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Das Spiel (v. althochdt.: spil = Tanzbewegung) ist eine Tätigkeit, die ohne bewussten Zweck zum Vergnügen, zur
Entspannung, allein aus Freude an ihrer Ausübung ausgeführt wird. Es ist eine Beschäftigung, die um der in ihr selbst
liegenden Zerstreuung, Erheiterung oder Anregung willen und oft in Gemeinschaft mit anderen vorgenommen wird. Ein
Großteil der kognitiven Entwicklung und der Entwicklung von motorischen Fähigkeiten findet durch Spielen statt, beim Menschen ebenso wie
bei zahlreichen Tierarten. Einem Spiel liegen oft ganz bestimmte Handlungsabläufe zugrunde, aus denen, besonders in Gemeinschaft, dann
Regeln hervorgehen können.

Definition

Eine weithin anerkannte Definition für Spiel stammt von dem niederländischen Kulturanthropologen Johan Huizinga. In seinem Hauptwerk Homo ludens schreibt er:

„Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des 'Andersseins' als das 'gewöhnliche Leben'.“ (Huizinga 1938/1991, S. 37)

Im Umkehrschluss sind Tätigkeiten eines Menschen oder eines Tieres kein Spiel, wenn sie erzwungen oder zweckgebunden sind, das heißt unmittelbar der Pflichterfüllung, Notdurft, Suchtbefriedigung, Schadensabwendung oder Schmerzvermeidung dienen. Es gibt jedoch keine genauen Abgrenzungen, so wie beim Lernspiel, das dem Zweck des Lernens dient, aber dennoch spielerisch sein soll.

Spielen gewinnt eine besondere Qualität, wenn kreative Aspekte überwiegen, das heißt weiterreichende Entwicklungen der teilnehmenden Persönlichkeiten und ihrer gesellschaftlichen Beziehungen ins Auge gefasst werden. Obwohl solche Spiele nach ökonomischen Kriterien keinesfalls Arbeit sind, tragen sie aus sozialwissenschaftlicher Sicht doch ganz wesentliche Arbeitsmerkmale. Es kommt auf die Rolle und Funktion des Beteiligten im Spiel oder Nicht-Spiel und auf die Sichtweise des Beobachters an.

Das Alter von Spielen

  • Schlangenspiel (2.800 v. Chr., Ägypten)
  • Das „Spiel von Ur“ (2.300 v. Chr., Mesopotamien, heute Irak)
  • Mühlespiel (2000 v. Chr., Spuren in Irland, Ägypten, China )
  • Senet Spiel (1.350 v. Chr., Ägypten)
  • Olympische Spiele, erste bekannte frühzeitliche körperliche Leistungsmessung (776 v. Ch., Griechenland)
  • Go (um 500 v. Chr. erste gesicherte Funde von Vorläufern des Go in China)
  • Mikado Geschicklichkeitsspiel (1. Jh. vor Chr.)
  • Schach (5. Jh. n. Chr., Indien, Chaturanga war der Urahn des Schach)
  • Mancala (6. Jh. n. Chr., Äthiopien; Deutung älterer Funde umstritten)
  • Pachisi (6. Jh. n. Chr., Indien)
  • Domino (3. Jh. oder 11. Jh., China)
  • Dame (12. Jh., Südfrankreich)
  • Halma (1883, Erfinder war der amerikanische Chirurg George Howard Monks)
  • Käsekästchen (1889, Frankreich)
  • Salta (1899, Deutschland)
  • Kreuzworträtsel (um 1900, Londoner Times) ? Scrabble (1938, USA)
  • Monopoly (1903 als The Landlord's Game, USA)
  • Mensch ärgere dich nicht (1907/08, Deutschland)
  • Pacman (1980 Namco, Japan)
  • Tetris (1985 Alexey Pajitnov; Dmitri Pawlowski; Wadim Gerasimow, Russland)
  • Die Siedler von Catan (1995, Klaus Teuber), 2000 zum Spiel des Jahrhunderts gewählt.

Quelle: Wikipedia