telefon vorsprechen und sofort
eine Kostprobe ihrer Fähigkeiten geben.
Keine Imitation ist Rudi, der röhrende Hirsch, den die Firma Jägermeister seit
einigen Jahren werbemässig einsetzt.
Wer die Nummer 069 / 63 80 01 anwählt, darf sich - nach Angabe des Sprechers -
als ein richtiger Jägermeister fühlen und dem Brunftschrei des besagten Hirsches
lauschen.
Das bringt uns auf den Gedanken es auch mal mit Mickymaus-Imitationen oder
anderen lustigen Werbetieren zu versuchen. Hierzu braucht man lediglich einen
normal gesprochenen Text, der auf Tonband aufgenommen wurde, mit einer
schnelleren Geschwindigkeit ablaufen lassen und schon wird das Gerede zum
Witzgespräch.
Andererseits kommen bei langsamerer Geschwindigkeit die akustischen Darbietungen
als Bass- oder Geistertöne aus dem Lautsprecher.
Derart können findige Köpfe mit einigem Experimentieren recht gute Resultate
erzielen und sich als Gesprächspartner für Kinder anbieten. Hier und da suchen
besonders Kaufhäuser und Spielzeugläden geeignete Personen, die den kleinen
Kunden ein wenig Märchen-Romantik vorgaukeln.
"Heisser Draht" für Hausfrauen
Manchmal ist alles wie verhext:
- da kippt Klein-Tinchen mit dem Nachttopf um,
- der Hund bellt, weil er längst reif fürs
Gassigehen ist,
- die Milch kocht über
- und der langhaarige Rocker von nebenan hat
wieder mal das Radio auf "voller Pulle" laufen.
- Zu allem Überfluss klingelt dann auch noch der
Mann vom Lesezirkel an der Wohnungstür,
obwohl die Geldbörse zur Zeit unauffindbar ist.
Solche Situationen kommen nicht nur in lustigen Romanen oder TV-Serien vor,
sondern werden von geplagten Hausfrauen oft genug "life" durchkostet.
Wie gut, wenn man sich dann wenigstens abends dem lieben Göttergatten mitteilen
kann oder eine verständnisvolle Nachbarin hat.
Doch manchmal fehlt beides, und in den sterilen Hochhäusern mit ihren unzähligen
Wohnparteien kennt einer den anderen nicht.
Da wäre so ein Problem-Telefon für Hausfrauen wirklich ideal. Nicht, dass sie
gleich einen Psychologieprofessor konsultieren wollten, nein, gegen eine
monatliche Gebühr von - sagen wir - 20 Mark, sollten sie Sprechkontakte mit
gleichgesinnten Frauen vermittelt bekommen und mal so richtig nach Herzenslust
klönen und sich austauschen können.
Am besten lässt sich so etwas von Personen ins Leben rufen, die in punkto
Hausfrauenpflichten auch Praxis haben. So wird aus einer ersten Initiative im
Null-Komma-Nix eine Kettenreaktion, die sich am Ende auch finanziell gut
auszahlt. Vielleicht sollten Sie gleich mal eine Anzeige aufgeben?
800 Millionen Telefonkunden warten auf Angebote
Wussten Sie, dass auf der Welt über 800 Millionen Telefonapparate an das globale
Telefonnetz angeschlossen sind?
In den USA und Schweden kommen 80 Telefone auf 100 Einwohner, in der Schweiz 72
und in der Bundesrepublik Deutschland immerhin noch 46 auf 100 (einschl. der
neuen Bundesländer).
Diese riesige Personengruppe ist nicht nur an Kontakten mit ihrer Umwelt
interessiert, sondern stellt auch ein erhebliches Käuferpotential für auf das
Telefon bezogene Kaufobjekte und Dienstleistungen dar.
Das können einmal Zusatzgeräte wie Anrufbeantworter, Telefonlautsprecher,
Gebührenzähler, Rufnummern-Verzeichnisse und Speichergeräte sein, zum anderen
aber auch Dienstleistungen, wie sie in diesem Report vorgestellt wurden.
Findige Leute haben an verschiedenen Orten Verzeichniskarten mit den wichtigsten
und gebräuchlichsten Rufnummern herausgebracht, auf deren Freiraum
Firmeninserate gedruckt wurden.
Diese Anzeigen, die durchschnittlich 200 Mark kosteten, brachten den Gewinn bei
der Aktion. Allerdings wird der Preis für die Firmeninsertion von der Auflage
der gedruckten Rufnummernverzeichnisse abhängen.
Verteilen kann man die auf Postkartenkarton gedruckten Übersichten in die
Briefkästen der Stadtbewohner, wobei man besonders die Auftraggeberfirmen und
Inserenten nicht vergessen sollte.
Wenn Sie den Geschäftsleuten in Ihrem Ort klarmachen können, dass sich der
Telefonbesitzer bei jedem Blick auf das Rufnummernverzeichnis ihrer erinnert,
werden sich bald einige dazu entschliessen, die angebotene Investition für
Werbung zu tätigen.
Sie können auch sogenannte Lieferquellenverzeichnisse mit den dazugehörenden
Telefonnummern drucken lassen, bei denen jeder sofort auf einem Blick sieht, wo
die nächste Schnellreinigung zu erreichen ist, wer einen Videorecorder verleiht
oder wo man einen Blumen-Service findet.
Diese Eintragungen kosten ebenfalls Geld, haben aber ein Jahr lang
Werbewirksamkeit. Neuheiten auf dem Bürosektor, 8-Minuten-Takt-Klebeuhren für
den Fernsprechapparat, nützliche oder etwa nur humorvolle Produkte kann man auch
über die monatlichen Telefonrechnungen und als Beilagen zu Kontoauszügen
werbemässig an die Telefonkunden herantragen.
Die Bundespost hält für Druck- und Beilagen-Werbung auf Anfrage an sich recht
preisgünstige Tarife bereit.
Schliesslich besteht auch die Möglichkeit, geeignete Literatur an
Telefonbesitzer zu verkaufen.
Interessante Telefondienste in der Bundesrepublik Deutschland
Rufnummern:
(0) 1 15 02 Aktuelles aus dem Gesundheitswesen (Post)
(0) 1 11 68 Börsennachrichten (Post)
(0) 1 16 03 Fernsehprogramm (Post)
(0) 11 65 Fernsprechnachrichtendienst (Post)
(0) 11 67 Küchenrezepte (Post)
(0) 1 16 06 Verbraucher- und Einkaufstips (Post)
(0) 1 16 05 Informationen der Bundespost
Weitere Rufnummern der Post entnehmen Sie bitte Ihrem Fernsprechbuch.
(069) 63 80 01 Röhrender Hirsch (Firma Jägermeister)
(069) 44 44 10 Horoskope vom Band (Astrologe Futurus)
(0211) 1 15 10 Fünf Minuten Kurzprosa und Gedichte
(040) 33 90 33 Witze per Telefon (Zeitschrift Neue
Revue)
(089) 6 32 82 Witze vom Telefon (Zeitschrift Playboy)
(069) 212 50 01 Babbel-Telefon (Hessischer
Konservenknilch)
(069) 212 50 02 " " " "
(089) 52 01 71 Briefmarkentips (Firma Krüger)
(030) 785 30 22 2-Minuten-Meditation (Unity)
(0711) 735 19 58 2-Minuten-Meditation (Unity)
(089) 52 11 15 2-Minuten-Meditation (Unity)
(030) 216 11 22 2-Minuten-Predigt (Ev.-Freikirchliche
Gemeinde)